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Im BND herrscht Chaos: Karl Müller, einer der besten deutschen Agenten, geht bei einem Einsatz in Tripolis verloren. Seine Kollegin und Geliebte Svenja Takamoto reist ihm hinterher, um ihn auf eigene Faust zu retten. Gleichzeitig verlässt ihr Chef Krause den Dienst, weil die Finanzabteilung offen gegen ihn arbeitet. Die ganze Situation ist bereits heillos zerfahren, als eine beängstigende Nachricht eintrifft: Eine Frau hat in Albanien 1000 Kilogramm Sprengstoff gekauft und ist damit womöglich auf dem Weg nach Deutschland. Wer ist sie? Was will sie? Und vor allem: Wer kann sie aufhalten?

 

Die Grenzgaengerin 

Autor: Jacques Berndorf
Verlag: Heyne
Erschienen: 13. August 2012
ISBN: 978-3-453-26672-8
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Irgendetwas scheint beim BND gewaltig schief zu laufen. Intern wird gegen den Chef gearbeitet, so dass dieser sich entschließt, aus dem Dienst auszuscheiden. Und dann gibt es plötzlich keinen Kontakt mehr zu Karl Müller, der gerade in Tripolis einen Auftrag verfolgt. Dabei ist Müller einer der besten Agenten, die der Geheimdienst vorweisen kann, was darauf schließen lässt, dass eine umfangreichere Sache hinter dem Ganzen steckt. Eine groß angelegte Verschwörung? Oder vielleicht doch was anderes? Und was hat die Frau, die 1000 Kilogramm Sprengstoff durch die Welt transportiert, vor?

Das Idealbild eines Geheimagenten sieht meist vor, dass er unverwundbar ist, alles weiß, alles kann und natürlich unheimlich gut aussieht. Hier werden die Agenten glücklicherweise nicht als Übermenschen dargestellt. Da sie eine besondere Ausbildung genossen haben, sind sie in Gefahrensituationen natürlich besser als jeder andere. Vor menschlichem Versagen schützt aber auch die beste Ausbildung nicht. Gut gemacht und mitreißend erzählt.


Stil und Sprache
Jacques Berndorf weiß, wie er seine Leser kriegt. Nämlich indem er Geschichten erzählt, die aus dem Leben gegriffen sein könnten. Natürlich hat nicht jeder Leser etwas mit dem BND zu tun, doch Berndorf bringt diese Einrichtung als das herüber, was sie ist: eine Arbeitsstätte wie jede andere auch. Sicherlich müssen einige Geheimnisse bewahrt werden, durch die dennoch sehr detaillierten Beschreibungen bekommt man ein Gefühl dafür, wie es dort zugehen mag. Auch die Außeneinsätze sind interessant und absolut spannend dargestellt. Oft werden Geheimdienste als etwas Unnahbares und Unerreichbares beschrieben, hier jedoch wird es für jeden greifbar.

Der flüssige Schreibstil und der permanente Fortlauf der Handlung, die aus der beobachtenden Perspektive erzählt wird, tragen dazu bei, dass das Buch ein echter Pageturner wird. Es ist gar nicht so einfach, eine Stelle zu finden, an der unterbrochen werden könnte, wenn es denn sein müsste. Die gesamte Zeit gibt es mal größere, mal kleinere Ereignisse, die allesamt wichtig und aufregend sind, so dass der Wille, das Buch zur Seite zu legen, gar nicht auftauchen wird.

Wer auf Grund dieser Aspekte noch nicht gefesselt ist, wird es spätestens durch die Spannung sein, die dem Geschehen zugrunde liegt. Sie wird kontinuierlich aufgebaut und immer weiter gesteigert, so dass man ein fulminantes Finale erwartet, welches man schlussendlich auch bekommt.
Es wird ein Thema behandelt, dass nicht jedem täglich über den Weg läuft, es aber könnte. Wieviel von Regierungen verschwiegen wird, lässt sich schließlich nicht nachhalten.


Figuren
Karl Müller, Svenja Takamoto und Thomas Dehner sind allesamt beim BND. Wie es sich für einen Geheimdienst gehört, wird auch über die Agenten nicht alles verraten. Ein bißchen was aus dem Privatleben wird hier und da aufgeschnappt, wodurch die Figuren an Tiefe gewinnen, einiges wird aber sicher auch außen vor gelassen. Oft wird dies als störend empfunden, hier passt das Geheimnisvolle schon sehr gut zum Gesamtbild. Man erhält soviel Informationen, dass sich schon ein recht genaues Bild ergibt, das allerdings auch vollkommen falsch sein kann, bei Agenten kann man nie wissen.

Es ist aber auch möglich, dass die Charaktere in den drei Vorgängerbänden, die es bereits gibt, ausführlicher dargestellt wurden, so dass in diesem Falle darauf verzichtet wurde, noch einmal alles zu wiederholen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Buch um ein gebundenes Buch mit Schutzumschlag aus dem Heyne-Verlag. Auf dem Cover ist eine Straße mit Kopfsteinpflaster und einer Häuserzeile zu erkennen. Menschen gibt es in dieser Szene nicht. Ob es sich um eine Szene in Deutschland handelt, lässt sich nicht feststellen. Die Darstellung wirkt auf ihre Weise ebenso geheimnisvoll wie einiges Inhaltliche auch. Man ist interessiert daran, herauszufinden, was sich dahinter verbirgt.


Fazit
Auch wenn es der vierte Band einer Reihe ist, lässt er sich ohne Probleme unabhängig von den anderen lesen, da das Geschehen an sich abgeschlossen ist. Sicherlich gibt es über die Protagonisten noch vieles mehr zu erfahren, was vielleicht schon vorher aufgegriffen wurde, das lässt sich aber auch nachholen. Absolut empfehlenswert!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Ein guter Mann
Band 2: Bruderdienst
Band 3: Der Meisterschüler

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