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C.V.T. im Dienste der Caesaren

Mai 51 v.Chr.: Gaius Volcatius Tullus plant im Rahmen seiner Kandidatur zum Aedilen Gladiatorenkämpfe und beauftragt Alexander - seit einigen Wochen ein freier Mann - mit der Organisation. Alexander lernt bei seinen Bemühungen auch zwei junge reiche Kaufleute aus Gallien kennen. In ihrer Herberge kommt es zu einer fatalen Entdeckung und schon bald steht Alexander im Mittelpunkt dramatischer Ereignisse, die auch C.V.T.s Interesse wecken...

Sommer 51 v.Chr.: Aus dem Süden der Halbinsel kommt eine alarmierende Nachricht: Ein Verwalter der Volcatischen Güter in der Campania ist grausam ermordet worden. Unverzüglich bricht C.V.T. nach Pompeii auf, um den Hintergründen des Verbrechens nachzugehen. Schon in den ersten Tagen kommt es zu einer überraschenden und gefährlichen Wendung, und C.V.T. sieht sich als Gegenspieler eines geheimnisvollen Feindes, der skrupellos zu töten bereit ist ...

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Autor: Hans Dieter Stöver
Verlag: Bocola
Erschienen: September 2010
ISBN: 978-3-939625-27-8
Seitenzahl: 478 Seiten



Die Grundidee der Handlung

In "Alexander und die Gladiatoren" wird Alexander von Gaius beauftragt, ihm eine schlagkräftige Mannschaft aus Gladiatoren zusammenzustellen, um damit seinen Wahlkampf zum Aedilen zu unterstützen. Natürlich stolpert er nach kurzer Zeit über eine Leiche, die Gaius' Interesse weckt und scheinbar mit zwei gallischen Kaufleuten zusammenhängt.

Nach Beendigung des letzten Falles reist Gaius mit seinen Freunden in die Campania. Dort fand ein "Attentat in Pompeii" statt, bei dem der Verwalter eines Gutes der Volcatischen Familie getötet wurde. Er bleibt nicht das einzige Opfer, so dass Gaius und die anderen sich in gefährlichen Situationen wiederfinden, denn sie sind dem Täter dicht auf den Fersen ...


Stil und Sprache
Wie bereits in den ersten beiden Bänden der Reihe, die von Bocola veröffentlicht wurden, ist auch hier das Leben im alten Rom sehr schön abgebildet. "Alexander und die Gladiatoren" zeigt sehr schön das Vorgehen beim Wahlkampf: Es werden Gladiatoren angeworben und eine Art Schaukampf für die Zuschauer entwickelt, so dass diese dem Ausrichtenden positiv gewogen sind. Als Alexander seine neue Gewandung kauft, die er sich auf Anweisung von Gaius beim Schneider erstellen lässt, gibt es ebenfalls einige Hinweise darauf, was damals in Mode war und wie man beim Einkaufen vorging. Dadurch, dass Alexander die Hauptrolle übernimmt, gibt es viele der wunderbaren Szenen mit seinem besonderen Sprachstil. Die Episoden mit seinem Schmollen, seine Verhaltensweisen aus dem Militär und die bereits bekannten Geplänkel zwischen ihm und den anderen, die seine Marotten kennen, sind wunderbar amüsant. Er fügt nun zu seinen Sätzen "zweifellos durchaus" und "als solches" hinzu, beispielsweise "Du sprichst mit Alexandros Volcatianus Tullus, Sohn des Alexandros aus Theben und Freund des gallischen Krieges, und ich sage dir: Du wirst mir die lumpige Rechnung als solche in mein Haus am Palatin schicken und durchaus warten, ob ich es auch als geschmackvoll empfinde." (Seite 15). "Sauberkeit, Ordnung, Dissiplin!", Alexanders Forderung an so gut wie jeden, zieht sich wie ein roter Faden durch beide Romane.

