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Wunderbare Abenteuer hat Lilly und ihre Schwester Karlchen mit der kleinen Dame erlebt, seit sie im Hinterhof des Brezelhauses eingezogen ist. Doch jetzt ist ein neuer Gast angekommen: Er heißt Finn, hat ein rotes Fell, einen buschigen Schwanz - und ein großes Geheimnis ... Zum Glück versteht die kleine Dame alle Tiersprachen, denn Finn, der rote Prinz, braucht dringend Hilfe!

 

Die_kleine_Dame_02 

Autor: Stefanie Taschinski
Illustrator: Nina Dulleck
Verlag: Arena
Erschienen: Juli 2011
ISBN: 978-3-401-06635-6
Seitenzahl: 146 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Weihnachten steht vor der Tür, doch Herr Leberwurst ist mürrisch wie eh und je und fegt griesgrämig den Hinterhof. Dabei stellt er fest, dass es einen Mülldieb gibt, der es sich scheinbar in der Nähe gemütlich gemacht hat! Das kann Herr Leberwurst nicht auf sich sitzen lassen und so legt er sich auf die Lauer, um den hinterhältigen Dieb zu stellen - einen Dieb mit roten Fell und buschigem Schwanz ... Lilly und die kleine Dame versuchen derweil ebenfalls heraus zu finden, wer ihr neuer Gast im Hinterhof des Brezelhauses ist, um diesen vor der Leberwurst zu schützen. Ein neues Abenteuer für Lilly und die kleine Dame!


Stil und Sprache
In der dritten Person wird die Geschichte aus der Sicht eines allwissenden Erzählers wiedergegeben, sodass der Leser einen umfassenden Einblick in das Geschehen aus Sicht der verschiedenen handelnden Figuren erhält. Dadurch verfügt er stellenweise über weiterreichendes Wissen als die Hauptfiguren selbst. Dieser Umstand trägt zum Spannungsaufbau bei, für den sich wiederum vor allem der fiese Herr Leberwurst verantwortlich zeichnet. Neben der an sich schon interessanten Geschichte treibt er die Handlung voran und legt den Figuren Stolpersteine in den Weg.

Der Schreibstil ist einfach nur wunderschön. Neben der grundsätzlich einfachen Wortwahl und den eingängigen Beschreibungen sind es vor allem die herrlichen Wortneuschöpfungen der liebreizenden kleinen Dame, die das Buch zu etwas ganz Besonderem machen. Sie wartet mit Worten wie "seltwürdig" und "selbstverplemplich" auf, darüber hinaus spricht sie aber auch verschiedene Sprachen. Ist Lesern des ersten Bandes "Rückwärtzisch" bereits ein Begriff, kommt nun noch "Spektralzisch" hinzu, denn "jetzt in der dunklen Jahreszeit kann man gar nicht genug bunte Worte haben" (Seite 28). Dabei lässt sich die Geschichte leicht und flüssig lesen und macht mit ihrem bild- und einfallsreichen Stil einfach Spaß. Wie von selbst erwachen die wohl gesetzten Worte Stefanie Taschinskis zum Leben: "In jedem Regentropfen wohnt eine Schneeflocke", begann die kleine Dame. "Und wenn der Winter seine Zauberworte spricht, schlüpfen sie aus ihrer nassen Hülle, ziehen ihre weißen Kleider an und machen das Sichtbare unsichtbar und das Unsichtbare sichtbar." (Seite 47).


Figuren
Der Leser kann sich auf ein Wiedersehen mit liebgewonnenen aber auch weniger sympathischen Figuren freuen. Herr Leberwurst, der Nachbar der Familie Bär, kann nach wie vor Kinder - und eigentlich nichts und niemanden - leiden. Er ist grummelig, fies und auch ein wenig unheimlich in seiner schroffen, abweisenden Art. Und damit ist er das genaue Gegenteil der kleinen Dame, die so herzlich und entzückend ist, dass man sie einfach nur ins Herz schließen kann. Gemeinsam mit Lilly erlebt sie wieder ein spannendes Abenteuer, bei dem sie den roten Prinzen Finn kennen lernen. Dieser hat eine große Aufgabe zu bewältigen, bei der ihm Lilly, ihre kleine Schwester Karlchen und natürlich auch die kleine Dame hilfreich zur Seite stehen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zieht mit seiner liebevollen und ansprechenden Gestaltung sicherlich die Blicke auf sich. In seiner dezenten Gestaltung ist es besonders ansprechend und sticht aus der Menge der Neuerscheinungen heraus.

Im Inneren wird der Text von zahlreichen kleinen, ganz- und sogar doppelseitigen Bildern von Nina Dulleck, die auch den ersten Band illustriert hat, begleitet. Die Zeichnungen passen stets zur jeweiligen Szene, sind überaus liebevoll und detailreich. Trotzdem die Bilder stets farbig ausgestaltet sind, wirken sie aufgrund der reduzierten Sättigung nie aufdringlich bzw. übertrieben bunt. Sie sind vielmehr sehr atmosphärisch und fangen die Emotionen der dargestellten Figuren ein. Bei den doppelseitigen Illustrationen steht der Text auch mal in Gelb vor dem farbigen Hintergrund, bleibt dabei aber stets gut lesbar. Bei den abgedruckten Briefen wird der Text sogar Teil des Bildes.


Fazit
"Die kleine Dame und der rote Prinz" ist eine wunderschöne Geschichte. Stefanie Taschinski wartet wieder einmal mit einem einzigartig einfallsreichen Schreibstil auf, der das Leserherz höher schlagen lässt. Die Illustrationen Nina Dullecks verleihen dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen, um dieses Buch zu etwas ganz Besonderem zu machen. Unbedingt lesen!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Die kleine Dame

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