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Der Piratenkapitän Lucian Whitecomb rettet die junge Engländerin Abigail vor dem sicheren Tod. An Bord seines Schiffes gewährt er ihr Schutz vor den anderen Piraten. Doch Abigail ist sich nicht sicher, ob sie dem großen gutaussehenden Mann wirklich trauen kann. Lucian redet wie ein englischer Gentleman, aber er ist ein Pirat.
Welches Geheimnis verbirgt er?

 

Pirat_der_Liebe 

Autor: Maren Frank
Verlag: Fantasy Welt Zone Verlag
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-942539-03-6
Seitenzahl: 92 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Nachdem Piratenkapitän Lucian Whitecomb mit seiner Mannschaft auf der Sea Shark endlich nach einer Flaute den ersehnten Wind bekommt und auf ein weiteres Schiff trifft, ahnt er gleich, dass hier nicht viel zu holen ist: Das Schiff wurde vom vorangegangenen Sturm stark beschädigt und von Weitem scheint kein Lebenszeichen an Bord Hinweise auf Überlebende zu geben. Daher ist er umso überraschter, als er Abigail - eine feine englische Lady - findet. Sie ist kaum noch am Leben, doch Lucian nimmt sie mit auf sein Schiff und mit Hilfe seines Schiffsarztes gelingt es ihm, sie wieder aufzupäppeln. Von dem Moment an, als er der schönen Frau in die Augen schaut, spürt der gutaussehende Kapitän eine Zuneigung zu ihr, die er sich eigentlich nicht gestehen darf. Denn eine Frau an Bord kann gewaltige Probleme verusachen. Doch dies ist nicht Lucians einzige Sorge. Auch die Schatten seiner Vergangenheit drohen ihn einzuholen. Was ist es, das den geheimnisvollen Mann in einigen Momenten wie einen Piraten, in anderen jedoch wie einen Gentleman sprechen lässt? Abby will dies herausfinden. Aber wie heißt es doch so schön? Sei vorsichtig mit dem was du dir wünscht ... denn du könntest es bekommen.


Stil und Sprache
Auf 84 Seiten erlebt der Leser die Geschichte um Abigail, Lady of Pembroke Forest, und Lucian Whitecomb. Den Schreibstil der Autorin machen einfache und doch passende Satzstrukturen und klare Handlungsstränge aus. Als Erzählperspektive wird die dritte Person genutzt und die Geschichte in der Vergangenheitsform wiedergegeben. Da es sich teilweise um verschiedene Gesellschaftsstrukturen handelt (Piraten auf der einen, der englische Adel auf der anderen Seite) hätte ich mir einen etwas stärkeren Kontrast in der verwendeten Sprache der Charaktere gewünscht. Den einzigen Unterschied sieht man bei Lucian, da er zu seinen Männern etwas rauer und energischer spricht, als er es mit Abby tut. Jedoch sollte man festhalten, dass zumindest dann und wann angedeutet wird, dass einer der Seeleute der Frau 'obszöne Bemerkungen entgegenwirft', sodass ein wenig Tortuga-Feeling aufkommt.

Die eingeflochtene Liebesszene wirkt sehr weich und liebevoll, was wohl dem Umstand angepasst wurde, dass Abigail noch Jungfrau ist. Das Buch ist leichte Unterhaltung und stilistisch und sprachlich gut umgesetzt, ein paar mehr Seiten hätten jedoch nicht geschadet, um auch im Bezug auf die Charaktere den Wandel glaubwürdiger erscheinen zu lassen, den sie mehr oder minder erleben.


Figuren
Jede der Figuren hat ihr eigenes kleines Paket an Sorgen, welches sie mit sich tragen muss. Lucian hat ein hohes Interesse daran, die schöne Fremde im nächsten Hafen so schnell wie möglich wieder loszuwerden, ist durch seine unbekannten Gefühle für sie jedoch reichlich irritiert. Abigail befindet sich in einem konstanten Zwiespalt, denn auf der einen Seite ist sie froh, von England und den gesellschaftlichen Fesseln - und ihrem Verlobten - fort zu sein, doch auf der anderen Seite fürchtet sie sich vor dem Ungewissen, welches sie augenscheinlich erwartet, egal wie die Entscheidung des Kapitäns aussieht, wie er mit ihr verfahren will.
Dann gibt es da noch Rick, den Schiffsjungen Lucians. Er zeigt von Beginn an eine aggressive Abneigung gegen die Engländerin, da er selbst - trotz seines geringen Alters - innige Gefühle für seinen Kapitän hegt. Auch Figuren wie Jacob - den Schiffsarzt - oder Miles, den Ersten Offizier der Sea Shark, lernt man für die niedrige Anzahl an Seiten in diesem Roman doch recht gut kennen. Und sie alle spielen für den gesamten Geschichtsverlauf eine Rolle. Das finde ich wirklich schön durchdacht.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein schlankes Taschenbuch des Fantasy Welt Zone Verlags. Das Coverbild stellt eine hübsche blonde Frau in einer Art blauem Sari da. Sie dreht dem Betrachter ihr Profil zu und lässt genügend Platz, um das Schiff zu sehen, welches vor blauem Himmel auf dem Wasser schwimmt. Ein schönes Cover für eine Piraten-Geschichte, doch sind für meinen Geschmack die Farben etwas orange-lastig und wirken recht blass. Als schön empfand ich das Gedicht auf der ersten Seite, welches - wie könnte es auch anders sein - von der Seefahrt handelt und somit einen guten Einstieg ermöglicht.


Fazit
Der Roman bietet schöne Unterhaltung für einen entspannten Leseabend und entführt in die karibischen Gewässer des 17. Jahrhunderts. Romantik mit einem Spritzer Spannung und ganz viel Freibeuter-Charme. Das ist Pirat der Liebe.
Kleines Manko: Den Preis von 8,95 Euro finde ich für 92 Seiten deutlich zu happig.


3 5 Sterne


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