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AusRaub wird Mord – und die einzige Zeugin ist die Frau des Ermittlers...
Der Plan klingt einfach: Mit vorgehaltener Pistole in die Apotheke von Minneapolis' größtem Krankenhaus stürmen, die Regale leerräumen und die wertvollen Drogen für viel Geld verkaufen. Doch dann geht etwas schief: Einer der Apotheker stirbt, und aus Raub wird Mord. Sonderermittler Lucas Davenport übernimmt – und wird tiefer in den eskalierenden Fall hineingezogen, als ihm lieb ist. Denn die Ärztin Dr. Weather Karkinnen, Lucas' Ehefrau, gerät als mögliche Zeugin in tödliche Gefahr ...

 

Mordrausch 

Originaltitel: Storm Prey
Autor: John Sandford
Übersetzer: Sonja Hauser
Verlag: Goldmann
Erschienen: 18. Juli 2011
ISBN: 978-3-442-47555-1
Seitenzahl: 350 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sie hatten einen Plan, einen Plan, bei dem eigentlich nichts schief gehen konnte – eigentlich... Die Männer wollten bloß die Krankenhausapotheke überfallen, die Medikamente, die am meisten Geld bringen würden, mitnehmen und wieder verschwinden. Doch einer verliert die Nerven, wodurch ein Unglück geschieht und der Apotheker stirbt. Von da an läuft alles aus dem Ruder und sie müssen zusehen, dass alles wieder in geordneten Bahnen verläuft. Doch das ist gar nicht so einfach.

Für Lucas Davenport vom Staatskriminalamt beginnt eine schwere Zeit. Er ermittelt nicht nur in dem Fall, er muss gleichzeitig für die Sicherheit seiner Familie sorgen. Denn seine Frau, die Ärztin in eben jenem Krankenhaus ist, hat möglicherweise die Täter gesehen und schwebt dadurch in Gefahr. Doch sie muss täglich zur Arbeit, da genau zu dieser Zeit eine immens wichtige Operation ansteht, die nicht verschoben werden kann. Alle Hände voll zu tun für Ermittler und Täter gleichermaßen, schließlich will jeder am Ende einen Erfolg verbuchen können.

Es ist wirklich absolut unglaublich, was manche Menschen für Drogen und Geld zu tun bereit sind. Dieses Thema wird in dem Buch eingehend behandelt und analysiert. Doch gleichzeitig geht es um ein ebenso brisantes Thema, das überhaupt nichts mit dem Fall an sich zu tun hat. Die wichtige Operation, um die es geht, ist die Trennung siamesischer Zwillinge, die am Kopf zusammen gewachsen sind. Der Autor schafft es phänomenal, dieses Ereignis detailliert darzustellen, ohne den eigentlichen Fall aus den Augen zu verlieren und nebensächlich erscheinen zu lassen.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird aus der dritten Person Singular erzählt, weshalb der Leser alle Handlungen mitverfolgen kann. Seien es die Ermittlungen, die Operation oder eben auch die Planung der Räuber, die sich das Ganze etwas anders vorgestellt hatten. Wie bei einem Thriller üblich, weiß der Leser schon sehr früh wer die Täter sind. Jedoch kann hier von Langeweile und Vorhersehbarkeit absolut keine Rede sein. Der Autor gestaltet die Suche nach den Tätern und die darauf aufbauenden Ermittlungen extrem spannend, so dass man manchmal sogar glaubt, den wahren Tathergang doch noch nicht zu kennen, obwohl man quasi dabei war.

Man kann die Geschichte in drei Handlungsstränge unterteilen, die nahtlos ineinander übergehen und dennoch jeder für sich Sinn ergeben. Zum einen sind da natürlich die Ermittlungen, die eine nicht unwichtige Rolle spielen. Gleichzeitig auch die Pläne der Räuber, die nun improvisieren müssen und immer wieder neu überlegen, was sie als nächstes tun können und müssen. Als drittes ist dort die immens wichtige Operation, um die Zwillinge zu trennen. Jeder Handlung wird dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt. Durch die ständigen Wechsel von einer Handlung zur anderen bleibt das Geschehen lebendig und flüssig.

