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Die schöne Seren von York ist die letzte Hoffnung für die Getreuen der Tafelrunde: Sie ist als Braut Avalons und Mutter des nächsten Merlins ausersehen. Doch sie fällt Kerrigan in die Hände, dem neuen König von Camelot und treuen Diener der grausamen Herrscherin Morgana. Seren weiß: Um zu entkommen, muss sie Kerrigan bezaubern und verführen. Aber ist der geheimnisvolle Krieger überhaupt zu Gefühlen fähig? Kerrigan muss Seren töten, um seine Macht nicht zu verlieren. Doch sie ist so betörend anders als alle Frauen, denen er jemals begegnet ist ...

 

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Originaltitel: Sword of Darkness. Lords of Avalon.
Autor: Kinley MacGregor
Übersetzer: Wolfgang Thon
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 05/2011
ISBN: 978-3-442-36909-6
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Seren rennt voller Angst und so schnell sie kann vor den beiden Männern Gawain und Agravain davon, die sie vor der bösen Morgana beschützen sollen. Denn anstatt Seren von ihren guten Absichten zu überzeugen, haben die beiden die junge Frau zu Tode erschreckt und direkt in die Arme von Kerrigan, dem König von Camelot und somit dem Feind der Ritter der Tafelrunde, getrieben. Statt in Sicherheit zu sein, beginnt für Seren der Kampf um ihr Leben, denn auf Camelot verlangt Morgana ihren Tod, um so zu verhindern, dass der neue Merlin geboren wird. Morganas Befehl versetzt Kerrigan in eine fast aussichtslose Lage, fasziniert ihn Seren doch auf betörende Weise und erweckt Gefühle in ihm, von denen er bis dahin nicht einmal zu träumen wagte. Ein gnadenloser Kampf um Serens Leben beginnt zwischen Kerrigan und Morgana zu entbrennen – ein Kampf, der zur tödlichen Bedrohung für beide wird - kann Seren Kerrigan nicht dazu bringen, seinen Treueschwur an Morgana zu brechen. Doch Seren ist eine Kämpfernatur und nicht nur schön, sondern auch ausgesprochen klug. Mit Geschick, Verstand und ihrem Liebreiz wehrt sie sich gegen Morganas Intrigen und zeigt Kerrigan, was die Macht der Liebe alles vollbringen kann – lässt man sie nur zu.


Stil und Sprache
Die Herrin der Nebel, der erste Band aus der Reihe um die Lords von Avalon, ist eine sehr bewegende und anrührende Fantasygeschichte, in der die Legende Avalons sehr fesselnd und wortgewandt als Plot für einen spannenden und faszinierenden Roman verwendet wurde. Durch Kerrigan und Seren erlebt der Leser im personalen Erzählstil eine aufregende und oftmals sehr düstere Geschichte, die in eine Welt entführt, die der heutigen so fremd ist wie der Mond der Sonne. Dunkle Magie, Liebe, Leidenschaft, abgrundtiefer Hass, Intrigen und der Aberglaube der Menschheit geben diesem Roman einen Reiz der besonderen Art. Der Leser wird buchstäblich in eine Welt voller Grausamkeit, aber auch voller Schönheit gezogen.
Kinley MacGregor überzeugt durch einen klaren, schnörkellosen Schreib- und Sprachstil, der dem Leser auf hervorragende Art die Sprachweise der damaligen Zeit nahe bringt. Die Autorin hat die alte Sprache geschickt mit der der heutigen Zeit vermischt, da einige Figuren des Romans die heutige Zeit und somit auch die Sprache von heute kennen, was einen herrlichen Humor in die Szenen und Dialoge bringt. Nicht selten habe ich grinsen müssen, wenn sich Seren über die eine oder andere Ausdrucksweise von Kerrigan oder einem der anderen Charaktere wunderte – sie verstand die Worte oder deren Sinn eben einfach nicht. Die Komik so mancher Sätze, die so entstand, wurde dann noch intensiver, als die Handlung kurzzeitig in der Gegenwart spielt, und deren moderne Errungenschaften für Seren sicht- und hörbar werden. Allein die bildliche Vorstellung, wie ein Gargoyle sich auf einer Landstraße von heute bewegt – genial. Diese verschiedenen Szenen haben mich nicht nur ungemein amüsiert, ich habe beim Lesen stellenweise kurz innehalten müssen, so sehr habe ich Tränen gelacht. Der Autorin sind da wirklich brillante Szenen gelungen – mein Kompliment.


Figuren
Naivität und Unerfahrenheit treffen auf Schmerz, Wut und das Wissen, das die alten Legenden keine sind - sondern längst vergangene wahre Begebenheiten. Hier werden Figuren zum Leben erweckt, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Da treffen Figuren die Jahrhunderte alt sind und aus der magischen Welt stammen, auf die normalen Menschen, die in der Zeit der Handlung leben. Drachen und Gargoyles sind ebenso vorhanden wie Hexen, Zauberer und andere magische Wesen. Kalte, grausame und sehr, sehr alte Schönheit (Morgana) trifft auf die noch unschuldige und junge Schönheit der Handlungsgegenwart (Seren), dunkle Magie auf grenzenlose Reinheit und Skrupellosigkeit auf die Naivität der beschützten Jugend. Es war ein richtiges Abenteuer mitzuerleben, wie hier zwei Frauen verbal die Klingen kreuzen – und dabei stets höflich und wortgewandt in ihrer Sprache und ihrem Tonfall sind. Da zeigte sich so richtig, wozu Frauen fähig sind, werden ihre Lieben, ihre Pläne oder gar ihr Leben bedroht. Aber am besten fand ich die Art und Weise, wie Kerrigan mit der Situation umging. Er bewegte sich im wahrsten Sinne des Wortes über dünnes Eis, wollte er doch vermeiden, dass sich Seren und Morgana in Person begegnen – und konnte es irgendwann doch nicht mehr verhindern. Er ist der wohl dunkelste Charakter in diesem Roman, was sein Verhalten, seine Einstellung und seine Erfahrung, was das Leben angeht, betrifft. Dennoch eine faszinierende Figur.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in gedämpften Farbtönen gehalten. Ein Paar ist vor dem Hintergrundmotiv, einer beleuchteten Burg, zu sehen. Die etwas düstere Optik wird nur durch das rote Kleid der Frau aufgelockert. Auf der Rückseite des Buches ist das gleiche Motiv zusammen mit einer kurzen Inhaltsangabe abgebildet. Am Ende des Buches findet der Leser eine Auflistung der dreizehn heiligen Objekte sowie eine kleine Einsicht in das im Roman verwendete alte Vokabular. Insgesamt betrachtet ist die optische Gestaltung zwar nicht unbedingt mein Fall, doch zum Buchinhalt passt es recht gut.


Fazit
Eine aufwühlende und sehr stimmungsvolle Geschichte, in der Liebe das Allheilmittel im Kampf gegen das Dunkle und das Böse ist. Wer die Autorin Kinley MacGregor noch nicht kennt, hat hier eine wunderbare Möglichkeit sie kennenzulernen. Ein empfehlenswertes Buch für Fans der etwas düsteren Fantasy oder alle die es werden wollen.


4 Sterne


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