Dies ist das Tor zu den Sternen, aufgetan durch die Güte der Lhari!
So stand es geschrieben über dem Raumhafen der Erde, wo die Sternenschiffe der Lhari landeten, jener Rasse, die als einzige das Geheimnis des überlichtschnellen Antriebs kannten. Die Menschen waren an Bord ihrer Sternenschiffe nur geduldete Gäste, denn kein Terraner vermochte die Farben des Alls zu erblicken.
Bis der junge Bart Steele seinen Traum von den Sternen Wirklichkeit werden lässt. Er wagt das Unmögliche. In der Maske eines Lhari schleicht er sich in die Mannschaft der Außerirdischen.
Autor: Marion Zimmer Bradley Verlag: Bastei Lübbe Erschienen: 1986 / Neuauflage 1994 ISBN: 3-404-21207-X Seitenzahl: 193 Seiten |
Die Grundidee der Handlung
Bart Steele ist frischgebackener Absolvent der Raumfahrtakademie und auf dem Weg, seinen Vater, den er fünf Jahre nicht mehr gesehen hatte, in die Arme zu schließen. Er ist voll Zuversicht und gespannt, was der nun folgende Lebensabschnitt für ihn zu bieten hat. Sein Vater, Rupert Steele, besitzt eine Firma für interplanetarische Raumflüge und Bart möchte seinen Beitrag dazu leisten.
Doch es kommt alles anders als erwartet. Statt seines Vaters trifft er den mysteriös wirkenden Briscoe, der von den Lhari gesucht wird. Er behauptet, sein Vater habe ihn geschickt um Bart eine Nachricht zu überbringen. Rupert Steele ist in großer Gefahr, er ist dem Geheimnis des Delta-Antriebes gefährlich Nahe gekommen und die Lhari wollen dies verhindern, würden sie doch sonst ihr Monopol verlieren. Für Bart beginnt hier ein Abenteuer, ein Krimi um die Geschicke der Menschheit. Er stürzt sich ganz im Sinne seines Vaters in eine ungewisse Zukunft. Von den Freunden seines Vaters wird er auf sein gefährliches Abenteuer vorbereitet, schließlich soll er durch diverse Schönheitsoperationen in einen Lhari verwandelt werden. Lhari sind Größer, haben andere Gesichtszüge und klauenbewehrte Hände. Sie vertragen ein Vielfaches der Lichtintensität, die die menschliche Rasse vertragen kann, aber keine Farben erkennen. Bart hat den Vorteil, dass er durch seine Mutter, die Mentorianerin ist, von Haus aus mehr Licht verträgt. Er wird zu Bartol, dem Lhari, der als Astrogator 2.Klasse auf einem Lhari Schiff, der Swiftwing, anheuert. Auf seiner Fahrt lernt er, dass die Vorurteile der unterschiedlichen Rassen sich nicht halten lassen, die Lhari sind am Ende wie die Menschen, haben dieselben Prinzipien und Bedürfnisse. Er freundet sich mit Ihnen an, doch wie gut ist seine Tarnung? Fliegt er auf ist alles verloren und er muss sich den Spionagevorwürfen vor dem Intergalaktischen Gericht stellen…
Stil und Sprache
Marion Zimmer Bradley beschreibt in bunten Farben die Orte ihrer Geschichte. Sie schafft es, beim Leser farbige Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Obwohl es immer schwierig ist. von Dingen zu schreiben, die nicht oder noch nicht existieren, erschließen sich dem Leser die Sternenwelten, vor allem wegen Bradleys einfacher und leicht zu lesenden Schreibweise, sehr gut. Man muss kein Techniker oder SciFi-Profi sein, um den Roman zu verstehen.
Was ursprünglich als Abenteuer beginnt, wird schnell zu einem Krimi um das Wohl der Menschheit. Die Autorin hebt besonders die Tugenden wie Freundschaft oder Zusammenhalt hervor und lässt auch die Liebe und die Sehnsucht nicht zu kurz kommen. Wer romantisch veranlagt ist, wird auf den letzten Seiten des Taschenbuches um wässrige Augen nicht herumkommen. Die Spannung beim Lesen wird bis zum Schluss aufrecht erhalten.
Figuren
Wie für ein gutes Abenteuer nötig, gibt es auch bei „Die Farben des Alls“ junge aufstrebende Helden, alte Hasen mit viel Erfahrung und kurzlebige Bösewichte ohne Skrupel. Die Schöne für den Helden und das Happy End darf natürlich nicht vergessen werden.
Bart Steele, der eigentlich noch zu jung für einen Helden ist, verkörpert diesen dann aber in Perfektion. Marion Zimmer Bradley lässt den Leser an seinen Gefühlen, Ängsten wie Freuden teilhaben. Er wird für den Leser zum Idol, „so würde ich auch gerne sein“, denkt man sich und weiß doch, dass es nur ein erfundener Charakter ist. Sie lässt ihn während der Geschichte reifen und am Ende steht ein Mann vor einem, der die Courage besitzt, nicht an sich, sondern an die gesamte Menschheit zu denken, ein bisschen zu viel für einen 17-jährigen.
Auch die anderen Akteure sind gemäß dem Ziel der Geschichte angepasst. Die schöne aber zerbrechlich wirkende Meta, die für Bart zum Rettungsanker wird, da sie seine Beschützerinstinkte weckt und ihm so die nötige Kraft zum weitermachen gibt.
Oder Montano, den geborenen Bösewicht, der, um an sein Ziel zu gelangen, auch über Leichen geht, und versucht, jeden in seinem Umfeld zu manipulieren.
Als Resümee finde ich die Charaktere zu abgeschliffen, es fehlen einige Ecken und Kanten. Zur Geschichte selbst passt es aber ganz gut.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch von Bastei Lübbe ist ganz in Weiß gehalten. Auf dem Cover befindet sich über zweidrittel der Fläche eine bunte Grafik des Weltalls, passend zum Thema des Romans. Der Titel ist in großen Lettern über die Grafik geschrieben.
(Hinweis der Redaktion: Das in der Rezension abgebildete Cover entspricht der Neuauflage)
Fazit
Ein wunderschöner kurzweiliger Roman, der die Sehnsucht nach den Sternen und dem Guten im Menschen weckt. Wer romantische Abenteuer mit gutem Ende mag, kann sich von dieser Geschichte von Marion Zimmer Bradley in ferne Welten entführen lassen.
Hinweise
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