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Als Zivilfahnder in Deutschlands berühmtesten Vergnügungsviertel.

Käufliche Liebe, Revierkämpfe, skurrile Kiez-Originale – St. Pauli und die Reeperbahn faszinieren seit Jahrzehnten ganz Deutschland. Für ein mehr oder weniger respektvolles Miteinander sorgen nicht zuletzt die Polizisten der Davidwache, zu denen Waldemar Paulsen viele Jahre lang gehörte. Er erlebte als Zivilfahnder mit dem Spitznamen „Rotfuchs“ die 70er und 80er auf dem Kiez; Begegnungen mit Halbweltgrößen und RAF-Terroristen, mit Damen des erotischen Gewerbes und brutalen Serienmördern gehörten zu seinem Alltag und eine Schießerei kostete ihn fast das Leben, Ein spannender Insiderbericht von der sündigsten Meile Hamburgs.

 

Meine Davidwache 

Autor: Waldemar Paulsen
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: Oktober 2012
ISBN: 978-3-499-62839-9
Seitenzahl: 252 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
„Meine Davidwache“ ist ein sehr persönliches Buch der Erinnerungen, in dem der Autor Waldemar Paulsen in der „Ich-Form“ aus seinem Leben erzählt. Das Buch ist in viele kurze Geschichten aufgeteilt, in denen das Hauptaugenmerk  – wie im Titel deutlich erkennbar – hauptsächlich auf der Zeitspanne, die seine Dienstzeit auf der Davidwache umfasst, liegt.
Der Schreibstil ist unkompliziert, leicht zu lesen und die Orts- und Situationsbeschreibungen wurden immer wieder einmal mit kleinen Nebensächlichkeiten gespickt, sodass man sich die Szene gut vorstellen kann. Die angenehme und unterhaltsame Erzählweise schafft eine Nähe zum Autor, als würde man gemütlich bei Kaffee und Kuchen seinen spannenden Geschichten lauschen. Immer wieder wechseln sich ernste Szenen mit solchen, die zum Schmunzeln anregen, ab. Die zahlreichen Diensterlebnisse des “Rotfuchses“ führen den Leser eine gewalttätige, kuriose, schräge und gefährliche Welt vor Augen, die den meisten Menschen vermutlich immer fremd sein und auch bleiben wird.

Das Buch beginnt mit einem sehr kurzen Abriss der Kinderzeit des Autors und ermöglicht den Leser damit einen kleinen, aber intensiven Einblick in die Verhältnisse und den Alltag des Deutschlands seiner Jugend. In kurzen, unterhaltsamen Kapiteln erzählt er von den Gründen, durch die seine Berufswahl zustande kam. Es folgen Erlebnisse der ersten Einsätze als Polizist in Hamburg, in die der Autor - wie auch im gesamte Buch über - ganz unauffällig das „Drumerhum“, wie seine damalige Gefühlswelt und Ansichten, sowie die Stimmung unter seinen Kollegen und Mitmenschen einflechtet.
Auch die Verhältnisse und Bedürfnisse der Menschen, mit denen er beruflichen Umgang pflegt, zuerst als Polizist, dann als Zivilfahnder, bringt der Autor ganz nebenbei in seine Geschichten ein. So kann man sich als Leser die Situationen und Gründe für manche Handlung gut vorstellen. Auch erkennt man gut, warum und wie sehr sich die Anforderungen an die Beamten der Davidwache im Laufe der Jahre geändert haben.

Menschen, die sich für den Kiez und die Reeperbahn interessieren, werden in diesem Buch ebenso viele interessante Geschichten finden wie Leser, die einen Blick hinter die „Vorhänge“ der Polizeiarbeit und des Rotlichtmilieus machen möchten.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches, auf dem ein mehrstöckiges Polizeigebäude in der Nacht zu sehen ist, passt hervorragend zum Inhalt des Buches. Der Rückseitentext ist spannend und trifft den Kern der Erzählungen genau. Das Buch besteht aus 36 kurzen Kapiteln, die alle mit passenden Überschriften deutlich voneinander abgegrenzt sind und jeweils eine abgeschlossene Situation erzählen. Auf der Innenseite des ersten Blattes, bevor die Geschichten beginnen, ist ein kurzer Auszug einer Szene zu lesen und hier findet der Leser auch eine Kurzvita des Autors. Die beiden letzten Blätter des Buches sind zwei Buchvorstellungen des Verlages gewidmet.


Fazit
Das Buch bietet einen faszinierenden Einblick in das Berufsleben und die persönlichen Erfahrungen des Ermittlers Waldemar Paulsen, der in den 70er und 80er Jahre in St. Pauli und der Reeperbahn als Zivilfahnder unterwegs gewesen ist. Für alle Leser und Autoren, die sich für die menschliche Seite hinter Polizeiarbeit interessieren, ist dieses Buch garantiert ein interessanter und unterhaltsamer Lesestoff.


5 Sterne


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