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In Millers Kill reißt eine Mordserie an illegalen Wanderarbeitern einfach nicht ab. Die Latinos werden regelrecht hingerichtet. Sind es gezielte Hassmorde? Oder treibt hier jemand noch ein ganz anderes Spiel? Bei ihren Ermittlungen stechen Sheriff Russ van Alstyne und Pastorin Clare Fergusson in ein Wespennest …

 

Und verfluche ihre Suenden 

Originaltitel: I Shall Not Want
Autor: Julia Spencer-Fleming
Übersetzer: Frauke Czwikla
Verlag: Knaur
Erschienen: 04/2012
ISBN: 978-3426503133
Seitenzahl: 560 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mehrmals werden in der Gegend rund um Millers Kill Leichen von jungen mexikanischen Wanderarbeitern gefunden. Spuren gibt es kaum und so tappt die Polizei im Dunkeln. Pastorin Clare Fergusson gerät wieder einmal zwischen die Fronten und trifft dabei Sheriff Russ van Alstyne wieder, der sich seit dem gewaltsamen Tod seiner Frau von ihr zurückgezogen hat. Die Anziehung zwischen ihnen ist ungebrochen und so befinden sich beide wieder einmal in einem wahren Minenfeld zwischen Beruf und Privatleben, zwischen dem stets unter Beobachtung stehenden Leben in einer Kleinstadt und ihren wahren Gefühlen …

Der aktuelle Fall für die Pastorin und den Sheriff ist leider etwas unübersichtlich geraten und wird von der privaten Geschichte der beiden etwas in den Hintergrund gedrängt. So ganz verstanden habe ich die Zusammenhänge am Ende nicht, obwohl das Thema sicherlich ein wichtiges ist: Wie geht man in den USA mit illegalen Einwanderern um und wie könnte man es besser machen?


Stil und Sprache
Auch wenn der letzte Band um die beiden ungleichen Ermittlungspartner schon eine Weile her ist, gelingt es der Autorin sofort, den Leser wieder an den Ort des Geschehens, die Kleinstadt Millers Kill, zurückzuführen. Nach einer dramatischen Einleitung, in der Sheriff van Alstyne lebensgefährlich verletzt wird, springt die Handlung sechs Monate zurück und man fragt sich als Leser die ganze Zeit, wie es zu dieser furchtbaren Entwicklung kommen konnte. Das hält die Spannung hoch und das ist auch gut so, ansonsten wäre da nämlich nicht so viel, was Spannung ins Geschehen brächte. Lange plätschert der Fall so vor sich hin, es geht nicht recht voran und auch Clare und der Sheriff kommen sich nur wenig näher. Erst zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und es gibt ein rasantes Finale und wieder einmal einen fiesen Cliffhanger der Autorin.

Deren Stil ist übrigens wie gewohnt leicht zu lesen, sehr eingängig und mit viel Selbstironie der beiden Erzähler Clare und Russ ausgestattet. Die dritte Protagonistin Hadley Knox sorgt für eine abweichende Sicht der Dinge, sie ist neu im Polizeidienst von Millers Kill und hat oft eine andere Perspektive als die beiden „alten Hasen“. Aus den drei Erzählsträngen ergibt sich dann natürlich irgendwann ein rundes Ganzes und sorgt dafür, dass Und verfluche ihre Sünden nicht ganz im Durchschnitt versinkt.


Figuren
Clare Fergusson und Russ van Alstyne könnten verschiedener kaum sein: Sie ist Pastorin und nebenbei Reservistin bei der Army als Hubschrauberpilotin, er um einige Jahre älter als sie und seit ewigen Zeiten Sheriff einer Kleinstadt. Dass da oft die Funken zwischen den beiden fliegen, versteht sich fast von selbst und so wird es auch nicht langweilig, ihnen dabei zuzusehen.

Auch die weiteren Akteure werden von der Autorin mit viel Liebe zum Detail dargestellt, da ist zum Beispiel Hadley Knox, die frisch getrennt nach Millers Kill kommt und dringend einen Job braucht. Als Polizei-Anwärterin macht sie eine Menge neue Erfahrungen, unter anderem die, dass der Jüngste auf der Wache plötzlich wie ein Hündchen hinter ihr herläuft und sie sich seiner kaum zu erwehren weiß. Wie sie damit klar kommt, das nimmt eine Menge Raum ein, lockert aber den etwas langatmigen Krimiteil auch willkommenerweise auf. Allen weiteren Nebenfiguren ist gemeinsam, dass sie die Aufmerksamkeit von der Autorin bekommen, die ihrer Rolle zusteht, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Aufmachung des Buches
Das mit 560 Seiten recht dicke Taschenbuch zeigt auf dem Cover wieder einmal eine schneebedeckte Winterlandschaft mit einem Gewässer im Vordergrund und verschneiten Nadelbäumen dahinter. Eine wenig spektakuläre Aufmachung, gleicht das Buch so doch vielen ähnlichen Titeln, mit denen es auf dem Verkaufstisch konkurrieren muss. Innen ist das Buch nach Zeiten des Kirchenjahres eingeteilt.


Fazit
Ein nicht ganz so gelungener Fall einer an sich spannenden und lebendigen Krimireihe; für Fans auf jeden Fall lesenswert, alle anderen sollten mit dem ersten Fall für das ungleiche Ermittlerduo beginnen.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das weiße Kleid des Todes
Band 2: Die rote Spur des Zorns
Band 3: Die bleiche Hand des Schicksals
Band 4: Das dunkle Netz der Rache
Band 5: Wer mit Schuld beladen ist

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