Als Yosuke in einer kalten Winternacht deprimiert durch die Straßen läuft, stolpert er mitten im Schneegestöber über ein Mädchen. Die hübsche Eri scheint auf jemanden zu warten. Im nächsten Moment stehen die beiden einem unheimlichen Wesen mit riesiger Kettensäge gegenüber. Und bevor Yosuke sich versieht, beginnt für ihn und Eri ein blutiges Abenteuer ...
 |
Originaltitel: Negative Happy Chainsaw Edge, Vol. 1+2 |
Die Grundidee der Handlung
Yosuke, der wegen des Todes eines Freundes eher deprimiert in der Gegend herumläuft, stolpert über Eri, die in einer schneebedeckten Gasse hockt. Auf einmal taucht ein Kerl in Kutte und bewaffnet mit einer Kettensäge auf und greift das Schulmädchen an. Yosuke ist geschockt - vor allem, als Eri sich gekonnt wehrt. Während er alles beobachtet, merkt er, dass er einen neuen Sinn in seinem Leben erkennt: Er wird Eri beistehen und mit ihr gegen den Kettensägenmann antreten!
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der bisher noch unbekannte Junichi Saiki setzt in diesem Band die Geschichte aus der Feder von Tatsuhiko Takimoto in Bilder um. Leider sind seine Darstellungen von der Qualität her sehr gemischt. Während die Hintergründe sehr ausgefeilt sind und die Stadt, den Schnee und die verschiedenen Orte abbilden, an denen sich Eri und der Kettensägenmann ihre Duelle liefern, sind die Charaktere ganz verschieden gezeichnet. Yosuke sieht zwischendurch zu lang gezogen und äußerst hässlich aus, wenn der Stil in eine realistischere Version wechselt. Die Falten in seinem Gesicht und die Schraffierungen erinnern ein wenig an die "Golden Boy"-Mangas, bei denen Kintaro Oe, der Held der Serie, ebenfalls manchmal sehr realistisch gezeichnet wurde. Der Kettensägenmann dagegen wurde sehr dramatisch in Szene gesetzt. Die dunklen Rasterfolien, die bei ihm eingesetzt wurden, machen ihn sehr düster und geheimnisvoll. Da man sein Gesicht so gut wie nie sieht, wirkt er fast wie eine Darstellung des Todes. Eri ist eine typische Schülerin mit ihrer Schuluniform und der Strickjacke. Sie sorgt für einige sexy Szenen, denn der Künstler nutzt den knappen Rock für einige Panty-Shots, bei denen der Leser einen Blick auf ihr weißes Höschen erhaschen kann. Sonst fallen ihre langen schwarzen Haare und ihre großen Augen auf, sowie ihre Wurfmesser, mit denen sie gegen den Kettensägenmann antritt. Yosukes Kumpel Watanabe besitzt schmalere Augen als unser Held und um einiges kürzere Haare, so dass er jederzeit von ihm unterschieden werden kann. Treten weitere Figuren beispielsweise bei Menschenansammlungen in der Stadt oder beim Verlassen der Schule auf, werden sie sehr genau dargestellt, auch wenn sie weiter keine große Rolle spielen.
Die Zeichnungen sind jedoch nicht das Einzige, was ein wenig stört, denn auch die Geschichte an sich ist sehr verworren und lässt einen etwas schalen Beigeschmack nach Ende der Lektüre zurück. Während sich Werke wie beispielsweise "Yodongs Vampirin", das ebenfalls sehr abgedreht ist, zumindest durch ihren schrägen Humor absetzen, enthält "Negative Happy Chainsaw Edge" nicht einmal diesen. Die Geschichte wird durch die Dialoge vorangetrieben und durch rechteckige Kästen aus Yosukes Sicht erzählt. Dadurch bleibt einiges im Dunkeln, was den Leser vor große Herausforderungen stellt. Auch wenn die Panelaufteilung sehr übersichtlich ist und die Bilder meist klar voneinander getrennt sind - Ausnahmen bilden Eris Auftritte, die manchmal die weißen Stege überschreiten, um ihre Figur komplett abzubilden -, bleibt der Inhalt der Geschichte ein wenig obskur.
Eine der wenigen amüsanten Szenen ist eine Anspielung an den Film und die Graphic Novel "300", als Yosuke eine Geschichte aus seiner Vergangenheit erzählt, denn dort lässt Saiki die beiden gegeneinander antretenden Charaktere wie den Spartanerkönig Leonidas und den Perserkönig Xerxes aussehen.
Die Geräusche wurden diesmal im Original belassen und nicht übersetzt, was aber kein Problem für das Verständnis darstellt.
Aufmachung des Manga
Das Cover des DIN A5 großen Taschenbuches zeigt Eri und Yosuke vor herabfallendem Schnee. Der Titel wurde links an der Seite angebracht. Die ersten vier Seiten sind farbig und führen in die Geschichte ein. Die Kapitel erhalten jeweils eine Seite, auf der die Kapitelanzahl angegeben ist. Am Ende bedankt sich Tatsuhiko Takimoto für die Umsetzung als Manga. Ganz zum Schluss gibt es noch drei Farbbilder. Sie zeigen eine verniedlichte Version von Eri, Yosuke und dem Kettensägenmann. Zusätzlich gibt es zwei Bilder, die die gleiche Szene von zwei Seiten beleuchtet: erstens Eri vor einem Drahtzaun stehend und den Leser anblickend und zweitens den Kettensägenmann und Yosuke, die sich dahinter befinden, während sie ihnen den Rücken zuwendet.
Fazit
Die konfuse Geschichte wird unterstützt von sehr unterschiedlicher Qualität der Bilder. Das Manga dürfte leider nur etwas für Fans sein, die sich für ungewöhnliche Handlungen interessieren.
Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.de
