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---und Satan erschuf Tanatos!
 

Tanatos_02 

Originaltitel: Tanatos tome 3: Le mystére du Lustania, Tanatos tome 4: Menace sur Paris
Autor: Didier Convard
Übersetzer: Marcel le Comte
Illustration: Jean-Yves Delite
Farben: Frédérique Avril und Jean-Yves Delitte
Verlag: Ehapa Comic Collection
Erschienen: Mai 2011
ISBN: 978-3-7704-3336-0
Seitenzahl: 112 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Tanatos - Die rechte Hand des Teufels, treibt wieder sein Unwesen. Wie immer sind seine Pläne von meisterhafter Präzision, und er scheint immer einen Schritt voraus zu sein.

Im Februar 1915 fliegt er mit Hilfe eines Wingsuit in eine gut bewachte Militärstation in den Shickshock-Bergen auf der Gaspésie Halbinsel in Quebec, Kanada. Dort forschen zwei Wissenschaftler an einer Waffe mit ungeheurem Zerstörungspotential. Diese soll helfen den ersten Welkrieg zu einem schnellen Ende zu bringen. Doch Tantatos gelingt es, Professor Manklow zu ersetzen, denn er weiß, dass die mächtige Bombe bereits fertiggestellt ist und sie schon bald nach Europa transportiert werden soll. In der Maskerade des geachteten Wissenschaflers gelingt es ihm den streng bewachten Zündmechanismus zu entwenden. Nur mit diesem ist es möglich, die gewaltige Zerstörungskraft der Superwaffe freizusetzten. Wird es Tanatos auch gelingen die mächtige Waffe an sich zu bringen?

Der meisterhaft inszeniert Plot aus der Feder von Didier Convard verwebt erneut gekonnt zeitgeschichtliche Ereignisse mit reiner Fiktion. Dies gelingt ihm so gut, dass der Leser jederzeit geneigt ist, seiner Version der Geschichte Glauben zu schenken. Tanatos ist der Drahtzieher einer unglaublich raffinierten Verschwörung, die maßgeblich den Lauf der gesamten Geschichte bestimmt hat. Alles ist absolut glaubhaft und jederzeit nachvollziehbar. Victor, der berühmte Detectiv der ebenso bekannten Detektei Fiat-Lux, wird wieder einmal auf die Fährte von Tanatos angesetzt. An seiner Seite ist die schöne Melanie, die ihn stets begleitet und ihm bei seinen Recherchen behilflich ist.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das Artwork von Tanatos wartet mit sehr detailreichen Panels auf. Dies verdanken die durchweg sehr klaren Zeichnungen einer ausgefeilten Tuschearbeit. Die sehr fein ausgeführten Striche sitzen sehr akurat und arbeiten akribisch jedes kleine Detail heraus. Die Striche sind zum Teil so unglaublich filigran ausgeführt, dass man erst bei eingehender Betrachtung der Panels die Präzision, mit der die Striche gesetzt wurden und die Fülle an jedem noch so kleinen Element erkennen kann. Es ist faszinierend, mit welcher Akribie Delitte hier zu Werke geht. Selbst im Bild sehr enfernt dargestellte Personen verfügen noch über einen Bart, Augen und andere Details, und das obwohl die Person nicht viel größer als ein Zentimeter ist.

Die Kolorierung, die in sehr zurückhaltenden Farbtönen ausgeführt wurde, kann mit der Präzision der Tuschezeichnungen nicht ganz mithalten. So werden vor allem in den Gesichtern der Figuren oft Schattenpartien dargestellt, indem ein Teil des Gesichtes einfach deutlich dunkler abgesetzt wird. Die Abrisskante des Schattenverlaufs wirkt dabei ab und zu etwas unnatürlich. Das verwundert vor allem deshalb, weil die Hintergründe stets in weichen Farbverläufen angelegt sind. Vor allem die Wolken bei Sonnenuntergängen und Landschaftspanoramen wirken fast schon fotorealistisch. Die vergleichsweise groben Farbabstufungen in den Gesichtern der Charaktere passen einfach nicht so recht zum restlichen Erscheinungsbild.

Die Seiten sind abwechselnd Schwarz und Weiß hinterlegt. Dieses Stilmittel wird insbesondere dazu eingesetzt, die jeweilige Stimmung zusätzlich zu verdichten. Düstere, zwielichtige Szenen sind beispielsweise grundsätzlich von Schwarz umgeben, während Szenarien, die sich bei hellem Tageslicht abspielen, Weiß unterlegt sind. Das Layout der Seiten ist abwechslungsreich und bietet vor allem gegen Ende der Geschichte auch ungewöhnlich aufgeteiltere Seiten.


Aufmachung des Comics
Wie schon der erste Sammelband, der die ersten beiden Geschichten enthielt, so ist auch der zweite Sammelband hervorragend verarbeitet. Der solide Hardcoverband ist in solider Fadenheftung ausgeführt und enthält den dritten und vierten Band der Originalserie. Das Covermotiv zeigt Tanatos auf einem Stahlträger des Eifelturms, eine Szene, die aus anderem Blickwinkel auch im Comic selbst vorkommt.

Das leicht glänzende Papier macht einen hervorragenden Eindruck, und die Qualtät des Drucks ist ausgezeichnet. Leider sieht man auf dem glänzenden Papier auch jeden Fingerabdruck, wodurch jede Berührung der Seiten dauerhaft erhalten bleibt. Dies ist leider eine sehr unschöne Eigenschaft des ansonsten qualitativ sehr hochwertig anmutenden Papieres.


Fazit
Eine ungeheuer spannende Verschwörungsgeschichte, die den Leser sofort in ihren Bann schlägt. Allerdings ist die gesamte Geschichte immer noch nicht beendet, auch wenn jeder Band in sich abgeschlossen ist. Auch das Artwork kann überzeugen, was Tanatos zu einer absoluten Kaufempfehlung macht. Die von Ehapa immer wieder beworbenen Steampunk-Elemente sucht man allerdings vergeblich. Es gibt keinerlei Fantasyelemente und Maschinen, die mit magischer Kraft oder Dampf angetrieben werden, sucht man vergeblich. Stattdessen handelt es sich um eine Art Fantomas zur Zeit des ersten Weltkriegs, der mit seinen brillianten Erfindungen seiner Zeit um etwa 20-30 Jahre voraus ist (im Falle des Wingsuit sogar um weit mehr). Für die irreführende Werbung gibt´s einen leichten Wertungsabzug.


4,5_Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Ehapa Comic Collections für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist.
Band 1: Sohn des Todes


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