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Kategorie: Ab 12 Jahre

Alles verändert sich. Alles gerät aus den Fugen. Außer meiner Liebe zu dir. Selbst wenn es kälter wird, wenn der Strand unter Wasser steht und Schnee mein Land bedeckt – ich weiß, du bist irgendwo da draußen, du lebst und du denkst so stark an mich, dass ich deine Gefühle fast greifen kann. Ich brauche nur die Augen zu schließen, um dich zu sehen und zu hören. Chris ...

 

Oceania_02 

Originaltitel: OCEANIA. Horizon Blanc
Autor: Hélène Montardre
Übersetzer: Anke Baumgartner
Verlag: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH
Erschienen: 7. Februar 2011
ISBN: 978-3-440-12233-4
Seitenzahl: 336 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Auswirkungen der weltweiten Klimaveränderungen sind drastisch zu sehen. Flavia hat inzwischen die beschwerliche Rückreise von Amerika nach Europa überstanden und staunt nicht schlecht, als sie ihr Land von Schnee und Eis bedeckt findet. Wie kann sie so in das Landesinnere gelangen, um der geheimen Forschungsstation den Alphaschlüssel zu überbringen, den Tommy in Amerika unter Einsatz seines Lebens an sich gebracht hat? Währenddessen ist Chris alleine in New York zurückgeblieben und sehnt jeden einzelnen Tag seine Flavia herbei. Dabei trifft er auf ihre Zwillingsschwester Amalia, von deren Existenz niemand wusste. Werden sich die beiden Liebenden bald wiedersehen?


Stil und Sprache
Es wird in dritter Person aus wechselnden Perspektiven erzählt; dabei hauptsächlich aus Sicht der beiden Protagonisten Chris und Flavia. Allerdings stehen in einigen Kapiteln andere Personen im Mittelpunkt und dann wird aus ihrer Sicht erzählt. Dies erkennt man daran, dass dann z.B. Flavia nur „das Mädchen" oder ähnlich genannt wird. Zudem gibt es zwei parallele Handlungsstränge: zum einen werden die Geschehnisse in Europa erzählt, zum anderen verfolgt man die Handlung zeitgleich in New York. Anfangs lernt Tommy, der in Amerika geblieben ist, per Zufall Flavias Zwillingsschwester Amalia kennen. Dies schürt die Neugier des Lesers. Gleichzeitig wird man mit den drastischen Zuständen in Europa konfrontiert. Beide Erzählstränge bauen von Anfang an Spannung auf, die sich bis zum Schluss durchzieht, auch wenn die Handlung an manchen Stellen etwas langsamer voran zu schreiten scheint. Unterbrochen sind die Passagen durch einzelne Tagebucheinträge von Chris und Flavia, die - anders als der Rest - in erster Person verfasst und in Kursivschrift gedruckt sind. Dies stört den Lesefluss aber in keine Weise.

In den 66 kurzen Kapiteln geht es in diesem zweiten Teil der Trilogie spannend weiter. Die Sprache wirkt einfach, flüssig und für ein Jugendbuch angemessen, das jedoch auch einen Erwachsenen zu fesseln vermag. Die Botschaft, was globale Klimaveränderungen anrichten können, steht auch hier im Vordergrund und zeigt jungen Lesern, wie die Zukunft aussehen könnte. Dazu gibt es noch die zarte Liebesgeschichte um Chris und Flavia sowie dunkle Familiengeheimnisse.


Figuren
Viel Zeit ist seit ihrem Aufbruch nach New York am Anfang des ersten Teils vergangen und Flavia wirkt um einiges reifer als noch zu Beginn. Sie nimmt ihre Mission, den Alphaschlüssel nach Europa zu bringen sehr ernst, auch wenn das bedeutet hat, ihren geliebten Chris zurück zu lassen. Der ist in New York schier am Verzweifeln, auch wenn er viele andere Menschen - ehemalige Passagier des Schiffes wie Noémie oder Tommy, den Schiffsjungen - um sich hat. Sein Herz gehört Flavia. Alte Bekannte wie Flavias Großvater, der Späher Anatole Farge und Kapitän Blunt, aber auch neue, allen voran Flavias Zwillingsschwester Amalia und die Wissenschaftler der Forschungsstation oder Mitglieder einer ehemaligen Zirkustruppe um Anita und ihren Bruder Roberto vervollkommnen das Personengefüge um die beiden Protagonisten Chris und Flavia.

Die Figuren sind alle durchgehend gut und glaubhaft ausgearbeitet, am besten gelungen sind dabei Flavia und Chris. Man kann sich in die beiden wirklich gut hineinversetzen und ihre Handlungsmotive nachfühlen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch an sich ist komplett dunkelblau und hat einen Schutzumschlag. Das Cover ist ähnlich gestaltet wie beim ersten Band, was für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Man erkennt dasselbe lockige Mädchen, diesmal aber vor einem eisblauen Hintergrund. Außerdem sind ein Schlitten in einer winterlichen Landschaft und ein großer schneeweißer Wolf zu sehen. Auch schlängeln sich hier wieder Vögel in Spotlack von vorne nach hinten auf den Buchrücken. Die Gestaltung ist wirklich gelungen und passt gut zum Inhalt und zum Titel des Buches.


Fazit
Es geht spannend weiter mit einem hochbrisanten Thema. Fesselnd, glaubhaft und sehr realistisch, so überzeugt dieser zweite Teil der Oceania-Trilogie, nach deren Lektüre man sofort den dritten Teil in die Hand nehmen möchte.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Prophezeiung