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Kategorie: Liebe und Erotik

Die Suche nach dem Schatz des Sultans nähert sich ihrem Höhepunkt. Kim Nelson folgt den Spuren ihrer Großmutter, der Haremsdame Jade. Doch in dem Wüstentempel, wo Jades Begleiter den Tod fanden, wartet auf Kim eine Überraschung …

 

Djinn 04 

Originaltitel: Djinn 4 – Le Trésor
Autor: Jean Dufaux
Übersetzer: Resel Rebiersch
Illustration: Ana Miralles
Verlag: Schreiber & Leser - Alles Gute
Erschienen: 2009 (2. Auflage)
ISBN: 978-3-937102-11-5
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Wie die Verlagsinhaltsangabe schon sagt, dreht sich im letzten Band des Orient-Zyklus alles um den sagenhaften Schatz des letzten osmanischen Sultans – in der Vergangenheit um Djinn Jade, genauso wie im Gegenwartsstrang mit Jades Enkelin Kim. Doch nicht nur der 1. Zyklus neigt sich seinem Ende zu, auch für das Osmanische Reich sind zum Ende des Ersten Weltkrieges die letzten Tage gezählt. Die Frauen des Harems, genauso wie die Tauben aus den Volieren des Sultans werden in die Freiheit entlassen und der Sultan selbst übergibt die Macht kampflos seinem jungen Widersacher Enver Pascha. Ein wenig erstaunt war ich darüber, wie selbstverständlich sich die ungewöhnliche Dreierbeziehung zwischen Jade und dem Ehepaar Nelson in diesem Band einspielt und etabliert.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Auf gleich hohem Niveau wie im Vorgängerband präsentieren sich auch hier wieder die Illustrationen von Ana Miralles. Sie sind einfach wunderbar anzusehen, ohne auch nur eine einzige Schwäche zu zeigen. Alles ist bis in die Hintergründe schön ausgearbeitet, Mimik und Gestik bei den Akteuren zeigen sich unmissverständlich und ausdrucksstark und auch den Perspektivenwechsel setzt die Zeichnerin gekonnt ein.

Abwechslungsreich und vielfältig wie noch nie zuvor empfand ich Handlungsschauplätze und Farbenwahl: kahle Berge und Wüste in der ungewöhnlichen Kombination Blau mit ein wenig Gelb oder Ocker, ein türkisches Bad voller Dampfschwaden und einer Schar nackter, wohlproportionierter Frauen in pastelligen, hautfarbenen Beigetönen, gefolgt vom üppigen Farbenrausch des Sultanspalastes, dann wieder helle, wunderschöne Panoramaansichten vom Bosporus oder das hektische Treiben im Basar in warmen Erdfarben u.v.m.

Die Erotik hält sich diesmal stark zurück und räumt dafür dem handlungs- und actionreichen Countdown umso mehr Platz ein. So wird ein Sandsturm, in den Kims Team gerät, zeichnerisch aufs Eindrucksvollste dargestellt (Seiten 19-21). Die sich hinter den Jeeps hoch auftürmenden terrakottafarbenen Wirbel erinnerten mich an Meereswogen im Sturm, genauso bedrohlich und verschlingend rücken sie immer näher an die zwei Fahrzeuge heran. Parallel rücken Jades Leuten nicht Wände aus Sand auf die Pelle, sondern die Nazis. Beide Teams entkommen nur mit knapper Not, doch im Tempel, in dem der Schatz versteckt sein soll, lauern schon wieder die nächsten Hindernisse und Fallen. Nachdem es Kim gelingt, die Tempeltore zu öffnen, steigen sie in einen wahren Höllenschlund hinab. Die leuchtend rot eingefärbten höhlenartigen Tempelverliese machen dem Leser die Gefahr auf den ersten Blick greifbar. Wie lodernder Flammenschein spiegelt sich das Rot auch auf Kleidung und Gesichtern der Akteure, während die Hintergründe tiefschwarz grundiert sind (Seiten 26-33).

Nichts Neues erwartet die Fans der Serie hinsichtlich Panelanordnung und Textdarstellungen. Durch Striche zu den Figuren hin lassen sich die rechteckigen Textblasen immer eindeutig zuordnen. Djinn lässt sich selbst für Comic-Einsteiger wunderbar leicht und flüssig lesen.


Aufmachung des Comics
Wie ich bereits bei den Vorbänden erwähnte, variieren Aufmachung und Beschaffenheit der Bände geringfügig (z.B. Buchrücken und Papierqualität), wobei ich persönlich dies in den verschiedenen Auflagen begründe. Nichtsdestotrotz weisen die Hardcoverbände einen hohen Standard auf, nicht anders Teil 4 der Serie. Im Vorwort meldet sich wieder Szenarist Jean Dufaux mit ein paar geschichtlichen Hintergrundinformationen sowie seiner ganz persönlichen Sichtweise auf Djinn.

Auf dem Cover zieht Jade mal wieder alle Blicke auf sich. Mit ihren körperlichen Reizen nicht geizend, räkelt sie sich auf einem reich bestickten goldenen Bettüberwurf, wobei ihre üppige schwarze Lockenmähne sich wie ein Fächer hinter dem Kopf ausbreitet und eine ihrer Handinnenflächen ein kalligraphisches Tattoo offenbart.


Fazit
Ein rundum gelungener Abschluss des Orient-Zyklus! Allen Comicfans, die gut erzählte Abenteuergeschichten gepaart mit sinnlicher Erotik mögen, kann ich die Serie nur wärmstens ans Herz legen. Aktuell befindet sich Djinn mit 10 Bänden bereits im dritten Zyklus und ein Ende des Erfolgszuges ist nicht in Sicht.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Favoritin
Band 2: Dreißig Glocken
Band 3: Das Tattoo