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Was für ein Abenteuer! Zwei Wochen lang wollen Elena und ihre Klasse auf einer einsamen Berghütte verbringen und dort leben wie im Mittelalter - ganz echt, ohne Strom, Heizung und fließendes Wasser. Doch was als Rollenspiel rund um einen Hexenprozess geplant ist, wird zum Kampf auf Leben und Tod ...

 

Die dunkle Seite des Spiels  Autor: Bettina Brömme
Verlag: Arena
Erschienen: Juni 2012
ISBN: 978-3-401-50393-6
Seitenzahl: 112 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Dr. Matzig, Geschichts- und Deutschlehrer, hat die Idee, statt einer normalen Klassenfahrt ein LARP - ein "live action role play" - rund um einen Hexenprozess auf einer einsamen Berghütte zu inszenieren. Die Schüler sind Feuer und Flamme, nähen Kostüme, planen die Handlung des LARP und machen sich schließlich auf in die Einsamkeit, um dort wie im Mittelalter bzw. wie in der frühen Neuzeit zu leben. Doch plötzlich entwickelt sich das Ganze zu einem gefährlichen Spiel, als zwei Fremde an die Hüttentür klopfen ...

Die Idee erinnert in ihren Grundzügen an Ursula Poznanskis "Saeculum", geht aber glücklicherweise ihren eigenen Weg. Gruppendynamik und Zivilcourage stehen hier im Mittelpunkt und machen nachdenklich.


Stil und Sprache
Elena, eine der Schülerinnen und Hexe in diesem live-Rollenspiel, erzählt dem Leser in erster Person die Geschichte. Der Stil ist dabei direkt und offen, anfangs von kurzen Sätzen geprägt, die sich zügig lesen lassen. Aus der heiteren Atmosphäre baut die Autorin jedoch schon bald eine unheimliche Stimmung auf, die beinahe greifbar ist. Der Regen prasselt auf Elenas Zelt, der Wind zerrt an den Leinen, irgendetwas knackt im Dunkeln ...

Sätze wie "Warum hatte ich in diesem Moment nichts gesagt?" (Seite 63) machen nicht nur deutlich, dass Elena auf das Geschehen zurückblickt, sondern deuten spannende Ereignisse an. Trotz der wenigen Seiten dieses Mini-Thrillers zeigt Bettina Brömme, wie aus einem Spiel plötzlich bitterer Ernst wird. Nach und nach schaukeln sich die Ereignisse auf, bis die Reaktionen zumindest Vereinzelter überhand nehmen. Dabei schleichen sich durchaus auch sanfte Töne in den Text ein.


Figuren
Ob der Kürze des Thrillers sind die meisten Figuren nicht allzu detailliert ausgearbeitet, aber den Wichtigen widmet die Autorin ausreichend Aufmerksamkeit. Insbesondere die Hauptfigur Elena gewinnt schnell Tiefe, lernt der Leser sie durch die gewählte Erzählform doch am besten kennen. Durch kleine Eigenheiten erhalten aber auch viele andere individuelle Charakterzüge, die sie aus der Masse herausheben. Dabei ist es interessant zu beobachten, wie jeder in einer angespannten Situation reagiert, wie sich aus Einzelnen plötzlich eine Gruppe bildet, die Dinge tut, die jeder für sich genommen wohl nie getan hätte.


Aufmachung des Buches
Das Büchlein (14,6 x 10,1 x 2 cm) liegt sehr gut in der Hand und dürfte in jede Handtasche passen. Die Covergestaltung des broschierten Buches macht die Serienzugehörigkeit zur Arena Thriller-Reihe direkt deutlich, wenn auch das Motiv nicht zum Inhalt passt. Die Abbildung einer Schandmaske wäre treffender gewesen. Dennoch eine ansprechende Gestaltung.


Fazit
Ein schöner Schmöker für zwischendurch. Schnell gelesen, sorgt der Mini-Thriller für kurzweilige Unterhaltung.


4 Sterne


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