Überhaupt ist der Stil des Autors sehr eingängig und seine Gedankengänge sind gut nachzuvollziehen. Er versteht es, die Spannung von der ersten Seite an aufzubauen und eine regelrechte Spannungskurve hervorzuzaubern. Trotz der Perspektivwechsel reißt sie nicht ab, auch wenn es einige Situationen gibt, die mit dem eigentlichen Fall gar nichts zu tun haben. Dennoch ist auch dort zu spüren, dass die Spannung stetig zunimmt. An ein paar Stellen hat der Leser das Gefühl, nun am Höhepunkt angekommen zu sein, doch an eben diesen Punkten hat der Autor bloß Wendepunkte eingebaut. Somit ist man mehr als einmal total überrascht oder auch überrumpelt, denn auch wenn man im Grunde etwas ähnliches erwartet, kommt es doch wieder anders als man denkt.


Figuren
„Mordrausch“ ist bereits der zwanzigste Band mit Lucas Davenport vom SKA. Er erledigt seinen Job gewissenhaft, selbst wenn er an seine Grenzen stößt. Natürlich hängt er sich in diesem Fall noch mehr rein, da seine Familie persönlich betroffen ist. Doch selbst wenn dem nicht so ist, tut er alles in seiner Macht stehende, um weitere Katastrophen zu verhindern. Von Anfang an ist er dem Leser sympathisch, auch wenn man hin und wieder das Gefühl hat, dass er sich einfach mal eine Pause gönnen sollte. Auch wenn man die vorangegangenen Bände nicht kennt, fällt es leicht, eine Beziehung zu dem Ermittler aufzubauen. Es wird so gut wie gar nicht auf etwas Vergangenes eingegangen, weshalb der Leser auch nicht das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben. Denn es wird auch nichts als gegeben vorausgesetzt, wofür man Vorkenntnisse benötigen würde. Somit kann man diesen Band völlig problemlos auch als Einzelband lesen. Natürlich fehlt die Entwicklung von Lucas an sich, doch für das Verständnis fehlen keine Informationen.

Egal, ob der Autor Personen der „guten“ oder der „bösen“ Seite vorstellt, er nimmt sich für jeden die nötige Zeit. Zum einen mit Sicherheit, damit man sich ein äußeres Bild von ihm machen kann. Zum anderen aber bestimmt auch, um die Motivation hinter dem Charakter zu verdeutlichen. Gemeinhin wird der Leser sich wohl eher nicht in Räuber hineinversetzen können, jedoch sieht man nach der Lektüre etwas klarer, was den Hintergrund angeht. Man muss nicht immer alles akzeptieren oder wirklich nachvollziehen können, um es zu verstehen. Auch die ein oder andere Handlung von Seiten der Ermittler wird man nicht immer gutheißen, doch die Darstellung des Autors öffnet dem Leser ein bißchen mehr die Augen und lässt ihn hinter die Kulissen blicken. Somit lässt sich ganz klar sagen, dass alle Figuren die Anerkennung und Aufmerksamkeit erhalten, wie der Autor es vorgibt.


Aufmachung des Buches
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch aus dem Goldmann-Verlag. Zu erkennen ist ein Zimmer, wahrscheinlich aus dem Krankenhaus, denn sowohl die Wand, als auch der Boden sind gefliest. Möglicherweise handelt es sich auch um einen Bereich im Leichenschauhaus, so genau kann man dies nicht sagen. Auf der rechten Seite erkennt man einen Teil eines Stahltisches und an der linken Seite ist die Wand mit Blut beschmiert. Passend dazu ist der Titel auch in Blutrot gehalten. Im Grunde ist das Cover fast schon simpel gehalten, doch gerade deswegen wirkt es anziehend, denn es braucht kein aufwändiges Cover, um ansprechend zu wirken.


Fazit
Bei dem Titel „Mordrausch“ denkt man sofort an ein unheimliches Gemetzel und man wird definitiv nicht enttäuscht, wenn man mit dieser Erwartung an die Lektüre heran geht. Doch das Geschehen beinhaltet viel mehr als bloß Bluttaten, es geht viel tiefer als man zunächst annehmen mag. Jedem Thriller-Leser sei dieses Buch ans Herz gelegt. Man legt es nicht mehr aus der Hand, sobald man einmal angefangen hat zu lesen.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 15: Kalter Schlaf
Band 16: Kaltes Fieber
Band 17: Mordlust
Band 18: Im Sog des Bösen
Band 19: Todesgier

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