Smaller Default Larger

Nie wieder wollte Tanya ihre Großmutter auf Elvesden Manor besuchen, denn niemand will sie dort haben, nicht ihre Großmutter und nicht die Elfen, die zu Hunderten und Tausenden die Wälder um das alte Herrenhaus bevölkern. Doch nun liegt ein ganzer Sommer vor Tanya, und während sie versucht, ihrer Großmutter aus dem Weg zu gehen, stößt sie auf ein Geheimnis. Vor fünfzig Jahren ist ein Mädchen im Wald von Elvesden verschwunden und seitdem hat niemand etwas von ihr gehört. Tanya ahnt, dass sie die Einzige ist, die das Rätsel lösen kann. Denn die Elfen scheinen darin eine entscheidende Rolle zu spielen ...

 

 

Originaltitel: The Thirteen Treasures
Autor:
Michelle Harrison
Übersetzer: Martin Baresch
Verlag: Loewe
Erschienen: 01/2009
ISBN: 978-3-7855-6607-7
Seitenzahl: 368 Seiten 

Hier geht´s zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Weil die Elfen Tanya mal wieder in Schwierigkeiten gebracht haben, bringt ihre Mutter sie nach Elvesden Manor zu ihrer Großmutter, in der Hoffnung, dass sich dort Tanyas Verhalten endlich ändert und sie aufhört, sich ständig in Schwierigkeiten zu bringen. Was Tanyas Mutter nicht weiß, ihre Tochter hat das Zweite Gesicht – sprich sie kann Elfen sehen. Was den Elfen allerdings gar nicht gefällt. Die Elfen wollen auch nicht, dass Tanya der Welt davon erzählt, und bestrafen sie jedes mal dafür, wenn sie etwas über diese in ihrem Tagebuch erwähnt oder es erzählt. Doch auf Elvesden Manor wird es für Tanya auch nicht besser, denn dort wimmelt es nur so von Elfen und Kobolden und auch im Wald rund um das Anwesen sieht es nicht besser aus. Zudem ist da noch Warwick, der sich um das Anwesen kümmert und sein Sohn Fabian, der Tanya auf Schritt und Tritt hinterherläuft und ihr keine Ruhe lässt. Als Tanya dann auch noch auf ein Geheimnis stößt, in dem es um ein seit fünfzig Jahren verschwundenes Mädchen geht, da gehen die Probleme für sie erst so richtig los und Tanya und Fabian geraten in große Gefahr.


Stil und Sprache
Michelle Harrison hat in ihrem Erstlingsroman eine Geschichte geschrieben, in der die meisten der Elfen und Kobolde böse und äußerst verschlagen sind. Sie bestrafen und quälen die Menschen, zumindest diejenigen, die sie sehen können, und sind alles andere als niedliche und friedvolle Wesen. In einer einfachen Sprache versetzt die Autorin den Leser in eine düstere, vor Geheimnissen nur so wimmelnde und für den Leser oft sehr ungerecht erscheinende Geschichte, in der die Jahreszeitenwechsel zur Herrscherzeit der Elfen werden, den guten Elfen wie den bösen Elfen, wo Wechselbälger ihre ganz eigene Bedeutung erhalten und ein junges Mädchen versucht, sich mit ihrer unliebsamen Gabe so gut es eben geht zu arrangieren. Streckenweise war mir allerdings die Handlung zu lang gezogen, war irgendwie etwas schwunglos und las sich dumpf, ja fast schon melancholisch. Es war ohne Zweifel durchaus interessant und sehr fantasievoll geschildert, und aus purer Neugier hab ich bis zum Schluss durchgehalten, doch wirklich gepackt hat mich die Handlung erst kurz vor Schluss. Da wurde es wirklich fesselnd und spannend und die Ereignisse passierten Schlag auf Schlag und es kam richtiger Schwung in die Handlung, den ich bis dahin etwas vermisst hatte. Da hab ich dann mit der Protagonistin Tanya wirklich gebangt und mich gefragt, wie die Autorin die Dinge wohl lösen wird.


Figuren
Bis auf Tanya, Warwick und Fabian sind die restlichen Charaktere ziemlich blass und auf den ersten Blick sehr oberflächlich dargestellt. Erst gegen Ende ändert sich das, für meinen Geschmack beinahe zu spät. Ich habe mich fast das ganze Buch hindurch gefragt, warum die Großmutter ihrer Enkelin gegenüber so abweisend ist, sich mit ihr kein bisschen auseinandersetzt, aber fast außer sich gerät, als Tanya sich weigert, zum Frühstück zu erscheinen und sich in ihrem Zimmer einschließt, weil sie wiedereinmal durch die Elfen in Schwierigkeiten geraten ist. Ich fand aber keinerlei Hinweise darauf in der Handlung oder in der Figur selbst. Das geschah erst ganz am Ende des Buches und auch nur durch die Figur des Warwick, der sich am Ende als etwas entpuppt, mit dem ich am allerwenigsten gerechnet hätte. Die Figuren überzeugen, stecken voller Überraschungen und Geheimnisse und sind nicht das, was man von ihnen erwartet. Was aber absolut nicht negativ gemeint ist. Auch einige der Nebenfiguren waren überzeugend und gut dargestellt und haben eindrucksvoll bewiesen, dass in ihnen mehr steckt als auf den ersten Blick vermutet.


Aufmachung des Buches
Das grün gebundene Buch mit Leseband hat einen Schutzumschlag, dessen Gestaltung mir sofort ins Auge fiel. Ein Gesicht umrahmt von Blättern in den verschiedensten Farben sieht den Betrachter aus unglaublich grünen Augen forschend an. Darunter steht der Titel in geschwungener und glänzender Schrift. Auf der Buchrückseite sind Hexen und andere Fabelwesen zwischen dem Laub zu sehen und mehrere Augen blicken geheimnisvoll durch dieses den Betrachter an. Das Ganze wirkt geheimnisvoll, harmonisch und passt ausgezeichnet zum Buchinhalt.


Fazit
Eine schöne Geschichte, wenn ich auch ein bisschen etwas anderes erwartet hatte. Doch Michelle Harrison hat „Elfenseele – Hinter dem Augenblick“ fantasievoll erzählt und entführt den Leser ab zwölf, als auch Erwachsene in eine Welt voller Magie, Geheimnisse und schöner, wenn auch trauriger Geschichten. 


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo