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Schräge Ideen für Extrem-Kürbisschnitzer

Es gab einmal eine Zeit, da war Halloween ein richtig wüster Feiertag. Irgendwann war das vorbei. Heutzutage ist Halloween ein zahmes Kuschelfest, an dem zahnlose Gespenster und entzückende Hexen freundlich grinsen. Tom Nardone hat sich in diesem Band drangemacht, wieder zu den Ursprüngen zurückzukehren, und präsentiert Kürbisschnitz-Ideen, die wirklich für Gänsehaut sorgen.

Freunde des gepflegten Horrors können hier ihren Hang zu schwarzem Humor ausleben, zum Beispiel mit dem Kannibalen, dem Nachbarschafts-Rüpel oder dem Kürbis mit Wurmbefall. Ran an die Schnitzmesser - brav war gestern!

 

Fiese Fratzen  Originaltitel: Extreme Pumpkins; Extreme Pumpkins II
Autor: Tom Nardone
Übersetzer: Wiebke Krabbe
Verlag: Christophorus
Erschienen: Juni 2011
ISBN: 978-3-8388-3391-0
Seitenzahl: 64 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Dieses Buch beinhaltet Tom Nardones Werke "Extreme Pumpkins" und "Extreme Pumpkins II" und so darf man sich auf die geballte Ladung Sprachwitz und gruselige Kürbisse freuen. Von beidem hat der Autor und Extrem-Kürbisschnitzer einiges zu bieten und stürzt sich mit dem Leser - um der traditionellen Werte Willen - "in das größte Kürbis-Massaker des Jahres" (Seite 6).
Nach einem Vorwort führt eine Auflistung samt Beschreibungen der "Werkzeuge für Extremisten" in das Thema ein, direkt gefolgt vom "Werkzeug für Vorsichtige", um von dort zu den "Ninja-Kampftechniken für Kürbisschnitzer" überzugehen. Ein Rezept für Kunstblut fehlt selbstverständlich nicht, auch auf weitere Special Effects geht Nardone ein. Nach einigen Sicherheitshinweisen geht es dann los mit den fiesen Fratzen. Auf der linken Seite ist dabei stets ein ganzseitiges Farbfoto des bearbeiteten Kürbisses zu sehen, während die rechte Seite dem Titel und einigen Worten zu dem entsprechenden Exemplar vorbehalten ist. Die folgende Doppelseite enthält neben einer Auflistung der benötigten Requisiten und einer nachvollziehbaren Schritt-für-Schritt-Anleitung noch weitere Tipps, Hinweise oder Anekdoten. Und damit wären wir auch beim Stil des Autors, denn dieser ist als einmalig zu bezeichnen. Nicht nur überaus direkt, sondern dermaßen humorvoll, dass sich das Lesen des Buches selbst dann lohnt, wenn man nie selbst einem Kürbis auf die Pelle rücken will. So heißt es beispielsweise auf Seite 18 über den "Kürbiskannibalen": "Den kleinen "Opfer"-Kürbis AUSHÖHLEN und ein Gesicht SCHNITZEN. Der Gesichtsausdruck sollte recht tragisch sein. Wenn man Sie bei lebendigem Leibe auffräße, würden Sie auch verzweifelt aussehen." Aber auch bei den "Requisiten" wird schon mal auf "Eine subvensive Mentalität und einen gefälschten Pass (falls Sie ganz schnell das Land verlassen müssen)" verwiesen.

Ein Buch für Halloween-Fans und Kürbisschnitzer, die genug von freundlich dreinblickenden Gesellen haben. Hier kommt der Ursprungsgedanke dieses Fests wieder durch, wobei der Spaß Nardones an diesen Arbeiten in jeder Zeile spürbar ist.


Aufmachung des Buches
Das nahezu quadratische Buch (21 x 20,4 x 1 cm) ist ansprechend und thematisch passend gestaltet. Auf mattschwarzem Grund ist der "Kürbiskannibale" mit Spotlack hervorgehoben worden - ein Cover, das auf- und gefällt.


Fazit
Eine ansprechende und übersichtliche Gestaltung, aber vor allem die nachvollziehbaren und humorvollen Anleitungen machen dieses Buch zu einem unverzichtbaren Utensil in der bevorstehenden Halloween-Zeit. Kurz: Genial!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Einen guten Einblick in Tom Nardones Schnitzarbeiten findet man auf seiner Homepage.

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