"Attentat in Pompeii" vermittelt einen schönen Einblick in die damalige Landschaft in der Campania. Von der Lebensweise erfährt man leider eher wenig, allerdings wird der Aufbau von Häusern sehr gut beschrieben, was einige Rückschlüsse zulässt. Zudem sind wie immer Alexanders Sprüche einfach wunderbar.

Die Darstellung erfolgt immer in Form der dritten Person und in abwechselnder Sichtweise von Alexander oder Gaius. Doch zugleich wird auch durch einzelne Sätze gezeigt, dass es einen allwissenden Erzähler gibt: "Wir wissen von früheren Begebenheiten, dass der geschäftstüchtige Asconius sich vom einfachen Schankwirt an der Ecke zum angesehenen Speiselokal- und Herbergsbesitzer hochgearbeitet hatte (...)." (Seite 17) Diese Andeutungen führen dazu, dass sich Leser der früheren Bände Zuhause fühlen, denn sie kennen natürlich die Zusammenhänge.


Figuren
Im Gegensatz zu früheren Bänden übernimmt im ersten Roman des Bandes Alexander die tragende Hauptrolle. Seine liebenswerten Anwandlungen führen zum Schmunzeln oder Lachen, denn "Dissiplin" wird von jeder Person verlangt, der er begegnet - und sei sie noch so hochstehend. Seine anwachsende Familie, die aus Melitta und Gallus besteht, tritt ebenfalls öfter auf.

Gaius und sein Freund Cornificius übernehmen erst ab ca. der Hälfte des ersten Bandes eine tragendere Rolle, die inzwischen von Alexander sehr gekonnt ausgefüllt wird. Gaius' Können ist bei weitem nicht so ausgeprägt, Mordfälle zu lösen, wie das anderer Detektive. Er kommt zu seinen Schlüssen durch seine Freunde, bei denen Selenus, der Sekretär seines Vaters, eine besondere Rolle übernimmt. Er ist derjenige, der durch sein breites Wissen jedes Mal Gaius hilfreich zur Seite steht.

Die Nebencharaktere, die Bösewichte und historische Persönlichkeiten erhalten individuelle Züge, was großes Vergnügen verspricht. Leser der ersten Bände treffen auf sehr viele altbekannte Charaktere, wie u.a. Loco, den Schuster, Asconius, den Schankwirt, Gaius' große Liebe Clodia oder auch Birria, der im ersten Band der Reihe eine Rolle gespielt hat.


Aufmachung des Buches
Durch mangelnde Verkaufszahlen war Bocola gezwungen, die Reihe nicht mehr in der schönen Hardcoverausstattung zu veröffentlichen, sondern dazu überzugehen, das Buch mit einer Klappbroschur zu versehen. Allerdings wirkt sich dies nicht auf die sehr gute Verarbeitung aus. Auf dem Cover befindet sich ein Bild von Gladiatoren, die von dem obligatorischen roten Rahmen umgeben sind. Wie üblich wurden zwei Romane in einem Band zusammengefasst. In der vorderen Klappe ist eine Vita des Autors, in der hinteren eine Auflistung der bisherigen Bände abgedruckt. Auf der Rückseite ist die Inhaltsangabe auf rotem Grund angebracht. Wie bereits aus den anderen Teilen bekannt, folgen auf die Romane ausführliche Anhänge mit Bildern, historischen Informationen über die Figuren, Maßangaben und andere hilfreiche Angaben.


Fazit
Während der zweite Band der Reihe ein wenig schwächelte, ist der dritte ein weiteres Highlight. Die üblichen Geplänkel von Alexander und den anderen sind einfach meisterhaft und amüsieren genauso grandios wie die Kriminalfälle der beiden Romane, die in diesem Band enthalten sind.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Sammelband 1: Mord auf der Via Appia / Die Frau des Senators
Sammelband 2: Ich fordere Gerechtigkeit / Skandal um Nausikaa

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