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Die schönsten Sagen aus Deutschland, Österreich, Tirol, Böhmen und der Schweiz

Aus den Tagen, als Geschichten noch abends am Feuer erzählt wurden, stammen die Sagen, die bevölkert sind von Riesen und Zwergen, Rittern und Königen, Teufeln, Zauberern und Wassernixen. Hier klingt der Ton vergangener Jahrhunderte – geheimnisvoll, spannend und zeitlos.

 

Der grosse deutsche Sagenschatz 

Autoren: diverse
Sprecher: Rolf Boysen, Gert Heidenreich, Simone Kabst, Laura Marie, Thomas Meinhardt, Ulrich Noethen, Stefan Wilkening, Anna und Katharina Thalbach
Verlag: der Hörverlag
Erschienen: 11/2011
ISBN: 978-3-86717-741-2
Spieldauer: 456 Minuten, 6 CDs

Hier geht's zur Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
Der grosse deutsche Sagenschatz ist eine umfangreiche Sammlung verschiedenster Sagen, Mythen und Legenden. Von der Region abhängig, wird jeder wohl schon die eine oder andere Geschichte – in dieser oder einer anderen Form – kennen, denn man trifft mit Wilhelm Tell, der Loreley, den Heinzelmännchen, dem Fliegenden Holländer, dem Schimmelreiter oder auch den in etlichen Sagen in einer Haupt- oder Nebenrolle anzutreffenden Kaiser Barbarossa auf sehr bekannte Namen. Teilweise sind sie umfassend geschildert, bei anderen wiederum hätte ich mir etwas mehr erwartet. Dann wird der Kern der Sage behandelt, doch wünscht man sich etwas „mehr Fleisch“ an ihnen. So wird beispielsweise über einen der Streiche von Till Eulenspiegel gesprochen, viele andere seiner Abenteuer bleiben jedoch unerwähnt. Nichtsdestotrotz gibt diese Sammlung einen guten und vielfältigen Überblick über die volkstümlichen Überlieferungen und kann dann bei Interesse weiter vertieft werden.


Darstellung des Hörbuchs
Der Hörverlag hat für die Vertonung der Sagen gleich zehn bekannte Sprecherinnen und Sprecher gewinnen können: Rolf Boysen, Gert Heidenreich, Simone Kabst, Laura Marie, Thomas M. Meinhardt, Ulrich Noethen, Anna und Katharina Thalbach sowie Stefan Wilkening sind hier anzutreffen. Sie alle bringen jeweils ihre eigene Art und Charakteristik in die von ihnen vorgetragenen Texte ein, ohne sich dabei in den Vordergrund zu lesen. Dem Alter der Überlieferungen entsprechend, werden sie in mittelalterlicher bzw. altertümlicher Mundart oder aber in Gedichtsform gelesen, sind aber trotzdem – auch wenn man diese Form nicht gewohnt ist – jederzeit gut zu verstehen.

Rolf Boysen liest mit der reifen Stimme eines älteren Herrn ruhig und bedächtig, betont dabei aber nachdrücklich und erzeugt so die passende Dramatik. Gert Heidenreich spricht ebenfalls beschaulich, seine tiefe Stimmlage passt sehr gut zu der eines Sagen- und Märchenerzählers. Sehr angenehm und maskulin ist die Stimme von Thomas Meinhardt. Er spricht eher schnell und schwungvoll und passt seine Art zu sprechen und zu betonen den Begebenheiten gekonnt an. Mit tieferem Klang, gezielter Betonung und einem mal ruhigen, mal flotteren Tempo fördert Ulrich Noethen die Atmosphäre in den von ihm vertonten Beiträgen an. Eine zu dieser Sammlung ebenfalls gut passende Erzählerstimme hat Stefan Wilkening. Er liest flott, dennoch kann man ihm gut folgen, zudem gelingt es ihm sehr gut, bestimmte Textstellen zu betonen und in Dialogen die Darstellung verschiedener Charaktere zu erzeugen.

Mit eine sehr angenehmen, sanften und femininen Stimme geht Simone Kabst an die Vertonung ihrer Beiträge. Sie hat eine etwas schnellere Sprechweise, bringt durch deutliche Pausen aber wieder genug Ruhe ein, so dass man ihr gut folgen kann. Jugendlicher ist der Klang von Laura Maries Lesung. Mit ihrem flotteren Tempo baut sie Stimmung auf und vermittelt gekonnt die Emotionen der jeweiligen Figuren. Weiterhin trifft man auch auf Anna Thalbach: Sie setzt deutliche Pausen zwischen den Sätzen oder Satzteilen, durch ihre flotte Sprechweise und die nachdrücklichen Betonungen kommt aber keine Langeweile auf. Dabei kann man gut heraushören, dass sie Spaß beim Vorlesen der Sagen hat. Demgegenüber spricht Katharina Thalbach sehr ruhig, aber eindringlich, so dass bei dem Hörer sofort Bilder im Kopf entstehen. Ihre Stimme ist ähnlich sanft wie die von Simone Kabst, die Stimmlage aber tiefer.


Aufmachung des Hörbuches
Gegliedert sind die Sagen in sechs Kategorien:

  • Teufel & Geister
  • Zauberer & Hexen
  • Zwerge & Riesen
  • Wassermänner, Klabauter & Nixen
  • Könige, Ritter & Edelfräulein
  • Helden, Heilige & Narren

Die sechs CDs, die sich jeweils einem dieser Themen widmen, sind einzeln in Jewel-Case-Hüllen verpackt, die wiederum in einem Schuber aus Karton untergebracht sind. Die Kunststoffhüllen der CDs enthalten immer ein dünnes Heftchen, dem sich die Bezeichnungen der Sagen, der vertonende Sprecher und kurze Erläuterungen, entweder zur Lage mancher Orte (z.B. dem Watzmann) oder der Herkunft finden lassen. Auf den Inlays finden sich ausführliche Informationen zu den Sprecherinnen und Sprechern. Leider hat die Qualität der Hüllen nicht gänzlich überzeugt – in allen waren bereits ab dem ersten Öffnen mehrere der Zähne  gebrochen, welche die CDs auf ihrem Platz halten sollen, so dass jede einzelne CD lose in der Hülle lag.

Die Rückseite des Pappschubers enthält neben der Einleitung die o.g. Gliederung und führt jeweils einige Sagen dieser Kategorien auf. Darunter sind sechs Fotos von Sprecherinnen und Sprechern abgebildet.


Fazit
Der grosse deutsche Sagenschatz gibt einen sehr umfangreichen, wenn auch inhaltlich nicht unbedingt erschöpfenden Überblick über deutsche, österreichische und schweizerische Volkssagen. Überzeugend werden sie von zehn bekannten Sprechern vertont.


4 Sterne


Hinweise
Rezension von Sven Trautmann
Herzlichen Dank an den Hörverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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