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Anna ist eine sehr attraktive Frau, die ihr Volontariat beginnt. Zusammen mit der besten Freundin bewohnt sie endlich ihre eigenen vier Wände. Doch was wie ein schönes Leben als junger Erwachsener klingt, ist in Wahrheit mit großen Problemen verbunden: Täglich wird Anna von ihrem Chef gemobbt. Als wäre das nicht schon genug, führt ihre aufbrausende Art nicht nur zu Spannungen zu Hause, sondern auch zu weit gefährlicheren Konflikten.

Anna begegnet Mark. Und es dauert nicht lange, bis sie sich wünscht, ihn nie getroffen zu haben ...

 

In_deiner_Gegenwart 

Autor: André Linke
Illustration: Verena Achenbach
Verlag: Experienze
Erschienen: März 2010
ISBN: 978-3-940791-07-8
Seitenzahl: 148 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Anna wird in der Redaktion, in der sie als Volontärin arbeitet, von ihrem Chef wegen kleiner Dinge gemobbt, indem er über sie lacht und so die Aufmerksamkeit aller auf sie zieht. Auf dem Nachhauseweg nach einer weiteren solchen Begebenheit begegnet Anna dem charismatischen Mark, von dem sie hofft, ihn nie wieder zu sehen. Das Aufeinandertreffen war zu brutal und peinlich für sie. Allerdings stellt sich heraus, dass er der beste Freund von Joshua ist, mit dem Annas Mitbewohnerin Kara ausgeht. So laufen sie sich erneut über den Weg und verstricken sich in ihren Gefühlen füreinander.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird in vier Segmente unterteilt und jeweils durch ein Bild eingeläutet, begleitet von Gedanken des Autors zu den Figuren. Sämtliche Charaktere sprechen in einer sich oft wiederholenden Umgangssprache miteinander. Wörter wie "Hm", "Sorry" und stotternde Figuren häufen sich, was auf Dauer sehr ermüdend wirkt. Auch gibt es füllende Sequenzen wie ein Gespräch zwischen Kara und Anna, das eigentlich darin gipfeln soll, dass Anna ein Bad nehmen will. Die beiden verabschieden sich über eine Seite hinweg und machen aus, dass sie sich danach im Wohnzimmer treffen. Solche Szenen wirken wie Lückenfüller, die die Kürze des Buches noch weiter betonen.

Leider werden die Beschreibungen der Figuren auf Dauer etwas ermüdend, wenn zum Beispiel immer Annas zarte Hände erwähnt werden. Zwar wird abwechselnd aus Annas und Marks Sicht berichtet, doch geht der Erzähler dabei noch einen Schritt zurück, wenn er beispielsweise in Annas Abschnitten folgendermaßen schreibt: "Ihr grimmiger Ausdruck war erschlafft. Zurückgeblieben war ein Gesicht der Unsicherheit." (Seite 40). Anna selbst sieht sich ja nicht und würde daher nie darüber berichten.


Figuren
Annas Charakter ist auf den ersten Blick liebenswert. Der erste Eindruck wird aber gleich in einer der ersten Szenen komplett ruiniert, als sie einem kleinen Jungen vollkommen unnötig über den Mund fährt, so dass dieser in Tränen ausbricht. Auch weitere Ereignisse zeigen immer wieder, dass sie ein überschäumendes Temperament hat, das nicht gereizt werden muss, um zur Explosion getrieben zu werden. Dabei reagiert sie oft über, so dass keinerlei Sympathie für sie empfunden werden kann.

Mark bleibt eher undurchschaubar, da seine Textstellen knapp sind. Tritt er auf, geht er meist brutal und grob vor, was ihn zwar interessant, aber nicht besonders liebenswert macht. Die Beziehung zwischen den beiden ist von Anfang an sehr konfus, denn obwohl beschrieben wird, wie sehr sich Anna von ihm angezogen fühlt, wird diese Faszination nicht richtig ersichtlich - außer sie besitzt eine äußerst ausgeprägte masochistische Ader.

Die restlichen Figuren - wie Joshua oder Kara - bilden einen passenden Rahmen, in dem Mark und Anna aufeinander treffen. Für tiefere Charakterisierungen bleibt aufgrund der Kürze des Bandes keine Zeit.


Aufmachung des Buches
Das Cover des kleinen Taschenbuchs zeigt eine schöne Illustration von Verena Achenbach, die Anna zeigt, die mit leerem Blick Richtung Boden sieht, während Mark hinter ihr seinen obligatorischen bösen Blick aufgesetzt hat und sie mit einer Hand fest umschlingt. Der Hintergrund geht von hell in violett über. Die Rückseite beinhaltet die Inhaltsangabe auf ähnlich violettem Grund wie das Coverbild. Jedes Kapitel/Segment wird durch eine Zeichnung eingeläutet, deren Inhalt hier aber nicht verraten werden soll, da sie Hinweise auf das Ende der Geschichte geben. Neben den Bildern in schwarz/weiß befindet sich jeweils ein kleiner Kommentar des Autors, der Einblick in die Charaktere gibt - schade, dass ihm das nicht so gut im Text selbst gelungen ist.


Fazit
Obwohl die Geschichte einiges an Stoff hergegeben hätte, ist Anna eine solch nervende und zickige Heldin, dass ihre Erlebnisse den Leser kalt lassen. Die sehr schönen Zeichnungen hellen den negativen Eindruck dagegen ein wenig auf.


1 5 Sterne


Hinweise
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