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Manuela Sperling ist neu bei der Polizei. Gleich an ihrem ersten Tag muss sie sich mit dem grausigen Mord an einer Prostituierten befassen, deren Leiche eingekeilt zwischen Baumwurzeln im seichten Teil des Flusses liegt – ertränkt. Auf dem Bauch der Toten finden die Spurensicherer eine grausige Botschaft, gerichtet an Manuelas Chef, Kriminalhauptkommissar Stiffler. Manuela muss erkennen, dass ihr Eifer nicht von allen im Präsidium gern gesehen wird. Da ertrinkt erneut eine Frau, direkt vor ihren Augen. Eine unsichtbare Macht zieht sie auf den See hinaus und unter die Wasseroberfläche. Und Stiffler dreht durch …

 

Wassermanns Zorn 

Autor: Andreas Winkelmann
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 08/2012
ISBN: 978-3805250375
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext beschreibt schon ziemlich gut, um was es hier geht: Offenbar will jemand Rache an Kriminalhauptkommissar Stiffler nehmen. Der aber will nicht so recht ran an die Sache, gibt es doch so einige Details in seiner Vergangenheit, von denen er nicht möchte, dass sie bekannt werden. So sucht er für seine SOKO nur treue Weggefährten aus, bei denen er sicher ist, dass sie ihm nicht in die Parade fahren. Dummerweise ist da noch Manuela Sperling, die ihm zur Einarbeitung zugewiesen wird und die von seinen „Problemen“ nichts weiß. Ehrgeizig und pfiffig, wie sie ist, dazu unerfahren und manchmal etwas naiv, versucht sie, einen Täter zu finden, dessen Motive jeder außer ihr zu vertuschen sucht.

Andreas Winkelmann hat hier eine außergewöhnliche Idee für einen in höchstem Maße spannenden Thriller verwendet, über die ich allerdings an dieser Stelle nichts verraten kann, ohne zukünftigen Lesern den Spaß zu verderben. Super gemacht!


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog aus Sicht eines Unbekannten wechselt die Erzählperspektive in rascher Folge, jeweils in der dritten Person erzählen abwechselnd Hauptkommissar Stiffler, eine gewisse Lavinia und Manuela Sperling. Ohne direkt zu wissen, um was es geht, wird man als Leser einfach in die Handlung hineingeworfen und muss sich erst mal etwas zurechtfinden. Dank eines flüssig zu lesenden Stils gelingt dies jedoch schnell und man kann sich voll und ganz der eigentlichen Geschichte widmen. Und die hat es in sich, sie strotzt nur so vor unerwarteten Wendungen, baut jede Menge Spannung auf und gipfelt am Ende in einem überraschenden Finale. Daran ändern auch die immer wieder eingeflochtenen Abschnitte aus Sicht des Täters nichts, denn zu viel erfährt man daraus nicht.

Daneben versteht es Andreas Winkelmann außerdem, die alltäglichen Verfahrensweisen bei der Polizei, die langweilige Routinearbeit sowie die Reibereien zwischen den Kollegen authentisch darzustellen und wie selbstverständlich ins Geschehen einzubringen. Das verleiht der an sich vielleicht etwas unrealistischen Geschichte deutlich mehr Glaubwürdigkeit, als sie andernfalls hergeben würde.


Figuren
Mit Manuela Sperling ist Andreas Winkelmann wieder einmal ein weiblicher Charakter gelungen, der nicht nur absolut sympathisch ist, sondern auch in allen Punkten absolut glaubwürdig. Sehr sensibel versteht er es, die Motive und Sorgen der jungen Polizistin glaubhaft und unterhaltsam darzustellen, sofort ist man in Gedanken bei ihr und auf ihrer Seite. Ganz anders Hauptkommissar Stiffler, der ist nämlich ein ziemlicher Kotzbrocken und nach einer glanzvollen Laufbahn nur noch darauf bedacht, möglichst unbehelligt die letzten Dienstjahre hinter sich zu bringen. Er und Manuela Sperling sind also alles andere als ein Traumpaar, was immer wieder zu Konflikten führt. Beide Protagonisten sind in ihren Eigenheiten sehr lebendig und erwecken beim Leser fast den Eindruck, sie persönlich zu kennen.

Auch die Nebenfiguren hat Andreas Winkelmann gut erdacht, ein paar plakativ als Klischee gestaltete Kollegen Stifflers sind zwar auch dabei, aber alles in allem sind sie ihm gut gelungen. Der Täter selbst ist dann noch einmal etwas Besonderes und lässt einem als Leser den einen oder anderen Schauer den Rücken herunter laufen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Cover ein nächtliches, von einem Blitz erleuchtetes Gewässer. Nach der Lektüre erschließt sich der Bezug zur Geschichte, sehr schön! Innen ist die Handlung in kurze Kapitel eingeteilt, diese wiederum zu Tagen zusammengefasst. Ein kurzes Nachwort des Autors komplettiert das Buch.


Fazit
Extrem spannende Unterhaltung mit vielen überraschenden Wendungen, einigen starken Figuren und einem außergewöhnlich gruseligen Täter. Klasse!


4 5 Sterne


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