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50.000 Jahre vor unserer Zeit bohrt sich ein Monolith aus dem All in die gefrorene Ebene Sibiriens. Die Bewohner eines Skythendorfes nähern sich dem Stein. Merkwürdige Mutationen ereignen sich …

In unserer Zeit begibt sich eine russische wissenschaftliche Expedition nach Sibirien, um das rätselhafte Auftauchen von Wolfskindern zu untersuchen. Anscheinend findet bei bestimmten Stämmen der Jakuten eine genetische Mutation statt. Die Legenden sprechen von einem Feuerstein, der vor langer Zeit vom Himmel gefallen ist. Mara, eine brillante Virologin, muss dieses Rätsel lösen …

 

Touna Mara 2 

Originaltitel: Touna Mara – Tome 2 – L’or des Scythes
Autor: Patrick Galliano
Übersetzer: Dr. Marcus Schweizer
Illustration: Mario Milano
Verlag: All Verlag
Erschienen: 05/2012
ISBN: 978-3-926970-10-7
Seitenzahl: 56 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Auch der zweite Band der kurzen Serie spielt wieder in zwei Zeitebenen: in der Steinzeit schwört die wilde und schöne Schamanin des Skythendorfes Rache an Tar-Khan, der zu einer schrecklichen Gefahr für die Dörfer Sibiriens geworden ist. Währenddessen kommt in der Gegenwart die Virologin Mara dem Geheimnis des Retrovirus‘, der die Wolfskinder jung sterben lässt, auf die Spur. Allerdings hat sie eine schwere Entscheidung zu treffen. Doch es wird unruhig im Forscher-Team: Valentina rückt zunehmend von Anton ab, was dieser nicht zu verkraften weiß …

Mit Das Gold der Skythen findet der Abenteuerplot seinen Abschluss. Die Handlungen wechseln regelmäßig zwischen der Urzeit und der Gegenwart und geben der Geschichte so ihre Grundpfeiler, ohne einen der beiden Zeitstränge vorauseilen zu lassen. So bleibt der Plot bis zuletzt mystisch und geheimnisvoll, was wiederum der Spannung gut tut. Allerdings konnte mich der Abschluss der Geschichte nicht gänzlich überzeugen - um ihm nicht vorweg zu greifen, möchte ich an dieser Stelle aber nicht näher auf ihn eingehen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Leser taucht sofort, ohne eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes, in die Handlungen ein und begegnet Touna in der Steinzeit. Die so hübsche wie wilde Schamanin, die nicht nur ihren Stamm, sondern auch ein Rudel Wölfe anführt, bewegt sich fast gänzlich unbekleidet, auf der Jagd mit dem Rudel ist sie sogar vollständig nackt, was ihre weiblichen Kurven betont. Das unterstreicht ihren Charakter noch und verleiht den Bildern zugleich eine subtile erotische Note. Hierzu tragen auch die Körperhaltungen bei, wenn sie sich beispielsweise im Schlaf rekelt. Dennoch erscheint es nur schwer zu glauben, dass sie sich auf dieselbe Weise auch durch den harten, sibirischen Winter bewegt. Die Angehörigen ihres Stammes sind auch in den wärmeren Jahreszeiten mit Fellen, Lendenschurz und Stiefeln bekleidet, die Augenform lässt die Verwandtschaft zu den späteren, mongolischen Völkern erkennen.

Die Gruppe Krieger um Tar-Khan ist recht stereotyp und wenig individuell gezeichnet, während die weiter hinten Stehenden zunehmend schemenhaft umrissen sind, bis sie zu leeren Hüllen werden (Seite 17). Davon abgesehen gelingt es Milano aber, den Figuren – egal, ob in der Stein- oder der heutigen Zeit – ein individuelles und oft fein ausgearbeitetes Aussehen zu verleihen. So kann man sie jederzeit klar auseinander halten.

Einige Sexszenen sind recht freizügig umgesetzt, so dass sich dieser Comic eher an (junge) Erwachsene richtet. Milano lässt diese Bilder jedoch nie ins Niveaulose abgleiten, sondern setzt sie in einen romantischen oder erotischen Kontext.

Die Bildhintergründe der überwiegend klassisch gestalteten Panels - getrennt mit weißen Stegen - bieten nahezu immer einen Blick über die Umgebung. Diese hat der Zeichner überzeugend gestaltet, so dass sich detailreiche und beeindruckende Ausblicke auf die sibirische Landschaft, Einblicke in das steinzeitliche Skythendorf oder in das moderne Expeditionszelt der Forscher bieten. Nur selten, wie beispielsweise beim ersten Bild auf Seite 17, wirkt die Umgebung eher nachlässig skizziert, auch auf Weiß belassene oder unifarben kolorierte Hintergründe trifft man kaum.


Aufmachung des Comics
Der mit festen Buchdeckeln eingefasste Comicband erscheint in einem großen Format (ca. 32 x 24 cm), das noch ausreichend handlich ist und den Zeichnungen viel Raum zur Entfaltung bietet. Die Materialwahl des Umschlagkartons und des Papiers im Inneren sind einwandfrei, genauso die Druckqualität.

Auf dem Cover ist Mara in den Armen des Wolfmenschen Tar-Khans zu sehen – eine Szene, wie sie in der Geschichte nicht vorkommt und damit eher sinnbildlich gemeint ist. In ihrer Hand hält sie die goldene Totenmaske der Skythen, die hier eine besondere Rolle spielt. Auf der Rückseite findet man neben der Inhaltszusammenfassung eine Zeichnung von Touna sowie die beiden Cover des ersten und zweiten Teils der Serie.


Fazit
Mystisch und geheimnisvoll setzt Band 2 den Plot, der in zwei Zeitebenen spielt, fort. Der Leser wird gut unterhalten, allerdings hat mich das Ende nicht voll überzeugen können. Dafür gefallen die Zeichnungen von Mario Milano, die nicht selten auch mit einer zarten erotischen Note gewürzt sind.


3 5 Sterne


Hinweise
Rezension von Sven Trautmann
Herzlichen Dank an den All-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist
Band 1: Das Gedächtnis des Steins


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