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Ein Blaubär, wie ihn keiner kennt, entführt den Leser in eine Welt, in der Phantasie und Humor auf abenteuerliche Weise außer Kontrolle geraten sind. In 13 1/2 Lebensabschnitten kämpft sich der Held durch ein märchenhaftes Reich, in dem alles möglich ist - nur nicht die Langeweile! Käptn Blaubär ist eine Institution. Eine ganze Generation Kinder, Eltern, Großeltern kennen ihn aus dem Fernsehen, kennen seine doppelbödigen Geschichten, die er den drei Kleinen Bärchen und Hein Blöd erzählt. Aber wer kennt die Biographie des berühmten Seemanns? Außer ihm keiner. Weil er seine Lebenserinnerungen stets für sich behalten hat, genauso wie seine köstlichsten Rezepte.
Jetzt hält der Käptn die Zeit für gekommen, seine Geheimnisse zu lüften, wenn auch längst nicht alle. Aber allein die, die er preisgibt, reichen für dreizehneinhalb Leben aus. Er charakterisiert seinen Blaubär-Roman selbst 'als ein kühnes Unterfangen von epischen Ausmaß' und erklärt dies damit, daß 'früher alles viel größer war - natürlich auch die Abenteuer'.

 

  Autor: Walter Moers
Verlag: Goldmann
Erschienen: 01.12.2002
ISBN: 344245381X
Seitenzahl: 702 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In Walter Moers´ Zamonien-Roman spielt diesmal Käpt’n Blaubär die Hauptperson - doch der berühmte Seemannsgarn ist das Einzige, was der Blaubär aus dem Comic und der aus dem Roman gemeinsam haben. So ist das Buch nicht etwa ein Kinderbuch, sondern für Leser jeden Alters geeignet.
Buntbären haben eigentlich 27 Leben und Blaubär lässt uns an seine ersten 13 ½ Leben teilhaben. Man ist also von Anfang an dabei, als er sich selbst als Winzling in einer Nussschale wiederfindet, bis zum Ende.
Das Buch ist somit in 13 Lebensabschnitten aufgeteilt und Zamonien wäre nicht Zamonien, wenn da nicht wieder in jedem Kapitel abstruse Gestalten auftauchen würden. Gleich zu Anfang wird Blaubär von den Zwergpiraten aufgenommen, doch er wächst und wächst und bald passt er gar nicht mehr auf das Schiff seiner winzigen Retter. Allein und mitten auf dem Meer findet er sich schließlich von zwei Tratschwellen umzingelt und diese bringen ihm bald das Sprechen bei. Dabei bleibt es jedoch nicht, denn auf seiner Reise stehen Blaubär auch noch so einige Gefahren bevor …


Stil und Sprache
Dem Autor gelingt es schon allein durch sein Konzept Spannung aufzubauen, denn die Idee mit den Lebensabschnitten als Kapitel hat mir besonders gefallen. In jedem Kapitel taucht der Leser förmlich in eine andere Welt ein, schließlich kommt der Käpt’n viel herum. Da wären zum Beispiel eine kulinarische Insel, die einem Schlaraffenland gleicht, mit Milch und Honig und allem was das Herz begehrt; der Ausflug in einen Bologgkopf - der Kopf eines riesigen Geschöpfes -, in dem Blaubär die Manifestation des Wahnsinns oder von schlechten Ideen kennenlernt, oder schließlich auch Atlantis, wo einzelne Handlungsstränge aufeinandertreffen. Da die Welt von Blaubär eben nicht eingeschränkt ist und er nicht bloß auf einem Fleck verweilt, gibt es auch Spannung im Buch, welche durch die unvorhersehbare Handlung unterstützt wird. Wie nicht anders von dem Autor erwartet, ist seine Phantasie dabei genauso ungehemmt, wie der tolle Humor in seinen Büchern, denn Moers skizziert mit seinen Worten eine wunderbare Welt, Zamonien, und es ist, als würde die Welt bereits in Wirklichkeit existieren, nur wüssten wir noch nichts davon.
Der Humor des Autors ist einfach zu erklären: größtenteils beruht er auf Sarkasmus und Ironie. Zum Beispiel hat der Protagonist eine Art Wörterbuch im Kopf, welches ihm aus zahlreichen Gefahren hilft. Allerdings kommen die Informationen leider ein wenig zu spät und erst am Ende des Buches findet er heraus, wie man es benutzt. Aber eigentlich reicht schon allein der Fakt, dass er in einer Nussschale auf dem Meer aufwacht, um den Leser zum Lachen zu bringen.
Der Stil ist genauso toll, es gab kaum eine Stelle, an welcher der Lesefluss gehemmt wurde, eher musste ich mich zurückhalten, nicht alles auf einmal zu Ende zu lesen.


Figuren
Protagonist ist natürlich Blaubär, doch es gibt immer wieder andere Figuren, auf die er in seinem Leben trifft und mit denen er Freundschaft schließt. Da wären zum Beispiel die Zwergpiraten, DeusX. Machina, oder Qwert Zuiopü. Ja, vielleicht habt ihr ja bemerkt, dass Qwert Zuiopü der ersten Zeile der Tastatur entspricht und dass Deus X. Machina ein Begriff ist, der einen plötzlichen und unerwarteten Umsprung in der Handlung eines Buches beschreibt. Solche ähnliche Wortspiele und Anagramme machen das Buch nur noch lesenswerter.
Da das Buch so etwas wie einer Auto-Biographie entspricht, ist es auch in der Ich-Perspektive geschrieben und somit ist man der Hauptperson nahe und kann sich geut in sie hineinversetzen. Gleichzeitig fragt man sich jedoch wie man sich gut in eine Hauptperson versetzen kann, die keine Person ist, sondern ein Buntbär? Ich würde sagen Walter Moers gelingt dies unbedingt und als Leser stört man sich gar nicht daran.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist entsprechend Walter Moers‘ anderen Roman typisch gestaltet: Man sieht den Kopf von Blaubär, der aus einem Wal herauslugt, dem er in dem Roman hilft. Dementsprechend ist das Buch auch ganz blau und schön zu betrachten.
Was bei Walter Moers‘ Romanen außerdem auch erwähnenswert ist, sind die tollen Zeichnungen, mit denen er seinen Figuren Leben einhaucht. Diese tauchen an vielen passenden Stellen in seinen Büchern auf, wodurch es noch mehr Spaß bereitet, seine Bücher zu lesen.


Fazit
Walter Moers‘ erster Zamonien-Roman bekommt von mir eindeutig 5 Sterne. Ich finde an dem Buch nichts, was mir nicht gepasst hätte, und daher gehört es auch zu einem meiner Lieblingsbücher, weswegen ich es auf jeden Fall jedem empfehlen würde!


5 Sterne


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