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Seit Eve Lockhart in ihrer Jugend ein Liebeszauber missglückt ist, hat sie der Magie abgeschworen – und der Liebe gleich mit. Doch als sie auf einer Auktion einen seltenen Anhänger erblickt, spürt sie ihre magischen Kräfte erwachen. Eve will das Schmuckstück um jeden Preis besitzen, genauso wie der geheimnisvolle Gabriel Hazard, der sie gegen ihren Willen mit seinen durchdringenden Blicken betört. Beide ahnen nicht, dass der Anhänger dunklen Mächten Tür und Tor öffnen kann und sie bereits in höchster Gefahr schweben ...

 

Das Amulett der Zauberin 

Originaltitel: The Lost Enchantress
Autor: Patricia Coughlin
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: Knaur
Erschienen: 10/2011
ISBN: 978-3-426-50918-0
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eve hat der Magie abgeschworen, seitdem ihr in ihrer Jugend ein fataler Fehler während der Ausübung eines Zaubers unterlaufen ist. Was aber nicht heißt, dass es im Hause Lockhart keine Magie mehr gibt oder Eve sich deren Existenz nicht bewusst ist. Durch ihre Großmutter hat sie nach wie vor eine Verbindung dazu, nur möchte sie die ganze Wahrheit nicht hören. Sie kümmert sich lieber um ihre Nichte und ihre chaotische Schwester und steckt sonst all ihre Energie in ihren Beruf – sie ist mit Leib und Seele Journalistin. Ihr Beruf ist es auch, der sie auf eine Auktion bringt, wo ein Schmuckstück ihre Aufmerksamkeit erregt. Den Anhänger muss Eve unbedingt haben. Aber auch der geheimnisvolle Mann, von dem sie sich unwiderstehlich angezogen fühlt, will das Schmuckstück haben –  eine außergewöhnliche Auktion nimmt ihren Lauf, und Eve lernt das Schicksal kennen ...


Stil und Sprache
Patricia Coughlin ist es auf atemberaubende und stellenweise sehr dramatische Weise gelungen, durch einen starken Schreib- und Sprachstil eine dichte Atmosphäre auf das Papier zu bringen, die nicht nur restlos überzeugt, sondern auch voller Überraschungen steckt. Ihre Szenenbeschreibungen erschaffen stimmungsvolle und gewaltige Bilder beim Leser, die die abwechslungsreiche Handlung noch stärker hervorheben und den Leser in eine Welt voller Magie, Legenden und irischer Mythen entführen.
Zu Beginn erhält der Leser aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Eve einen kurzen Einblick in ein Ereignis während ihrer Teenagerzeit, das für den weiteren Roman sehr wichtig ist, prägt es doch ihr Leben äußerst nachhaltig. Anschließend gibt es einen Wechsel zum personalen Erzählstil, durch den sowohl die Gedanken von Eve als auch Gabriel dem Leser nahe gebracht werden. Neben dem herrlichen Schreibstil von Patricia Coughlin fällt dem aufmerksamen Leser auch auf, dass die Autorin eine Vorliebe für sehr lange Sätze zu haben scheint, was ich aber nicht als negativ empfunden habe, da die Autorin geschickt lange und kurze Sätze miteinander kombiniert hat, wodurch eine wundervolle Eigendynamik entsteht. Diese verstärkt das Lesetempo und den Rhythmus der Geschichte auf positive Art. So ganz nebenbei erhält der Leser dann noch eine kleine Exkursion in die Geschichte der Stadt Providence, die die Autorin gekonnt in die laufende Handlung eingebunden hat. Nach und nach kommt Eve den tatsächlichen Ereignissen aus jener für sie schicksalshaften Nacht auf die Spur – was für den Leser eine sich stetig steigernde Spannung und ein damit einhergehendes köstliches Lesevergnügen bedeutet. Das Einzige, was mich wirklich beim Lesen störte, waren die vielen Grammatik- und Druckfehler.


Figuren
Was der Autorin bereits mit ihrem ungewöhnlichen Schreib- und Sprachstil in der Handlung gelungen ist, das hat sie in ihren Charakteren erfolgreich fortgeführt. Starke Figuren voller Tiefgründigkeit, Überzeugungskraft und einem tollen Schuss Realität in Kombination mit großartiger Magie bilden hier praktisch das berühmte Tüpfelchen auf dem i. Dennoch haben sie ihre Schwächen, Ängste und Zweifel und werden dadurch greifbar und menschlich.
Eve ist eine Frau, die gerne alles plant, die Kontrolle über alles braucht und das Vorhandensein von Magie zwar nicht verleugnet, von dieser aber auch keinen Gebrauch machen möchte. Als Starreporterin ist sie es gewohnt den Dingen logisch und mit dem Sammeln von klaren Fakten auf den Grund zu gehen, privat gelten andere Regeln: Die Anwendung von Magie bitte nur in den Räumlichkeiten der Großmutter, der Rest des Hauses ist tabu. Ansonsten beherrscht die tiefe Liebe zwischen den Lockhartfrauen und deren familiäre Verbundenheit den Alltag und das Leben der vier Frauen.
Gabriel Hazard ist für Eve ein absolutes Mysterium. Patricia Coughlin beschreibt ihn als „Mann in der De-Luxe-Ausstattung“ und trifft damit genau ins Schwarze. Er hat das gewisse Etwas, ist äußerst beherrscht und kontrolliert, verboten attraktiv, geheimnisumwittert und ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle. Farben kommen in seinem Leben nicht vor – er trägt nur Schwarz – und genauso dunkel ist auch seine Stimmung. Er fasziniert und polarisiert gleichermaßen.


Aufmachung des Buches
Die Optik des Taschenbuches wirkt auf mich leicht magisch und auch ein bisschen mystisch. Ich versteh zwar nicht ganz, warum das zu sehende Amulett (so schön es auch ist) nichts mit dem in der Handlung so wichtigen Anhänger gemeinsam hat (da ist es eine goldene Sanduhr) und es stört mich offen gesagt auch, dass die junge Frau auf dem Cover überhaupt keine Ähnlichkeit mit der Protagonistin im Buch hat, doch das Motiv spricht trotzdem an. Auch wenn es in verschiedenen Blautönen, Weiß und Schwarz gehalten ist, so strahlt es doch eine gewisse Wärme aus. Sterne, ein Sichelmond und Rankenverzierungen vervollständigen die Aufmachung noch. Hält man den Titel leicht schräg, dann glänzen die Ranken und der Buchtitel. Ein Effekt, der mir gefällt.
Die Rückseite des Buches zeigt eine weiße Inhaltsangabe vor dunkelblauem Hintergrund. Auch hier sind ein paar dunkle Ranken, die glänzen, zu erkennen.


Fazit
Brillant, einfach nur brillant! Das Amulett der Zauberin ist eine hervorragend geschriebene, stimmungsvolle Fantasygeschichte voller dramatischer Momente, Leidenschaft, Hass, Mythen und Magie, die nicht nur klasse gelungen ist, sondern auch noch fesselt und begeistert. Mal abgesehen von der Covergestaltung, die nicht wirklich zum Inhalt passt, finde ich hat diese Geschichte 5 Sterne Plus verdient. Unbedingt lesen!


5 Sterne


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