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Berlin 1893/94: Der berühmte Völkerkundler Richard Bellheim kehrt von einer Expedition aus Nordafrika in seine Heimat zurück. Doch sein verwirrtes Verhalten gibt Rätsel auf. Als er eines Tages spurlos verschwindet, versuchen Oskar, Carl Friedrich von Humboldt, Eliza und Charlotte herauszufinden, was passiert sein könnte. Ein Hinweis im Tagebuch Bellheims führt zu den Tafelbergen Badigaras in Mali. In der Wüste entdecken sie in der Stadt der Tempel sirrende grüne Kristalle und kommen einem jahrhundertealten Geheimnis auf die Spur, das zu einer Gefahr für die gesamte Menschheit werden könnte ...

 

Chroniken der_Weltensucher_03_HB 

Autor: Thomas Thiemeyer
Sprecher: Dietmar Wunder
Verlag: Goya libre (Jumbo Neue Medien)
Erschienen: Juli 2011
ISBN: 978-3-8337-2807-5
Spieldauer: 419 Minuten, 6 CDs; gekürzte Lesung
Altersempfehlung: ab 12 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Der bedeutende Völkerkundler Richard Bellheim kehrt von einer langen Expedition durch den Norden Afrikas zurück. Doch irgendwie ist er verändert. Er erkennt langjährige Freunde nicht mehr und verhält sich ihnen gegenüber so, als hätte er sie noch nie gesehen. Auch gegenüber seiner Frau ist sein Benehmen höchst merkwürdig, so dass diese schließlich den Entschluss fasst, Carl Friedrich Humboldt um Rat zu fragen. Durch die Presse hat sie erfahren, dass dieser sich auf die Klärung mysteriöser Begebenheiten spezialisiert hat und er seine Dienste jedem anbietet. Zudem ist Humboldt ein alter Studienfreund von Bellheim, und Gertrud Bellheim hofft, dass dieser Umstand vielleicht hilfreich wäre. Bei einer Silvesterfeier, die im Hause Bellheims stattfindet, ereignen sich dann unglaubliche Dinge. Vor aller Augen verwandelt sich Bellheims Körper in Glas und kurz darauf zerbirst er und löst sich spurlos auf. Im Zuge dieser Ereignisse müssen Carl Friedrich Humboldt und seine Gefährten erkennen, dass irgendeine fremde Kreatur von Bellheim Besitz ergriffen hat. Die Spur führt eindeutig nach Nordafrika, dem letzen Aufenthaltsort von Bellheim. Schwer betroffen vom Schicksal seines langjährigen Freundes bricht Humboldt sofort mit seinem Luftschiff, der stolzen Pachacútec, in Richtung des schwarzen Kontinents auf, um herauszufinden, was ihm widerfahren ist. Doch sind sie nicht die einzigen, die auf dem Weg nach Nordafrika sind. Auch der kaltblütige und unberechenbare Meteoritenjäger Sir Jabez Wilson hat großes Interesse an etwas, das sich im Umfeld des Hombori-Gebirges verbergen soll. In seinem Gefolge befinden sich knallharte Söldner, die jeden Befehl bedingungslos befolgen. Carl Friedrich Humboldt und sein kleines Team werden erneut in gefährliche Abenteuer verwickelt, die aufgrund der zwei Fronten, zwischen die sie geraten, lebensbedrohlicher als je zuvor sind. 


Darstellung des Hörbuchs

Dietmar Wunders Stimme verfügt über die ideale Klangfarbe für den Vortrag von fantastischen Abenteuergeschichten. Er hat eine angenehm warme, leicht raue Stimme, mit der er sich notfalls auch mit der gebotenen Härte ausdrücken kann, wenn die Situation es erfordert. Dialoge der einzelnen Charaktere liest er klar differenziert voneinander, wobei er sich verschiedener Stilmittel bedient. So spricht er einzelne Figuren mit leicht französischem Akzent, bei anderen verringert er das Sprechtempo und lässt sie vorsichtig und bedächtig reden. Weitere Rollen realisiert er, indem er die Klangfarbe seiner Stimme verändert. Mal rau und polternd, mal weich mit deutlich femininem Einschlag. Dietmar Wunder ist zwar kein Stimmtalent - wie beispielsweise Rufus Beck oder Stefan Kaminiski -, aber er versteht es sehr gut, dort, wo seiner Stimme Grenzen gesetzt sind, andere Mittel und Wege zu finden, um der jeweiligen Figur eine eigenständige Persönlichkeit zu geben. 

Auf der tontechnischen Seite konnte mich das Hörbuch leider nicht durchgehend überzeugen. Immer wieder kommt es bei der Aussprache von Zischlauten zu unangenehm kratzenden, zischelnden Obertönen. Das fällt besonders stark auf, wenn man - wie ich das allermeist mache - dem Hörbuch mittels Kopfhöreren lauscht. Für alle Technikinteressierten: Ich verwende einen Bose InEar Ohrhörer, der über eine eher zurückhaltende Hochtonwiedergabe verfügt, was solche störenden hochfrequenten Geräusche zu einem gewissen Maß kompensiert. Eine warme Stimme, wie die von Dietmar Wunder, wird eher betont und klingt noch etwas voller. Da ich es genau wissen wollte, habe ich die Original-CD noch in die heimische Stereoanlage eingelegt. Auch dort sind diese Phänomene deutlich vernehmbar, wenngleich sie hier den Hörgenuss nicht so sehr stören, denn der Klang ist im Ohr nicht so präsent wie bei einem Kopfhörer oder Ohrhörer. Dieses unangenehme Kratzen tritt nicht die ganze Zeit auf. Es tritt nur phasenweise auf, ganz so, als wäre der Sprecher bei der Aufnahme hin und wieder zu dicht ans Mikro gegangen. Im gesamten sind vielleicht 30 Minuten des gesamten Hörbuchs betroffen. Der überwiegende Teil der Lesung kann also in vollen Zügen genossen werden.

Lieder, Hintergrundmusik oder Effektgeräusche gibt es in diesem Hörbuch nicht. 


Aufmachung des Hörbuchs
Wie schon bei den ersten beiden Teilen der Chroniken der Weltensucher, befinden sich die sechs Datenträger in einer stabilen Box aus Kunststoff. Auch das Covermotiv ist wieder mit dem des Buches identisch, und durch den unverwechselbaren Stil der grafischen Gestaltung erkennt man sofort, dass es sich um ein neues Abenteuer mit Carl Friedrich von Humboldt und seinen Gefährten handelt. Das beiliegende, mehrseitige Booklet enthält eine sehr detaillierte Tracklist, einige Begriffserklärungen, sowie je eine Kurzvita des Autors und des Sprechers.


Fazit

Auch der dritte Teil von Thomas Thiemeyers Chroniken bietet wieder gelungene Unterhaltung für junge und ältere Abenteurer. Die Figuren gewinnen immer mehr an Tiefe, ebenso nimmt die Handlung mit jedem neuen Teil der Abenteuersaga deutlich an Komplexität zu. Dietmar Wunder liest den Text gewohnt routiniert. Seine Stimme ist geradezu prädestiniert für Geschichten dieser Art. Leichte Patzer bei der Tontechnik trüben den uneingeschränkten Hörgenuss ein wenig, hier sollte man etwas mehr Sorgfalt walten lassen und die Mastertapes einer gründlichen Überprüfung unterziehen, bevor sie dann an die Produktion weiter geleitet werden.


4 5_Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Goya libre-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist:
Teil 1: Die Stadt der Regenfresser
Teil 2: Der Palast des Poseidon 


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