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Manche Mythen werden wahr, wenn man lange genug an sie glaubt. Doch dieser Mythos bliebe besser für immer verborgen.

Der Diebstahl eines Gemäldes war ein Routinejob für Michael St. Pierre - bis jemand seinen Auftraggeber ermordet hat. Nun ist Michael auf der Flucht. Auf der Rückseite des Gemäldes hat er eine Karte entdeckt, die zu einem sagenumwobenen Artefakt führt, der "Quelle der Seelen". Sie ist seit Jahrhunderten verschollen, und manche sagen, sie bleibe besser verborgen. Der Legende nach besitzt sie unvorstellbare Kräfte und richtet in falschen Händen schreckliche Zerstörungen an. Michael muss das Relikt vor seinen Feinden finden. Doch die Quelle der Seelen befindet sich an einem schwer zugänglichen Ort: in einem Labyrinth unterhalb des Moskauer Kreml ...

 

Die Quelle_der_Seelen 

Originaltitel: The Thieves of Faith
Autor: Richard Doetsch
Übersetzer: Diana Beate Hellmann
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: September 2011
ISBN: 978-3-404-16091-4
Seitenzahl: 638 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Seit langem verbindet Michael St. Pierre und Genevieve Zivera eine tiefe Freundschaft. Als sie ihn daher bittet, ein Gemälde zu stehlen und es zu vernichten, erfüllt er ihr den Gefallen. Kurz darauf erfährt er, dass Genevieve ermordet wurde, doch es sammeln sich Ungereimtheiten. Sie hatte ihm erzählt, dass sie ihren Sohn, Julian Zivera, über alles fürchtet. Er ist es, der hinter dem Gemälde und der dahinter verborgenen Karte hergewesen ist.

Inzwischen macht sich Michael auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern, was er seiner verstorbenen Frau Mary versprochen hatte. Kaum löst er dieses Rätsel, steht Julian Zivera vor ihm. Er verlangt von Michael, einen mystischen Gegenstand zu beschaffen - und zwar aus dem Kreml, der bestbewachten Festung der Welt. Normalerweise würde Michael nie gehorchen, doch ihm sind die Hände gebunden: Julian hat die Person in der Hand, die Michael sehr viel bedeutet. Gemeinsam mit seinem Freund Paul Busch und Susan Newman macht er sich auf nach Russland ...


Stil und Sprache
Wer den brillanten Dieb Michael St. Pierre schon aus "Der Dunkle Pfad Gottes" kennt, wird auf den nächsten Teil ungeduldig hingefiebert haben. Doetschs typischer Stil beinhaltet eine ausführliche Einführung der einzelnen Figuren. Neu auftretende Charaktere werden ausgearbeitet und erhalten dadurch eine Begründung für ihr Verhalten. Auch im Hinblick auf die Recherche der Orte, an die sich Michael begibt, hat Doetsch ganze Arbeit geleistet. Leider wird durch das gigantische Hintergrundwissen der Ausflug in das Gelände des Kremls eher zu einer Geschichtsstunde, was ein paar Längen ergibt. Die Informationen sind zwar faszinierend, vor allem wenn man sich bisher weder mit der Kultur noch mit der Geschichte Russlands auseinandergesetzt hat, doch ein wenig langatmig.

Geht es an die Action-Elemente, fesselt der Roman. Michaels Aktionen als Dieb, sein Auskundschaften, die Kampfszenen - all das ergibt eine faszinierende Mischung, die mitreißt und die Seiten förmlich vorüberfliegen lässt. Der Wechsel zwischen den einzelnen Figuren, aus deren Sicht der personale Erzähler von den Ereignissen berichtet, bringt Schwung hinein. Erst im Lauf des Buches eröffnet Doetsch Geheimnisse und Hintergründe, so dass der Leser gebannt bleibt. Die Dialoge setzen amüsante Punkte und lockern den ernsten Tonfall der Aufgabe von Michael auf. Bis zum Ende, das Doetsch wieder mit einer markanten, übernatürlichen Idee spickt, ist die Reise von Michael und seinen Freunden eine atemlose Jagd.


Figuren
Michael St. Pierre, der ehemalige Dieb, kehrt in sein bekanntes Milieu zurück. Seine Beschäftigung mit der Vergangenheit und seine Suche nach seinen Wurzeln machen ihn real und bringen seine Gefühle für seine Familie auf den Punkt. Dadurch ist er liebenswert. Sein Einfallsreichtum bei seinen Aufträgen zeigen, wie intelligent er ist und wie raffiniert er vorgeht. Das Netz, das er spinnt, überrascht und lässt den Leser zwischendurch gerne mal die Fingernägel abkauen.

Paul Busch, Michaels bester Freund, ist inzwischen Besitzer einer Bar und lebt mit seiner Frau glücklich und zufrieden - bis Michael seine Hilfe braucht. Dann steht er wieder seinen Mann und ist direkt an der Seite des Diebes zu finden, dessen Bewährungshelfer er damals war. Susan Newman stellt die weibliche Seite der Geschichte dar. Sie ist ungeduldig, durchsetzungsstark und leicht dabei, Michael zu ohrfeigen. Dahinter verbirgt sich aber eine zerbrechliche Frau, die ihre Ängste gut zu überspielen weiß. Auf Michaels Weg in Russland ist sie eine große Hilfe.

Julian Zivera bietet alles, was das Herz begehrt, wenn es um einen Bösewicht geht. Er ist charakterstark und geht unbeirrt seinen Weg. Bereits seine Kindheit zeigt sein unausgeglichenes Denken und dass er von Beginn an geistig gestört ist - die überraschenden Gründe dafür bietet Doetsch gegen Ende, was beim Leser einen erstaunten Aha-Moment auslöst.

Auch die übrigen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Wie für einen Thriller üblich werden sie mit Vor- und Nachnamen vorgestellt und einiges ihrer Hintergrundgeschichte erzählt, bis sie von der Bildfläche verschwinden oder durchgehend eine Rolle spielen. Dabei sind die Figuren immer auseinander zu halten.


Aufmachung des Buches
Wie schon der erste Teil ist auch das zweite Buch mit einer Klappbroschur ausgestattet. Das mit roter Farbe gezeichnete Kreuz ist erhaben gedruckt und mit Spotlack veredelt. Darunter sind die Türme des Kreml zu sehen. Die Rückseite des Buches enthält die Inhaltszusammenfassung. Die vordere Klappe zeigt Meinungen der Leser, während in der hinteren eine Vita und ein Foto des Autors enthalten ist.


Fazit
Trotz einiger Längen begeistert auch dieser Teil um Michael St. Pierre und reißt mit. Die sympathischen Charaktere machen Spaß und geben der Geschichte einen liebenswerten Touch. Die Vorfreude auf Teil 3 "Der Dieb der Finsternis" steigt.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Der Dunkle Pfad Gottes

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