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25 Angebote für Grimme Online Award 2012 nominiert

(Marl) 25 herausragende Online-Angebote sind für die Endrunde des Grimme Online Award 2012 nominiert. Das Grimme-Institut stellte die Nominierten in den Kategorien Information, Wissen und Bildung, Kultur und Unterhaltung sowie Spezial am 8. Mai in der Landesanstalt für Medien (LfM) in Düsseldorf vor.

„Breiter und vielfältiger könnte das Spektrum kaum sein, und das gilt für alle Aspekte, von den Inhalten bis zu den Formen, den Zielsetzungen und der inneren Aufbereitung“: So fasste Grimme-Direktor Uwe Kammann die Nominierungsphase zusammen. Besonders auffällig sei, dass Grenzen zwischen den Netzwelten und den Wirklichkeitsräumen zunehmend verschwänden, ebenso wie frühere Trennlinien zwischen Online- und Offline-Medien: „Das Netz bietet in seinen besten Beispielen eine hochproduktive Erweiterung aller Bereiche der Lebens- und Medienwirklichkeiten.“   

Die Unterscheidung zwischen online und offline, real und virtuell verliere an Trennschärfe und Bedeutung, betont auch die Nominierungskommission in ihrem Statement. „Auffallend viele Angebote wurden vorgeschlagen, die im Sinne einer erweiterten Realität die Netzwelt mit dem öffentlichen Raum verbinden. Die Netzwelt und der Ort, an dem wir uns befinden, verschmelzen miteinander.“ Beispielhaft für diese Entwicklung seien die nominierten Angebote in der Kategorie Spezial: „Memory Loops“ , ein Audiokunstwerk, das mittels Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München führt, und „RADIOORTUNG“ (Deutschlandradio) mit ortsbezogenen Handy-Hörspielen für öffentliche Räume in Berlin und Köln.

Insgesamt vermisst die Nominierungskommission bei manchen, auch den qualitativ insgesamt herausragenden Produktionen, eine bessere Auffindbarkeit, mehr Vernetzung mit der Zielgruppe sowie ausführlichere Informationen zu den Betreibern und der Idee hinter der Onlinepräsenz: „Viele Webseiten erklären sich ihren neuen Besuchern viel zu schlecht“, so die Kommission.

Positiv würdigt das Auswahlgremium die Einreichungen, die Publizistik und künstlerische Aspekte gekonnt verbinden. Besonders überzeugen konnten die Dokumentation „360 Grad Zürich Langstrasse“ des Schweizer Fernsehens sowie die beiden Webdokumentationen von ARTE, „Amazonien – die Seele der Indios“ und „New York Minute“. Über eine zunehmend relevante Kunstform berichtet das Webradio "hörbuchFM", das sich umfassend mit den immer beliebteren Hörbüchern beschäftigt.

Mehrere in den Kategorien Information sowie Wissen und Bildung nominierte Seiten beschäftigen sich – wenn auch mit ganz unterschiedlichen Mitteln – mit historisch und gesellschaftspolitisch relevanten Themen: "Geheimsache Mauer" bietet die Möglichkeit, die Geschichte der Mauer nachzuerleben. Das Online-Magazin „klimaretter.info“ berichtet tagesaktuell über Energiepolitik und den Klimawandel, während das „MiGAZIN“ einen fundierten Beitrag zur Integrationsdebatte in Deutschland und das Blog „Zukunft Mobilität“ zur Entwicklung zukunftsfähiger Mobilitätskonzepte liefern. Das Online-Lexikon „Lobbypedia“ sammelt Wissen über die Einflussnahme von Unternehmen und Lobbyorganisationen auf Politik und Öffentlichkeit.

Die Parteienspendenfinanzierung transparent macht das interaktive „Parteispenden-Watch“ der taz. Die Nominierungskommission hebt in ihrer Begründung vor allem die überzeugende Datenvisualisierung dieses Angebots und des ebenfalls nominierten „Zugmonitor“ der Süddeutschen Zeitung, einer Live-Karte zu Verspätungen im Bahn-Fernverkehr, hervor. Beide Angebote wurden von OpenDataCity umgesetzt.

Viele beeindruckende Porträt- und Interviewprojekte wurden in diesem Jahr für den Grimme Online Award eingereicht. Für die Endrunde nominierte Projekte, die für diese Entwicklung stehen, sind die Fotofilm-Serie „berlinfolgen.de“ (2470media in Kooperation mit der taz) und das Videoangebot „140 Sekunden“, das die Geschichten und die Köpfe hinter interessanten oder rätselhaften Twitter-Nachrichten zeigt.

Hervorzuheben sind auch die Nominierungen interessanter Autoren-Persönlichkeiten wie Sascha Lobos „Mensch-Maschine“-Kolumne bei  Spiegel Online und das Reiselogbuch „Vor mir die Welt“ der Journalistin Meike Winnemuth. Der Twitter-Account @reporterZDF, der Youtube-Kanal des Musikers Klaus Kauker, „Spielverlagerung.de“, ein Gemeinschaftsprojekt rund um die Kunst der Taktik im Fußball und die Website „Design made in Germany“ der Designprofis um Nadine Roßa bieten hervorragend aufbereitete Einblicke in die Arbeit der Autoren.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Grimme Online Award konnten in diesem Jahr auch Apps eingereicht werden. Die Auswahl für die Nominierungskommission war dabei vielfach allein dadurch eingeschränkt, dass viele Apps nicht plattformübergreifend zur Verfügung stehen – eine Voraussetzung für die Nominierung. Überzeugen konnten die Apps der Tagesschau und der Frankfurter Rundschau.

Auch in diesem Jahr gab es nur wenige neue qualitativ hochwertige Angebote für Kinder und Jugendliche. Die nominierten Projekte „Kwerx“ und „Trompis Zeitreise“, die Kinder spielerisch an die Welt der Kunst bzw. der Musik heranführen, stechen hier heraus.

Aus den 25 Nominierungen wird die Jury die diesjährigen Preisträger ermitteln. Sie werden bei der Preisverleihung am 20. Juni 2012 in Köln bekannt gegeben. Ab sofort können Internetnutzer auf der Website von TV SPIELFILM unter www.tvspielfilm.de/grimme für den Publikumspreis abstimmen und an der Verlosung von zwei Sony Tablet S teilnehmen. Die Abstimmung geht bis einschließlich 13. Juni 2012.

Mehr Informationen zu allen Nominierungen, der Jury und zum Auswahlverfahren erhalten Sie unter www.grimme-online-award.de, im Blog „quergewebt“ (http://blog.grimme-online-award.de) und auf Facebook unter www.facebook.com/grimme.online.award.

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