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Um gegen Apollyon, den dunklen Propheten der Ghule, bestehen zu können, erhielt Cat von der Voodoo-Königin Marie Laveau Macht über Geister. Im letzten Moment konnte Cat so mit ihrem geliebten Bones den Krieg zwischen Vampiren und Ghulen abwenden. Doch noch immer bleibt Cat und Bones keine Gelegenheit, ihre Zweisamkeit zu genießen. Denn ein uralter heimtückischer Geist will Cats neue Fähigkeiten für seine Zwecke nutzen, und Bones wäre ihm dabei nur im Weg. Doch der Geist hat Cats Zorn unterschätzt!

 

Verlockung der Nacht 

Originaltitel: One Grave at a Time
Autor: Jeaniene Frost
Übersetzer: Sandra Müller
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 09/2012
ISBN: 978-3-442-37916-3
Seitenzahl: 375 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein Geist macht Cat und Bones das Leben schwer. Leider kein harmloser, sondern einer mit einer mörderischen Vergangenheit und ebensolcher Gegenwart. Jedes Jahr zu Halloween beginnt er erneut sein brutales und krankhaftes Treiben und drei unschuldige Frauen müssen ihr Leben lassen – und das gefällt Cat gar nicht. Doch die Jagd auf den „Hexenmörder“ erweist sich als nicht ganz so einfach, zumal ihr auch noch der neuernannte Befehlshaber ihrer alten Einheit Steine in den Weg wirft. Aber die Gevatterin Tod reizt man nicht ungestraft und ihr Zorn macht schnell klar, auf wessen Seite sie steht.

Charmant, witzig und sehr actionreich hat Jeaniene Frost diesen Roman in Worte gefasst, und gibt einen verschmitzten Einblick in das Leben der Geister.


Stil und Sprache
Aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Cat heraus erlebt der Leser das ungewöhnliche und ziemlich nervenaufreibende Leben der einstigen Gevatterin Tod. Ging es sonst in den anderen Romanen dieser Reihe mit viel Leidenschaft und Kampfgeist zu, so ist dieser Band eher gesittet – trotz einiger actionreicher Passagen. Leidenschaftliche Szenen zwischen Cat und Bones gibt es nur wenig, dafür erfährt der Leser unglaublich viel über Geister, die Arbeitsweise eines Mediums und welche Kräuter und Tinkturen wirksam gegen diese unsichtbaren Zeitgenossen sind.
Jeaniene Frosts Schreib- und Sprachstil ist einfach, direkt und erneut herrlich unkonventionell. Die Ich-Perspektive gestattet dem Leser die Erlebnisse, Gedanken und Gefühle von Cat besonders intensiv zu erfahren, was das Lesevergnügen zu einem besonderen macht. Dennoch konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass hier etwas fehlt. Die Handlung  blieb - trotz mehrerer sehr actionreicher Szenen und spritziger Dialoge - merkwürdig dumpf, beinahe matt. Das Buch ist, so widersprüchlich das jetzt vielleicht klingen mag, absolut unterhaltsam, abwechslungsreich und köstlich im Tonfall. Und auch das Lesetempo ist fließend und doch - das berühmte Tüpfelchen auf dem i - das hat diesmal gefehlt. Ein kleines Manko, denn der Plot ist herrlich, die Handlung toll und die Dialoge könnten nicht schlagfertiger und frecher sein als zuvor.


Figuren
Viel Zorn, zerstörerische Wut und Jahrhunderte alter Hass und Rachegefühle ziehen sich wie ein roter Faden durch die von Jeaniene Frost erschaffenen Figuren - wenn auch nur bei Einigen davon. Da ist eine Nebenfigur, der Geist der Elisabeth, die zu ihren Lebzeiten von einem Inquisitor auf abartige und abscheulichste Weise gequält und schließlich verbrannt wurde und dessen Geist sie nun schon seit Jahrhunderten jagt. Bei ihr habe ich mich irgendwann gefragt: was macht diese Geisterfigur wenn es Cat und Bones tatsächlich gelingen sollte, diesen krankhaften Geisterinquisitor zu fangen und unschädlich zu machen? Findet sie dann eine neue Beschäftigung bzw. Inhalt für ihr Geisterdasein? Und zu meinem unglaublichen Vergnügen spricht Bones nur wenige Seiten später Cat auf genau dieses Thema an und hat mit ihr eine hochinteressante Unterhaltung darüber, was er möchte das Cat macht, sollten sie diesen Geist nie fangen können. Da bekam das Wort „nie“ eine ganz neue Bedeutung für mich und der Charakter des Bones offenbart dem Leser eine bis dahin noch vollkommen unbekannte Seite von sich – was für eine positive Überraschung.
Generell hat die Autorin in diesem Band ihren Figuren, egal ob Neben- oder Hauptfigur, nicht nur unglaubliche Fähigkeiten mitgegeben. Sie hat den einzelnen Charakteren auch Merkmale zugeschrieben, die diese unverwechselbar und ohne jegliche Konventionen machen. Allein die Szenen, in denen der Geisterinquisitor auftritt und Cat (mehr oder weniger) nervt, sind so köstlich, dass ich mich dabei – ungeachtet der darin enthaltenen Zerstörungswut – traumhaft amüsiert habe.


Aufmachung des Buches
Die optische Gestaltung des Taschenbuches gefällt mir diesmal nicht besonders, obwohl sie von der Art her absolut zur Optik der Vorgängerbände passt. Ein Frauengesicht schaut den Betrachter prüfend an, eine Farbmischung aus Schwarz, Weiß, verschiedenen Lilatönen und Beige bildet den Hintergrund. Im Vergleich zu den anderen Bänden wirkt das Motiv nüchtern und mir fehlt die blasse Bordüre, die sonst im unteren Teil zu sehen war.
Der Buchrücken passt zum normalen Einheitslook der Reihe, und auf der Rückseite kann der interessierte Leser eine kleine Inhaltsangabe zum Buch selbst lesen. Darunter sind vier Cover von Vorgängerbüchern abgebildet.


Fazit
Der Roman ist unterhaltsam und ein angenehmer Zeitvertreib, auch wenn er mich nicht so sehr begeistert hat wie die anderen Bände. Doch der Charme und Witz dieser Serie ist auch hier gut zu spüren. Einfach selbst lesen.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Blutrote Küsse
Band 2: Kuss der Nacht
Band 3: Gefährtin der Dämmerung
Band 4: Der sanfte Hauch der Finsternis
Band 5: Dunkle Sehnsucht

Einzelromane:
Band 1: Night Huntress World – Nachtjägerin
Band 2: Night Huntress World – Rubinroter Schatten

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