In dunklen Gewässern lauert das Grauen …
Eingekeilt zwischen Baumwurzeln und Treibgut liegt im seichten Teil des Sees eine Frauenleiche – ertränkt. Gleich an ihrem ersten Tag im Morddezernat muss sich Manuela Sperling mit dieser toten Prostituierten und einer irritierenden Spurenlage befassen: Das Wasser in der Lunge des Mordopfers stammt nicht aus dem See, und auf dem Bauch der toten Frau prangt eine grausige Botschaft – ausgerechnet an Manuelas Chef, Kriminalhauptkommissar Eric Stiffler. Bald steht Manuela mit ihrem Eifer im Präsidium allein da, nur Kollege Peter Nielsen ist auf ihrer Seite. Da ertrinkt erneut eine junge Frau im See, direkt vor Manuelas Augen. Und ihr Chef dreht durch ...
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Autor: Andreas Winkelmann |
Die Grundidee der Handlung
Als frischgebackene Kommissarin absolviert Manuela Sperling ein Praktikum in der Abteilung „Mord“, wo sie an der Seite des eigenbrötlerischen Hauptkommissars Eric Stiffler in Fall einer ermordeten Prostituierten ermitteln soll. Nicht unbedingt ein Glücksgriff für die ehrgeizige Polizistin, die mit der frauenfeindlichen Art ihres Vorgesetzten nicht umgehen kann und deshalb lieber allein recherchiert. Dass ihre Emsigkeit nicht auf Gegenliebe stößt, ist jedem klar, vor allem weil sich herausstellt, dass die ertränkte Frau eine Beziehung zu Hauptkommissar Stiffler gepflegt hat. Doch sie wird nicht die Einzige bleiben, die einem rachsüchtigen Killer zum Opfer fällt und immer wieder führen die Ermittlungen in Stifflers Vergangenheit, wo etwas Schwerwiegendes geschehen sein muss.
Mit Manuela Sperling und Eric Stiffler schickt Andreas Winkelmann zwei völlig gegensätzliche Protagonisten ins Rennen und gibt damit seiner Geschichte einer späten Rache einen besonderen Kick. Aber nicht nur die überehrgeizige Praktikantin und der grantige Kommissar schaffen es, Spannung aufzubauen, auch die Handlung selbst überzeugt durch einen fesselnden Verlauf und lässt ein unterschwelliges Grauen zurück.
Darstellung des Hörbuchs
Wie bereits in „Bleicher Tod“ und „Blinder Instinkt“, zwei sehr spannenden Thrillern des deutschen Autors Andreas Winkelmanns, hat Simon Jäger die Rolle des Sprechers übernommen. Mit seiner angenehmen Stimme und einem hohen schauspielerischen Talent schafft er es, jeder Figur einen eigenen Ausdruck zu verleihen und die dramatisch verlaufende Rahmenhandlung fesselnd zu Gehör zu bringen. So begegnet der Hörer bereits zu Beginn der Handlung einem wässrig sprechenden Killer, der - später als „Wassermann“ betitelt - grausame Morde begeht, setzt sich mit einem korrupten Ermittler auseinander, dessen arrogante und menschenverachtende Art durch Simon Jägers Vortrag gut zur Geltung kommt oder kämpft mit einer jungen Ermittlerin gegen männliche Vorurteile und spürt deren Enttäuschung und Wut. Eine rundum gelungene Lesung, die aus der guten Thriller-Vorlage ein spannendes Hörerlebnis werden lässt, dessen Grauen noch einige Zeit anhält. Da stört es auch nicht, dass auf Musikeinspielungen jeglicher Art verzichtet wurde.
Aufmachung des Hörbuchs
Das Cover des Hörbuches ziert ein regenverhangener Himmel, der von Blitzen durchzogen ist. Auf ihm prangt in roten Lettern der Hörbuchtitel, der sich nahtlos in das Hintergrundbild einfügt. Eine ansprechende Gestaltung, die auf der Rückseite um den Klappentext, wichtigen Angaben zum Hörbuch und den Kurzvitae von Autor und Sprecher sowie deren Portraitfotos ergänzt wurde. Auf ein Booklet hingegen hat der Verlag völlig verzichtet. Dafür aber befinden sich in der stabilen Kunststoffbox eine Auflistung der Laufzeiten pro CD und die Anzahl der dazu verwendeten Tracks. Ergänzt wird das Ganze durch ein aktuelles Gesamtverzeichnis des Verlages.
Fazit
„Wassermanns Zorn" ist ein spannender Thriller, der sowohl durch die starken Charaktere als auch durch seine fesselnde Story überzeugt. Gelesen von Simon Jäger ist das Hörbuch eine gute Empfehlung für alle Fans intelligent konstruierter Mörderjagden, deren Ende lange Zeit ungewiss ist.
Hinweise
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