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An Violet Edens 17. Geburtstag gerät ihre Welt aus den Fugen. Sie erhält einen Brief ihrer verstorbenen Mutter und erfährt: Sie ist eine Grigori, ein Wächter-Engel – genau wie der unglaublich attraktive, nur leider so unnahbare Lincoln, für den sie schwärmt. Mit siebzehn erwachen ihre Fähigkeiten und rufen gefährliche Gegner auf den Plan. Nun muss sie sich entscheiden, ob sie ihre Gabe annimmt in einer Welt, in der Engel des Lichts und Engel der Finsternis einen schrecklichen Kampf führen ...

 

Erwacht 

Originaltitel: Embrace
Autor: Jessica Shirvington
Übersetzer: Sonja Häußler
Verlag: cbt
Erschienen: 05/2011
ISBN: 978-3-570-38011-6
Seitenzahl: 476 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Violet ist im Grunde ein ganz normaler Teenager, sieht man mal von der Tatsache ab, dass sie Halbweise ist und praktisch seit ihrem siebten Lebensjahr den Haushalt und die Finanzen im Hause Eden komplett allein bewältigt. Ihr Vater ist nur selten da, will sie ihn sehen, muss sie sich schon in sein Architekturbüro begeben. Wäre nicht ihre Freundin Steph, Violet würde vermutlich vor Langeweile sterben. Zwar sind die beiden Freundinnen so unterschiedlich wie Tag und Nacht, doch gerade das macht Steph für Violet so wichtig und ihre Freundschaft so stark wie ungewöhnlich. Dies zeigt sich besonders, als Violet entdecken muss, dass ihr Trainingspartner und platonischer Freund Lincoln nicht ganz das ist, was sie dachte. Als sie dann auch noch erfahren muss, dass Lincoln sie seit zwei Jahren, praktisch seit sie ihn kennt, belügt, stürzt für Violet eine Welt zusammen. Wäre da nicht, neben Steph, noch der ruhige junge Mann Phoenix, der stets für sie da ist, wenn sie ihn braucht, und ihr all die Fragen beantwortet, die sie hat - Violet wäre vermutlich schon längst durchgedreht. Doch auch Phoenix hat seine Geheimnisse. Geheimnisse, die uralt sind und Violet am Ende vor die Wahl stellen: ihren Freund zu retten und eine Grigori zu werden oder sich ihrem Schicksal zu verweigern.


Stil und Sprache
Aus der Ich-Perspektive von Violet heraus spielt sich die Geschichte in gemütlichem Tempo vor dem Auge des Lesers ab. Der Tonfall der Handlung ist etwas nachdenklich, manchmal auch leicht melancholisch und an einigen Stellen sogar düster. Leicht verhalten wirkte auf mich die Stimmung und die Atmosphäre des Buches an manchen Stellen, auch wenn es dafür weder durch die Geschehnisse noch die Charaktere einen Grund gab.
Jessica Shirvingtons Schreibstil ist unkompliziert, klar und ohne große Beschreibungen oder langatmige Erklärungen. Kurz und auf den Punkt gebracht und in der erfrischend unkomplizierten Sprache der Jugend verfasst, hatte ich mein besonderes Vergnügen an dem Roman. Der so entstandene liebevolle Touch hat mir besonders gefallen.
Die Handlung bleibt immer jugendfreundlich, selbst als es actionreich wird. Auch wenn die eine oder andere Szene nicht ganz unblutig bzw. harmlos gewesen ist. Selbst die Leidenschaft kommt nicht zu kurz und findet sich in einer wunderschön beschriebenen Passage, die durch Violets Gefühle und Empfindungen einen ungemein reizvollen Aspekt erhält. Ich war da am Ende beinahe enttäuscht, dass es mit der Liebesszene nicht weiterging, und musste mich wieder daran erinnern, dass ich einen Fantasyroman für Jugendliche in den Händen hielt, so gut war sie verfasst.
Viele Dinge, die sich Violet in ihren Gedanken und Grübeleien fragt, erfährt der Leser im Verlaufe der Handlung. Dies erzeugt beim Leser unweigerlich eine sich steigernde Spannung, die am Ende des Buches teilweise sehr unerwartet gelöst wird.


Figuren
Den Charakter und das Aussehen einer Figur erfährt der Leser eher durch dessen Agieren, als durch große Beschreibungen der Autorin. Ab und an gibt es so ganz nebenbei ein paar Details zum Aussehen von Steph, Phoenix, Lincoln oder Violet selbst, aber im Großen und Ganzen bleibt hier viel Freiraum für die eigene Fantasie, was mir sehr gefallen hat.
Auch wenn es in der Handlung um Engel geht, so überzeugen die Figuren auf wunderbare Weise und zeigen eine Tiefgründigkeit, die mich stellenweise sehr nachdenklich gemacht hat. Vor allem Violets Vater ist mir besonders gut in Erinnerung. Er hat nur wenige Auftritte, doch diese sind nachhaltig und bringen die Sorgen, Ängste und Fehlinterpretationen eines liebenden Vaters sehr gelungen zum Ausdruck. Ebenso gut gelungen ist, wie Jessica Shirvington die Trauer von Violets Vater um seine Frau und Violets stillschweigende Akzeptanz das Thema Mutter nicht anzusprechen in Worte gefasst und sowohl in die Figuren als auch in die Handlung eingebunden wurde. Wirklich bemerkenswert.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch wirkt in Natur noch besser, als auf dem Bild im Internet. Herrlich glänzend, in dunklen Tönen gehalten, hat es eine richtig magische und geheimnisvolle Wirkung auf mich. Ein junges Mädchen mit einem Tattoo auf dem rechten Oberarm, einem forschen prüfenden Blick und dem fast unscheinbar braunen Engelsflügel, verstärkt den Eindruck des Geheimnisvollen noch.
Die Buchrückseite ist komplett in Schwarz gehalten. Nur ein paar einzelne Federn schmücken die kurze in Weiß abgebildete Inhaltsangabe. 


Fazit
Eine wunderschöne kurzweilige Geschichte mit einer tollen Hintergrundgeschichte. Wer mal eine etwas andere Sichtweise auf Engel haben möchte, der wird hiervon fasziniert sein. Aufgrund des Endes bin ich schon sehr auf den zweiten Band Verlockt gespannt.


4 Sterne


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