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Inmitten der Kreuzzüge bietet sich der Ordensritter Leonard de Limbourg selbst dem Feind als Unterpfand, um seine verbleibenden Männer zu retten. Der berüchtigte Befehlshaber der gegnerischen Truppen, ein Mann namens Jemal Jan, nimmt Leonard als seinen persönlichen Bettgespielen mit in seine Heimat. Und Leonard bleibt in seiner Verzweiflung nichts weiter übrig, als zum Scheitern verurteilte Fluchtpläne zu schmieden …

 

Black Sun 02 

Originaltitel: Black Sun Doreioh
Autor: Uki Ogasawara
Übersetzer: Matthias Wissnet und Josef Shanel
Illustration: Uki Ogasawara
Verlag: Tokyopop
Erschienen: August 2012
ISBN: 978-3-8420-0478-8
Seitenzahl: 212 Seiten
Altersgruppe: ab 18 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Während Leonard eingesperrt wird, muss sich auch Jemal für sein Verhalten verantworten. Ihm wird außerdem mitgeteilt, dass Leonard tot sei, was er kaum glauben kann. Und dann sorgt Francis de la Tour, ein Ordensritter, den Leonard von früher kennt, mit seinen Handlungen für eine unerwartete Wendung…

Im Gegensatz zum Vorgänger wird in Black Sun 2 viel mehr Handlung vermittelt. Am Ende werden die Geschehnisse dann sogar recht gestrafft wiedergegeben, jedoch bleiben sie verständlich. Aufgrund des größeren Handlungsinhaltes sind die erotischen Szenen weniger geworden und sie sind nicht mehr so ausführlich dargestellt. Jemals Vergangenheit wird etwas beleuchtet und de la Tours Charakter offenbar. Dadurch und durch die sich im Laufe der Geschichte ergebenden Konfliktpunkte weiß der Plot zu begeistern und reißt den Leser mit. Die trotz der ernsthafteren Thematik beibehaltenen, humorvollen Einlagen können oft allerdings immer noch nicht überzeugen, da sie meist nicht hundertprozentig stimmig erscheinen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Manga ist schwarzweiß gedruckt und in japanischer Leserichtung angelegt. Es gibt jedoch eine atmosphärisch sehr schöne und sinnliche Farbillustration zu Beginn des Bandes. Ogasawaras Figuren kennzeichnen sich durch abgerundete Kinn- und Nasenpartien sowie durch relativ normal große Augen. Die wirklichkeitsnahen Körperstatuen bekommt man natürlich vor allem bei den erotischen Szenen zu sehen. Jene Szenen sind erneut explizit, allerdings nicht mehr ganz so ausführlich umgesetzt. Die einzelnen Personen lassen sich gut auseinanderhalten, da sie mit unterschiedlichen Gesichts- und Körperformen dargestellt sind, beispielsweise hat der Sultan ein schmaleres Gesicht als Jemal, der durch seinen muskulösen Körper und die dunkle Haut heraussticht. Die titelgebende schwarze Sonne vermittelt er damit grafisch ebenso, wie es eine Glasstatue mit dem Symbol der schwarzen Sonne tut.

Interessant ist außerdem die Entwicklung der Akteure, die man ihnen mitunter ansieht. So trägt Nikolaides, der Geliebte des Sultans, sein Haar am Ende länger und Francis de la Tour hat im Gegensatz zum vorherigen Band seine Haare zusammengebunden, wobei sie jedoch wirr abstehen und durch den manchmal stieren Blick hat er nun etwas Dämonisches an sich. Das steht in einem schönen Kontrast zu einer Kapitelillustration, die ihn als ehemals strahlenden Ritter auf weißem Pferd, neben ihm der kleine Leonard, zeigt. Auch die anderen Kapitelabbildungen sind ansehnlich, z.B. ist eine Illustration von Leonard neben einem Skelett eindrucksvoll.

Die Panels, die mitunter auf der anderen Seite fortlaufen, sind linear angeordnet. Die verschiedenen Größen und Formen sorgen jedoch für eine dynamische Wirkung dieser Gliederung. Wenn Vergangenes erzählt wird, sind die Panels auf einem schwarzen Grund platziert und zumeist mit doppelten Linien umrandet. Der Text ist in Groß- und Kleinbuchstaben gehalten und soll etwas betont werden, wird es fett und / oder in größere Schrifttype gesetzt. Die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch und die Soundwörter sind zumeist übersetzt und stehen neben dem originalsprachlichen Pendant. Etwas störend stößt jedoch bei einer Schlüsselszene ein Fehler bei der Übersetzung auf: Statt davon gesprochen wird, dass jemand einen anderen lieb gewonnen hat, wird gesagt, jemand habe sich in den Gegenüber verliebt.

Passend zum Schauplatz versieht die Manga-ka ihr Artwork noch mit einigen Details. Bei den teils etwas blutig inszenierten Schlachten kommen neben Waffen wie Schwert, Säbel, zeitgemäße Schusswaffen oder Armbrust auch Rüstungen und Pferde vor. Außerdem besitzt der peitschenschwingende Nikolaides einen schwarzen Panther namens Cerberus. Auch Schmuck wird den Akteuren angedacht, z.B. trägt Jemal goldene Ohrklemmen, bis er die linke verliert und dann nur noch eine am rechten Ohr hat. Des Weiteren werden ihre Figuren mit orientalischer Gewandung, z.B. Turbanen, Abaya (ein mantelartiges Übergewand), Schnabelschuhen und Stiefeln bedacht. Auch die Bauten mit Kuppelarchitektur und schmalen Türmen, die Parkanlagen und das Interieur lassen orientalisches Flair entstehen. Die Hintergründe sind zwar oft schlicht gehalten, so bleiben Gesichter im Hintergrund regelmäßig schemenhaft, jedoch gibt es fast immer Umgebungszeichnungen hinter den Figuren. Wenn dies allerdings einmal nicht der Fall ist, dann finden sich meist Grauverläufe und Speedlines sorgen für die gelungene Umsetzung actionreicher Passagen.


Aufmachung des Manga
Auf der detaillierten Coverabbildung von Black Sun 2 sind die beiden Protagonisten zu sehen, wobei Leonard auf Jemals Schoss sitzt. Auf der Buchrückseite sind mit Ahmet und Mustafa zwei Söhne des Sultans abgebildet und im Hintergrund ist der Ordensritter Francis de la Tour zu erkennen. Zudem befindet sich dort die Inhaltsangabe. Zu Beginn des Bandes ist ein Inhaltsverzeichnis platziert und zum Ende gibt es eine Illustration, die sich Leonard und Jemal widmet.


Fazit
Der letzte Band der Reihe wirkt gegen Ende leider etwas ‚gestrafft‘ was den Handlungsstrang anbelangt, doch die Geschehnisse an sich bleiben interessant und fesseln bei der Lektüre. Dank des tollen Artworks bildet Black Sun 2 insgesamt einen würdigen Abschluss.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1

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