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Von der Eifel an den Rhein: Ein Frauenschicksal im Mittelalter. Luzia verbringt mit ihrer Herrschaft die Wintermonate in Koblenz. Die Bauerntochter ist überwältigt: Das Leben in der Stadt ist so aufregend! Ihr Glück scheint vollkommen, als der Gewürzhändler Martin Wied sie um ihre Mitarbeit bittet: Ingwerwurzeln, Safranfäden, Paradieskörner, Zitronenöl, Muskatnuss - Luzia entdeckt ihre Passion. Ihr Verkaufstalent, ebenso wie ihr hübsches Äußeres, bleibt auch anderen nicht verborgen. Ausgerechnet Siegfried Thal, der Sohn von Martins größtem Konkurrenten, will Luzia zur Frau. Noch bevor Martin ihr seine eigenen Gefühle offenbaren kann, wird er des Mordes angeklagt. Überzeugt von seiner Unschuld, beginnt Luzia nach dem wahren Täter zu suchen …

 

Die Gewuerzhaendlerin 

Autor: Petra Schier
Verlag: rororo
Erschienen: 1. Dezember 2011
ISBN: 978-3499256288
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
“Die Eifelgräfin“ ist der erste Teil und „Die Gewürzhändlerin“ der Folgeband. Hat man den ersten Band nicht gelesen, so ist dies aber absolut kein Problem, denn Petra Schier hat wichtige Begebenheiten aus dem ersten Band geschickt mit eingeflochten, sodass es kein Wissensdefizit gibt. Die Edelmagd Luzia steht im Focus des Geschehens. Durch Zufall und zuerst eigentlich nur als kurzfristige Aushilfe gedacht, bittet Martin Wied Luzia, seine Gewürze am Jahrmarktstand zu verkaufen. Dies bewerkstelligt Luzia so gut, dass sogar Martin Wieds Konkurrenz Ulrich Thal und Heinrich Boos auf sie aufmerksam werden. Als Martin überraschend verreisen muss und Luzia einstweilen seine Geschäfte führt, wird er als Mörder verhaftet und in den Turm geworfen.


Stil und Sprache
So manche Begebenheit und manches Handeln der Darsteller ist klischeehaft und keine Spur innovativ. Eine Geschichte die, etwas umgebaut, schon oft zu lesen war und sich nicht von den vielen am Markt erschienen Bücher dieses Genres abhebt. Allerdings muss man anmerken, dass Petra Schier - in aller Einfachheit des Romanaufbaus - es hervorragend beherrscht, den Leser mitzunehmen in eine andere Welt. Mit einfacher, aber dennoch keinesfalls platter Sprache führt die Autorin, von der Position des außenstehenden Erzählers, den Leser ziemlich flott durch die Geschichte. Das Leben, wie es von der Autorin dargestellt ist, erweckt aber eher das Gefühl von „der guten alten Zeit“, als dass es einen realistischen Einblick hinterlässt. All zu einfach scheint es, kann der einzelne sich das Leben richten, wenn er sich nur genug darum bemüht - auch wenn er im gesellschaftlichen Rang ganz unten steht.
Auch stören die sehr modernen Floskeln wie „nicht wirklich“, die Petra Schier ihren Figuren in den Mund legt. Solche Anachronismen werden zwar eher nur die Leser als störend empfinden, die etwas Ahnung von der Vergangenheit und dem damaligen Leben und Treiben haben, sind aber dennoch störend und sollten einer erfahrenen Autorin wie Petra Schier nicht passieren.

Es ist nicht das Innovative, nicht die realistisch dargestellte Vergangenheit und auch nicht die gehobene Sprache, mit der die Autorin den Leser fesselt - denn das alles fehlt zum großen Teil -, sondern das hervorragend abgestimmte und kompakte Ganze dieses Buches, das den zweifelsfrei großen Unterhaltungswert ausmacht.


Figuren
Sympathische Figuren trifft man von Beginn an und sie machen einem den Einstieg in die Geschichte leicht. Es gibt jede Menge Darsteller und viele von ihnen scheint man schon in anderen historischen Romanen getroffen zu haben, denn so ist die Protagonistin hübsch, hat ein vorlautes Mundwerk, zankt sich mit dem Protagonisten - in diesem Fall dem Händler Martin Wied - und hat auch ein besonderes Talent – hier kann sie hervorragend rechnen und ist eine gute und geschickte Händlerin.

Es gibt gute Figuren, gütige Helfer, verlässliche Freunde ebenso wie hinterhältige Konkurrenten, böse und keifende Weiber und intrigante Antagonisten. Quasi alles, was man von einem typischen „Die …in“ Titel erwartet. Es ist keinesfalls so, dass die Figuren unglaubwürdig wirken, aber eine großartige Entwicklung oder gar charakterliche Vielfalt darf man nicht erwarten.


Aufmachung des Buches
Ein ansprechendes Taschenbuch, das dem ersten Band „Die Eifelgräfin“ optisch angepasst ist. Von der Aufmachung her unterscheidet sich dieses Buch nicht wirklich von der Vielzahl der Romane dieses Genres, aber innen ist es dafür mit ein paar Extras ausgestattet, die wiederum nicht selbstverständlich sind. Neben unzähligen Kapiteln, die durch die Geschichte führen, findet sich schon auf den ersten Seiten ein Stadtplan des damaligen Koblenz mit einer kleinen Legende. Leider sind die Wohnhäuser der Protagonisten darauf nicht vermerkt, worauf der Leser natürlich sofort sein Augenmerk richtet. Ein ausführliches Personenregister und ein ebensolches Nachwort machen diese Ausgabe perfekt.


Fazit
Setzt man keine hohen Ansprüche an Authentizität und sucht nicht unbedingt eine innovative Geschichte, so wird man mit diesem Buch wunderbar unterhalten werden und den Roman trotz der gut 500 Seiten in einem Rutsch gelesen haben. Eine leichte, kurzweilige Lektüre ohne Anspruch, das Richtige zum Abschalten und sich „Davontragenlassen“.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Die Eifelgräfin

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