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Stockholm unter Schock: ein Bombenanschlag in der U-Bahn fordert zehn Tote. Kerstin Holm und ihr A-Team ermitteln – der Verdacht fällt auf die islamistische Vereinigung „Siffins heilige Reiter“. Doch dann werden deren Mitglieder systematisch ermordet.

 

opferzahl 

Originaltitel: Efterskalv
Autor: Arne Dahl
Übersetzer: Wolfgang Butt
Verlag: piper
Erschienen: 02/2011
ISBN: 978-3492049689
Seitenzahl: 440 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Alles beginnt mit einem scheinbar unbegründeten Bombenanschlag in der Stockholmer U-Bahn. Da ein Terrorakt vermutet wird, werden alle Polizeikräfte mobilisiert, um den Fall zu klären, auch das A-Team, das nach einem missglückten Einsatz im letzten Jahr (Dunkelziffer) eine Scharte auszuwetzen hat. Nach einem Bekenneranruf konzentrieren sich alle Ermittlungen auf „Siffins heilige Reiter“, doch nach und nach findet das A-Team heraus, dass es um etwas ganz anderes geht, als alle denken …

Arne Dahl hat auch mit „Opferzahl“ wieder ein dichtes Netz gewoben, dessen Einzelfäden zunächst wie ein unentwirrbares Knäul wirken, sich aber im Laufe der Ermittlungen auf wundersame Weise ordnen und am Ende ein klares Muster ergeben, in dem die Auflösung des Falles zu finden ist. Einzigartig!


Stil und Sprache
Arne Dahls Name ist nicht zu Unrecht auf seinem neuen Roman deutlich größer geschrieben als der Titel des Buches. Er steht für einen ganz und gar einzigartigen Schreibstil, der mit einer behutsamen Übersetzung auch im Deutschen einen speziellen Klang erhält. Fast schon poetisch muten Arne Dahls Sätze manchmal an, dazu kommen flotte, von leichter Ironie gefärbte und doch nie oberflächliche Dialoge seiner Protagonisten. Vermutlich würden sich auch Bedienungsanleitungen aus seiner Feder noch gut anhören …

Aber hier geht es um einen weiteren Fall, den das A-Team lösen muss, und der ist – wie gewohnt – geschickt konstruiert, in der Thematik hoch aktuell und mit einem nicht enden wollenden Spannungsbogen versehen. Und das, obwohl die Ermittlungen wie immer akribisch geführt werden, winzige Details eine Spur ergeben und ganz langsam eins zum anderen kommt. Dabei helfen die unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Teammitglieder ebenso wie die in kursiv gedruckten Kapiteln eingestreuten Gedanken eines Unbekannten, dessen Identität am Ende schon ziemlich überraschend ist. Das ist nicht nur spannend, sondern auch absolut logisch und nachvollziehbar, bis hin zum großen Finale, das einen neuen Höhepunkt dieser Krimireihe markiert.
Dabei geht trotz aller Detailversessenheit aber das Drumherum nicht verloren, es bleibt immer ein bisschen Zeit für die Mitglieder des A-Teams und die spezielle, aufs Äußerste konzentrierte Atmosphäre in deren „Kampfleitzentrale“. Hier kann man lernen, wie perfekte Krimiunterhaltung funktioniert.


Figuren
Arne Dahl beherrscht auch die Figurenzeichnung perfekt und hat sein A-Team über die Jahre mit einer so authentischen Entwicklung versehen, dass man meint, seine Mitglieder richtig gut zu kennen. Das zwiespältige Verhältnis zwischen Kerstin Holm und ihrem Vorgänger Paul Hjelm, der zwar nicht mehr beim A-Team ist, aber dennoch am Rande immer irgendwie beteiligt, durchzieht die gesamte Reihe ebenso wie die ständigen kleinen Rivalitäten im Team oder die Beziehung zwischen Jorge Chavez und seiner Frau Sara Svenhagen. Das macht unglaublichen Spaß und gibt den komplizierten Fällen eine gewisse Leichtigkeit, die allem eine besondere Würze verleiht.

Dabei gibt es keinen alleinigen Protagonisten, alle haben ihre Anteile an den Ermittlungen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Arto Söderstedt oder Viggo Norlander etwa halten sich etwas im Hintergrund, während man über Kerstin Holm schon ein wenig mehr weiß. Aber auch den übrigen Nebenfiguren widmet Arne Dahl genügend Aufmerksamkeit, um sie lebendig zu gestalten.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag ein halb im Schatten liegendes Zifferblatt einer Uhr, das mit etwas Abstand auf einem Steinboden aufgebracht ist. In der unteren Bildhälfte dominiert ein rötlicher Ton, der nach oben hin zu Schwarz wird und den Hintergrund zum weiß gedruckten Titel und Autorennamen bildet. Innen gibt es 43 nummerierte Kapitel von sehr unterschiedlicher Länge.


Fazit
Was für ein Buch! Arne Dahl hat mit diesem genial konstruierten Krimi wieder alles gegeben und beschert jedem, der es ein bisschen anspruchsvoller mag, einen echten Genuss, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Lesen!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Misterioso
Band 2: Böses Blut
Band 3: Falsche Opfer
Band 4: Tiefer Schmerz
Band 5: Rosenrot
Band 6: Ungeschoren
Band 7: Totenmesse
Band 8: Dunkelziffer

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