Smaller Default Larger

Im Wieder Prater erschreckt ein mysteriöser Mann Besucher des Spiegelkabinetts. Im ehemaligen Römerlager Carnuntum kann man nachts manchmal das Klirren von Waffen und Kampfgeschrei hören und in der Innsbrucker Wirtschaftsuniversität streift eine Ohrfeigen verteilende Geisternonne durch die Gänge.

Gabriele Hasmann und Ursula Hepp präsentieren die gruseligen Facetten bekannter und neu zu entdeckender Orte und Sehenswürdigkeiten in ganz Österreich. Die Autorinnen sprachen mit Augenzeugen und sichteten jahrhundertealte und brandneue schriftliche Quellen. Entstanden ist so ein abwechslungsreiches Potpourri von Begegnungen mit dem Übernatürlichen. Mal tragisch, mal schaurig, mal amüsant – aber nie erfunden!

 

alt 

Autorinnen: Gabriele Hasmann, Ursula Hepp
Verlag: Ueberreuter Verlag
Erschienen: 2012
ISBN: 978-3-8000-7524-9
Seitenzahl: 208 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Spukgestalten und geheimnisvolle Vorgänge an jeder "Ecke" Österreichs - die Autorinnen haben die interessantesten Geschichten über seltsame und unheimliche Ereignisse mitten in Österreich zusammengetragen. Gruselige Begegnungen an so bekannten Orten wie dem Wiener Wurstelprater oder dem Linzer Schloss und Ereignisse, die sogar die Exekutive vor ein Rätsel stellen, sind unterhaltsam und gut vorstellbar beschrieben. Jede der Geschichten beginnt entweder mit einer kleinen Vorstellung des jeweiligen Ortes bzw. des Umfeldes der Spukgestalt und bieten so auch einem kurzen Abriss des Lebens in der damaligen Zeit und dem dazugehörigen Weltbild. So kann man sich die vergangene Zeit gut vorstellen. Immer wieder holen die Autorinnen recht weit aus, damit der Leser die Komplexität der beschriebenen Vorfälle mit ihren Erscheinungen und der „verschrieenen“, seltsamen Orte nachvollziehen kann. Da könnte manchen LeserInnen vieleicht ein bisschen zu weitläufig sein, aber das ist Geschmackssache. Wie man am Quellenverzeichnis jedoch deutlich sehen kann, haben sich die Autorinnen sehr gut auf das Buch vorbereitet. Einige der Geschichte sind überliefert oder Briefen entnommen, bei manchen Begegnungen war eine der Autorinnen persönlich anwesend und kann ihre Geschichte somit aus erster Hand erzählen, andere Geschichten stützen sich auf unterschiedlichen Augenzeugenberichte. Da bis auf Vorarlberg alle Bundesländer mit zumindest einer Geschichte vertreten sind, waren die Autorinnen den Spukerscheinungen nahezu im ganzen Land auf den Fersen.

Unkompliziert und flott geschrieben, wirken auch die Erklärungen der historischen Hintergründe alles andere als langweilig. Zwar wäre es noch spannender gewesen, wenn die Autorinnen etwas mehr an persönlichen Erlebnissen der „anderen“ Art beigesteuert hätten, aber auch so werden sich die LeserInnen gut unterhalten. Auf jeden Fall aber zeigt die Lektüre ein Sammelsurium an den unterschiedlichsten Geschichten, Menschen und Wesenheiten. Da Ort und Art der Begegnungen gut dokumentiert sind und ein reichhaltiges Quellenverzeichnis zur Verfügung steht, kann jeder Leser - soweit es möglich ist - nach Lust und Laune selbst nachzuforschen, nachfragen und „die Probe auf’s Exempel“ machen. Und wer weiß? Vielleicht hat dann so mancher neugierige Geisterforscher tatsächlich eine unverhoffte Begegnung mit einer der Figuren in den Geschichten und kann dann ebenfalls ein spannendes Erlebnis erzählen.

Das Buch wird bestimmt für interessanten Gesprächsstoff sorgen, egal ob die LeserInnen an Spukbegegnungen glauben und sich dafür interessieren oder ob man die Geschichten eher kritisch gegenüber steht und beweisen will, dass es so etwas nicht gibt.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und mit einem hochglänzenden Schutzumschlag versehen. Auf dem Titelbild ist das Riesenrad zu sehen, das in seinen schwarz-grau-weißen Farben perfekt zum Titel passt. Der Rückseitentext erlaubt einerseits einen kleinen Einblick in den Inhalt des Buches, andererseits wird kurz das Grundkonzept der beiden Autorinnen, nach dem die Texte ausgerichtet sind, vorgestellt. Dem übersichtlichen Inhaltsverzeichnis am Beginn des Buches, in dem die Erzählungen nach Bundesländern zusammengefasst wurden, folgt jeweils ein kurzes Vorwort der beiden Autorinnen. Jedes große Kapitel ist deutlich an einer dunkelgrauen Seite zu erkennen, auf dem der Name des jeweiligen Bundelandes steht. Diese Hauptkapiteln fassen die unterschiedlichen Erzählungen zusammen, die ihrerseits durch die großformatige Überschrift deutlich gekennzeichnet sind. Immer wieder untermalen - in mysteriös wirkendem schwarz-weiß gehaltene - Fotografien der Orte des Geschehens den Erzähltext. Durch die angenehme und unterschiedliche Formatierung lässt sich das Buch gut und leicht lesen. Den Abschluss des Buches bilden ein reichhaltiges Quellenverzeichnis mit Buchangaben und Internetadressen, ein kurzer Dank und ein Bildnachweis.


Fazit
Spannende, seltsame und gruselige Geschichten rund um unheimliche Begegnungen und geheimnisvolle Orte entführen den Leser in die Bundesländer Österreichs. Man erfährt nicht nur die Erlebnisse im „Heute“, sondern auch oft die Geschehnisse von „Damals“. Ein empfehlenswertes und faszinierendes Buch für neugierige Leser aller Altersgruppen.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo