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»Es gibt da etwas, das ich für dich tun kann. Es gibt eine Kunst, die der legendäre Alchemyst nie gelernt hat. Ich kann dir die Macht verleihen, Tote aufzuwecken und ihnen Befehle zu erteilen. Denk darüber nach.« Dee fasste Josh an den Armen und gelbe Aurafäden wickelten sich wie kleine Schlangen um die Handgelenke des Jungen. »Ich mache einen Geisterrufer aus dir, Josh.«

Kaum sind Flamel und die Zwillinge zurück nach San Francisco gelangt, da holt der dunkle Magier Dr. John Dee sie wieder ein. Von seinen Dienstherren wegen seines Versagens zum Tode verurteilt, hat Dee nun jegliche Skrupel verloren: Mit Joshs Hilfe will er etwas Uraltes aus dem Geisterreich herbeirufen - und den Kampf um die Weltherrschaft endgültig entscheiden.

 

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel 04 

Originaltitel: The Secrets of the Immortal Nicholas Flamel - The Necromancer
Autor: Michael Scott
Übersetzer: Ursula Höfker
Verlag: cbj
Erschienen: 21.02.2011
ISBN: 978-3-570-13785-7
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wieder müssen die legendären Zwillinge sich vor finsteren Gestalten in Acht nehmen, wieder versucht Dr. John Dee alles Mögliche, um zumindest Josh für sich einzunehmen - und das noch skrupelloser, seit er aufgrund seines Versagens im vorhergehenden Band zum Tode verurteilt wurde und nun unzählige Wesen hinter ihm her sind. Um sich einen Vorteil zu verschaffen, plant Dee diesmal Großes - und Zerstörerisches ...

Das Buch wirkt wie eine Zwischengeschichte, um den Übergang von einem überaus spannenden Band 3 zu den Ereignissen im fünften Band zu ermöglichen, und den Figuren dafür Benötigtes noch schnell an die Hand zu geben. Wirklich vorangebracht wird die Handlung dabei nicht.


Stil und Sprache
In 66 Kapiteln werden - wie schon bei den vorangegangenen Bänden - gerade einmal zwei Tage im Leben der Zwillinge und ihrer unsterblichen Freunde und Feinde erzählt. Entsprechend temporeich startet dieser vierte Band, allerdings wird der Leser nicht so recht gepackt, denn nach dem gelungenen Einstieg wird vor allem viel geredet, es werden Hintergründe und Motive beleuchtet, statt gehandelt. Das ist anfangs durchaus interessant zu lesen, bremst die Geschichte aber aus und hätte sicherlich deutlich gekürzt werden können.
Dass Michael Scott ein international anerkannter Fachmann für mythen- und kulturgeschichtliche Themen ist, merkt man der Reihe an. Allerdings überfrachtet er die Geschichte nicht selten und das Ganze wirkt chaotisch und verwirrend. Der Schreibstil selbst weist keine herausragenden Besonderheiten auf - eine schnörkellose Sprache macht das Buch leicht und flüssig zu lesen. Lediglich die teils ungewöhnlichen Namen können für einen Knoten in der Zunge sorgen.

Was der Autor wahrlich gut beherrscht, ist das Schreiben von unvorhersehbaren Geschichten, denn der Leser weiß selten, was als nächstes geschieht. Allerdings verknotet Scott die Fäden in diesem Band dermaßen, dass es schwer fällt, überhaupt noch durchzublicken. Das wirkt schon eher erdrückend als spannend.

Die zahlreichen kurzen Kapitel sind von Perspektivwechseln geprägt, wodurch einerseits ein umfassender Blick auf das Geschehen - stets in der dritten Person - ermöglicht wird, andererseits erschweren diese zügigen und zahlreichen Wechsel es, sich auf einzelne Figuren intensiv einzulassen. So erfährt man zwar Bruchstücke, doch wirklich nahe ist man keiner einzigen Figur, was das Mitfiebern und Mitfühlen erschwert. Ein weiterer Nachteil sind die teils auftretenden Wiederholungen, die den unterschiedlichen Betrachtungen auf das Geschehen geschuldet sind.


Figuren
Der Autor hat zahlreiche mehr oder weniger bekannte Charaktere eingeflochten - von Nicholas Flamel über Dr. John Dee bis hin zu Shakespeare. Auch mythologische Wesen und Gottheiten spielen eine wichtige Rolle und machen die Geschichte um den unsterblichen Alchemysten einerseits interessant, andererseits bisweilen aber auch ein wenig verwirrend. Bei der Vielzahl an Figuren, Kreaturen und Sagengestalten kann man schon mal den Überblick verlieren. Ein Personenregister hätte hier viel zum Verständnis beitragen können.

Die Ausarbeitung selbst ist teilweise gut gelungen, teilweise wirkt die eine oder andere Figur aber auch blass und stereotyp und manche sind schlicht nervig. Das mag daran liegen, dass man kaum eine Chance hat, die durch die zahlreichen Perspektivwechsel aufgebaute Distanz zu ihnen zu überwinden.


Aufmachung des Buches
Das gebundene und mit einem Schutzumschlag versehene Buch weiß in seiner Gestaltung wieder einmal zu überzeugen. Es fügt sich wunderbar in die Reihe ein, wobei diesmal die Farbe Lila dominiert. Die goldfarbenen Elemente sind leicht geprägt und glänzen edel. Die Schriftgröße ist angenehm, das Papier von stabiler Qualität. Auf ein Lesebändchen wurde verzichtet.
Anmerkungen des Autors zu Alcatraz, eine Danksagung und ein Einblick in den fünften Band der Reihe schließen das Buch ab.


Fazit
Nach einem grandiosen dritten Band liefert Michael Scott mit "Der unheimliche Geisterrufer" eine durchaus unheimliche Geschichte ab - unheimlich langweilig und chaotisch. Bleibt die Hoffnung, dass nach diesem "Zwischenspiel" der fünfte Band überzeugender ist.


2 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Der unsterbliche Alchemyst
Band 2: Der dunkle Magier
Band 3: Die mächtige Zauberin

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