Ein Fluch, den nur die wahre Liebe brechen kann ...
Neun Krieger, verflucht zu ewigem Leben. Einsam und voller Sehnsucht ziehen sie durch das Land, ohne jemals mehr als nur kurze Momente in menschlicher Gesellschaft verbringen zu können - denn der Fluch zwingt sie, mit dem Kommen und Gehen der Nacht ihre Form zu wechseln, sich in ein Tier zu verwandeln, das kaum noch ein menschliches Bewusstsein kennt. Ivar ist einer dieser Krieger. Jeden Tag bei Sonnenaufgang erhebt er sich als Adler in die Lüfte. Doch dann trifft er auf eine außergewöhnliche Frau, die sein Schicksal verändern könnte - und deren Leben durch ihn in größte Gefahr gerät ...
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Originaltitel: Immortal Warrior |
Die Grundidee der Handlung
Ivar wurde gemeinsam mit seinen Wikingergefährten vor langer Zeit von der Zauberin Cwenn verflucht. Nun verwandelt er sich tagsüber in einen Adler, sein Totemtier, während er nachts als Mensch leben darf und unsterblich ist. Bisher hat er sich damit zufrieden gegeben, doch unter dem Namen Ivo de Vassy ist er im Jahr 1095 Vasall des Königs William II. und hat sich einen sehr ehrenwerten Ruf erarbeitet. Als Dank erhält er diesmal Land in Northumberland, gemeinsam mit dem Versprechen, die Frau, die derzeit dort lebt, heiraten zu dürfen. So viel hatte Ivo eigentlich nicht eingeplant, als er aber auf Alaida von Alnwick trifft, kann er es nicht erwarten, diese wunderschöne und faszinierende Lady zu heiraten.
Alaida dagegen ist erstmal entsetzt und wehrt sich gegen sein Begehren. Nach und nach aber taut sie auf und merkt, dass sie ihn falsch eingeschätzt hat. Sie beginnt, ihn zu lieben. Doch unaufhaltsam beginnt der Fluch wieder mehr Macht über Ivo auszuüben: Er verschwindet jeden Morgen und kehrt erst nachts zurück, begleitet von einem seiner Freunde, während ein weiterer tagsüber die Stellung hält. Alaida muss für ihre Liebe zu ihm kämpfen, während sich Ivo gegen eine grausame Vision wappnen muss, die das Aus für ihre noch so junge Ehe bedeuten kann.
Stil und Sprache
Der Erzähler ist zwar nicht wirklich sichtbar, erlaubt aber dem Leser, sich in jedem Kopf der Charaktere aufhalten zu können. Er erhält Informationen, die für das weitere Buch notwendig sind, auch wenn die Handelnden sie bereits lange kennen. Dadurch gelingt es Hendrix, von der ersten Seite an packend zu schreiben und den Leser unaufhaltsam in die Geschichte um Flüche und Magie zu ziehen. Bereits die ersten paar Seiten, die den Beginn des Fluchs beschreiben und aus der Feder von Ari Sturlusson, dem Visionär und Barden der Gruppe, stammen, weben einen märchenhaften Rahmen, der sich um die Handlung schließt. Die Handlung um Cwenns Fluch tritt zwischendurch in den Hintergrund, da die Alltagsvorgänge in der Burg und die sich entwickelnde Beziehung zwischen Ivo und Alaida mehr Aufmerksamkeit erhält. Dabei wird aber nie vergessen, dass die Ehe der beiden nicht nur "normale" Sorgen mit sich bringt, sondern auch jeder Tag, den Ivo von ihr entfernt verbringt, eine Kluft zwischen sie treibt.
Sehr schön ist auch, dass die Autorin sich die Mühe gemacht hat, die Geschichte in einen historischen Rahmen zu setzen, auf den sie in einem Nachwort eingeht. Dadurch erhält der Leser Einblick in ihre Vorgehensweise und kann sich selbst ein Bild davon machen, inwiefern sich die Historie mit der Fiktion vermischt. Die Beschreibung des Burglebens und der Sorgen und Hoffnungen der Menschen der damaligen Zeit gelingt Hendrix ganz hervorragend.
Figuren
Ivo ist ein heldenhafter Mann, der sich nach Heim und Herd sehnt. Als sich ihm die Möglichkeit bietet, schlägt er sämtliche Warnungen seines besten Freundes Brand in den Wind und begibt sich auf den Weg. Anfangs begegnen ihm alle mit Misstrauen, bis er seinen wahren Charakter zeigen und ihnen beweisen kann, dass er ein gerechter Herr sein wird. Auch Alaida verabscheut ihn zuerst. Ihre Zuneigung zu ihm wächst auf nachvollziehbare Art und Weise, bis sie zu Liebe wird. Alaida bleibt kein ruhiges und unaufmerksames Hausmütterchen, sondern nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Bald merkt sie, dass bei Ivo nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Einfallsreich macht sie sich an die Arbeit herauszufinden, was ihr Mann vor ihr verbirgt und wie sie ihn verführen kann.
Brand und Ari, Ivos Freunde, von denen der eine sich in einen Bären bei Tag und der andere in einen Raben bei Nacht verwandelt, stehen Ivo treu zur Seite und holen mehr als einmal die glühenden Kohlen für ihn aus dem Feuer. Schon jetzt dürfen sich die Leser auf die Romane der beiden freuen und ihrem jeweiligen Happy End entgegenfiebern, das sie sich mit Sicherheit schwer verdient haben.
Die restlichen Charaktere erhalten ebenfalls viel Aufmerksamkeit und erfüllen Alnwick mit Leben. Angefangen bei Alaidas widerborstiger alter Amme bis hin zur verführerischen und weisen Kräuterheilerin des Dorfes.
Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Romans, der dem englischen nachempfunden wurde, ist die Gestalt eines kräftigen Kriegers mit nacktem Oberkörper abgebildet, um den sich im Himmel die Schwingen eines Adlers abzeichnen. Diese wurden mit Spotlack betont. Der Titel lässt sich mit den Fingern nachfahren. Die Broschur besitzt auf der vorderen Umschlagklappe eine ausführliche Inhaltsangabe - schlägt man sie auf die Seite gibt es das Bild einer glitzernden Wasserfläche, über der ein Adler schwebt. Auf der hinteren Umschlagklappe befindet sich eine knappe Biografie der Autorin - aufgeklappt erhält der Leser einen Ausblick auf den zweiten Teil der Reihe. Auf der Rückseite des Buches befindet sich die Inhaltsangabe auf schwarzem Grund.
Jedes Kapitel wird durch den Umriss eines fliegenden Adlers eingeläutet.
Fazit
Die Verbindung von Historie mit Magie und Liebesgeschichte gelingt Hendrix hervorragend. Der Einstieg in die Abenteuer der Wikingerkrieger, die ihr Leben in größten Widrigkeiten führen müssen, fesselt und macht bereits jetzt Lust auf mehr. Erfreulicherweise wird die Reihe neun Bände umfassen.
Hinweise
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