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Als Rin im Wald eine alte Komode findet, beginnt für ihn ein schauerlicher Horrortrip. Fortan greift jedes Mal, wenn er irgendwo eine Schublade öffnet, ein grausiges Mädchen nach ihm! Wenn er nicht bald herausfindet, was sie von ihm will, droht Rin den Verstand zu verlieren …

Ein schaurig-schöner Grusel-One-Shot in bester japanischer Horror-Tradition!

 

Hiki 

Originaltitel: Hiki
Autor: Banana Nangoku
Übersetzer: Burkhard Höfler
Illustration: Banana Nangoku
Verlag: Egmont Manga & Anime
Erschienen: 10/2011
ISBN: 978-3-7704-7688-6
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Die Zusammenfassung der Buchrückseite gibt den Inhalt schon sehr gut wieder – ich möchte ihn an dieser Stelle nicht ergänzen, um der Story nicht vorwegzugreifen. Nur so viel sei verraten: Man glaubt recht früh die Auflösung der Geschichte zu kennen, doch nichts ist, wie es scheint …

Banana Nangoku sorgt mit seinem gruseligen Plot für mächtig viel Gänsehaut.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wie sich aus der Inhaltszusammenfassung ableiten lässt, haben Schubladen sofort ab Beginn eine unheilvolle Bedeutung. Doch auch mit anderen Elementen sorgt Banana Nangoku in seiner abwechslungsreichen und überraschend aufgebauten Szenerie für eine bedrohliche Atmosphäre.

Einen großen Teil der Bilder versieht der Mangaka mit exakt ausgearbeiteten Umgebungen, die dem Leser nicht nur bei der Orientierung hilft, sondern auch etwas fürs Auge bietet. Sei es nun bei den Szenen im Wald, in Räumen oder bei Außenansichten von Gebäuden, die hervorragend ausgeführten Zeichnungen überzeugen mit vielen Details. Bei den übrigen Panels sind die Hintergründe weiß belassen oder mit Schwarzweißverläufen versehen.

Doch so sehr auch die Bildtiefen überzeugen, die Konzentration liegt natürlich auf den Figuren, und auch hier hat Nangoku viel zu bieten. Rin ist ein fröhlicher, begeisterungsfähiger Teenager, der gerne auch mal so verrückte Sachen macht, wie einer Schatzkarte aus längst vergessenen Kindertagen zu folgen. Er durchlebt jedoch eine deutliche Veränderung, als das Mädchen ihn zu verfolgen beginnt. Seine großen Augen und seine Mimik drücken Angst und Entsetzen aus. Der Ausdruck nackter Panik wird durch Speedlines und enge Bildausschnitte der Augenpartie(n) noch verstärkt. Kommt er kurz zur Ruhe, tritt Unsicherheit und Ungläubigkeit in seine Züge, und es fällt ihm zunehmend schwerer, das Erlebte zu verarbeiten. Erleichterung überkommt ihn für kurze Zeit, als er auf Nakane trifft, die das Mädchen ebenfalls sehen kann, doch ist er von der Situation so gefangen, dass er Nakanes Annäherungsversuche gar nicht bemerkt.

Yada, Rins bester Freund, und Himeko sind ebenfalls sehr gut getroffen und kommen vor allem sehr natürlich herüber. Sie versuchen Rin beizustehen, doch stellt dieses Abenteuer sie auf eine harte Probe. Ein eher undurchsichtiger Charakter ist Jizo, der mit Rin befreundet sein wird – hier wird dem Leser nicht so recht klar, ob er einfach nur ein Außenseiter oder eher ein Freak ist.

Ein scheußlicher, fieser Anblick ist das Gesicht des Mädchens, das Rin heimsucht und dem Leser die Gänsehaut über die Arme laufen lässt. Ihre aufgerissenen Augen und strähnigen Haare – ein Zerrbild ihrer selbst – sind schon schaurig genug, aber die zunächst wie tot wirkenden Hände, mit denen sie nach Rin greift und ihn zu packen versucht, treiben den Grusel auf die Spitze.

Die Anordnung und Form der Bilder ist flexibel und folgen einem modernen Stil; oft überlagern sie sich, doch die Lesereihenfolge bleibt klar, so dass auch Manga-Einsteiger jederzeit der Story folgen können. Die Originalgeräusche sind im Japanischen belassen und fügen sich passend in die Bilder ein, während die deutschen Übersetzungen kleiner daneben eingefügt wurden.


Aufmachung des Mangas
Das Taschenbuch ist in dem verlagstypischen Mangaformat belassen. Drei ganzseitige, schwarzweiße Zeichnungen führen in die Geschichte ein, auf weitere Zusatzausstattung im Inneren wurde verzichtet. Auf dem Coverbild, das sich um den Umschlag herumzieht, sind Rin sowie das Gesicht des Mädchens in der mysteriösen Kommode zu sehen, die einsam im Wald steht und mit der der Horror seinen Anfang nimmt.


Fazit
Hiki bietet Mystery mit Horroreinschlag und sorgt so für kurzweilige wie schauerliche Unterhaltung. Banana Nangoku weiß mit seinem Plot zu überraschen und mit seinem Zeichenstil zu überzeugen – ein gruseliges Lesevergnügen.


4,5 Sterne


Hinweise
Rezension von Sven Trautmann
Herzlichen Dank an den Egmont Manga & Anime-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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