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Mitten im klirrenden Winter treffen sich Emily, Simon und Marcus in der Nähe einer verlassenen Burg. Der enigmatische Marcus überredet Simon und Emily zu einem verrückten Plan: Hineingelangen in die verbotene Festung, die Burg erobern! Obwohl Emily und Simon wenig über Marcus wissen, lassen sie sich von seiner Begeisterung anstecken. Als sie einen Weg in die Ruine finden, schlägt Emily vor, dort zu übernachten.
Was als unschuldiges Spiel beginnt, nimmt eine unheilvolle Wendung, als Simon und Emily Marcus ein paar Tage später wiedersehen: Er ist grün und blau geschlagen. Das war sein Vater, sagt Marcus und verschanzt sich in der Burg, gemeinsam mit seinen neuen Freunden. Aus der Besetzung wird Ernst, als zuerst Marcus` Vater, dann der Burgwächter, eine Sozialarbeiterin, die Polizei und schließlich die Feuerwehr anrücken. Die Verteidiger setzen alles daran, ihre Stellung zu halten, doch der Zweifel wächst: Wie weit können sie einander wirklich trauen?

 

  Originaltitel: The Last Siege
Autor:
Jonathan Stroud
Übersetzer: Bernadette Ott
Verlag: cbj
Erschienen: 02/2007
ISBN: 978-3-570-13268-5
Seitenzahl: 282 Seiten 

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Die Grundidee der Handlung
Marcus, ein Junge mit einer blühende Fantasie und dem Hang sich selbst zu verletzen, überredet Emily und Simon zu einem Abenteuer in einer Burgruine. Was als spannendes und aufregendes Abenteuer beginnt, wird schnell zu einem gefährlichen Abenteuer, als sich Marcus nach einer Nacht im Turmzimmer weigert, damit aufzuhören. Als Grund gibt er Emily und Simon gegenüber sein übel zugerichtetes Gesicht an, das er seinem Vater zu verdanken hat. Anfangs macht es Emily und Simon noch Spaß, und sie versorgen Marcus mit Lebensmittel und gehen gemeinsam auf Entdeckungstour, doch langsam wird beiden etwas mulmig, da Marcus immer wieder ziemlich aufbrausend reagiert, und seine Einfälle und Ideen immer gefährlicher und merkwürdiger werden. Sie machen eigentlich nur noch mit, weil sie nicht als Feiglinge dastehen wollen. Doch als sich eine Sozialarbeiterin einschaltet, Marcus` Vater im Burghof steht und dann auch noch die Polizei erscheint, da wird aus dem abenteuerlichen Übernachtungsspiel in der Burgruine plötzlich ein gefährliche Kampf um Leben und Tod in einer Eisfestung.


Stil und Sprache
Jonathan Stroud ergeht sich in beinahe endlosen und sehr detaillierten Beschreibungen der Schauplätze und Geschehnisse, und bringt so viele geschichtliche Fakten in Form von Marcus` erfundenen Geschichten in die Handlung ein, dass es einfach zu viel ist. Keine Frage, Jonathan Stroud verfügt über eine unglaubliche und tolle Fantasie, und hat die Geschichte über sechs Teile mit fortlaufenden Kapiteln überschaubar gegliedert und gut lesbar gemacht, doch richtig spannend oder packend wurde sie dadurch trotzdem nicht. Zu ausschweifend erzählt, verliert sich der Autor in den Details, ermüdet so den Leser statt ihn zu packen und wach zu halten. Etwas, das ich sehr sehr schade fand, sind doch die Grundidee und der Plot wirklich gut.


Figuren
Bis auf Marcus und die Sozialarbeiterin sind eigentlich alle Figuren sehr oberflächlich und blass. Man erfährt zwar nichts über die Figur der Sozialarbeiterin selbst, aber dass sie ihren Beruf beherrscht, das erfährt der Leser durch ihr Agieren und was sie sagt. Da ist sie sehr gut dargestellt. Irgendwie fand ich es erschreckend, dass ausgerechnet eine Figur, die sich selbst weh tut, quält und großartig im Lügen ist, als einzige mehrere Seiten aufweist und eine gewisse Tiefgründigkeit hat, und so einigermaßen, neben der Sozialarbeiterin, überzeugend ist. Auch wenn mir die Figur des Marcus schon fast zu überzogen vorkam. Was den anderen Figuren fehlte, hatte er zu viel. Ein richtiges Gleichgewicht war nicht da, was ich sehr bedauert habe.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch hat einen Schutzumschlag, der in sehr dunklen Farben gehalten ist. Blau und Schwarz dominieren das Cover, auf dem man durch ein Bogenfenster auf einen Teil einer Burg sieht. In silberner Schrift sind der Name des Autors und der Buchtitel etwas erhöht abgedruckt. Ein sehr mystisch wirkendes Cover, das ich durchaus ansprechend finde. Passt in gewisser Weise auch zur Handlung.

Gleich zu Beginn des Buches ist ein zweiseitiger Grundriss der Burg mit Erdgeschoss, Erster Stock, Zweiter Stock und Turmgeschoss abgebildet, sowie einer genauen Legende des Zustands der Burg.


Fazit
Diesem Jugendthriller hätte es sehr gut getan, wenn wesentlich weniger an Beschreibungen und langen (wenn auch sehr fantasievollen) Geschichten, erzählt durch Marcus, da gewesen wäre. Ganz nach dem Motto: weniger ist mehr. Schade, denn die Idee dahinter hat mir wirklich sehr gefallen.


3 Sterne


Hinweise
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