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"Für einen kurzen Moment stelle ich mir vor, ich erzähle jetzt alles. Dass ich verfolgt werde. Beleidigt. Verhöhnt. Dass ich beobachtet werde, niemals sicher bin. Dass sich jemand in mein Leben geschlichen hat, sich dort versteckt und mich quält."

Ein Internet-Chat mit ungeahnten Folgen: Lindas anonyme Chatroom-Bekanntschaft scheint zunächst völlig harmlos. Trotzdem ist Linda anfangs nicht so unbedacht, ihre Kontaktdaten herzugeben. Doch der Unbekannte entpuppt sich als raffinierter Stalker, der Lindas intimste Geheimnisse zu kennen scheint ...

Wenn ein Internetstalker das Leben zur Hölle macht – ein atemloser, temporeicher Psychothriller.

 

Angstspiel 

Autor: Birgit Schlieper
Verlag: cbt
Erschienen: 20.09.2010
ISBN: 978-3570160848
Seitenzahl: 336 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Grundidee des Romans behandelt ein immer aktuelles und wichtiges Thema: Sicherheit im Internet. Linda denkt sich weiter nichts dabei, als sie sich in einem Schülerchat anmeldet und sich dort mit „Kaktus" unterhält, anfangs scheinbar völlig arglos. Doch bald entpuppt sich ihre Internetbekanntschaft zu einem verrückten Stalker: Verunglimpfungen im Netz und unschöne Dinge über Linda machen die Runde. Und bald dreht sie immer mehr durch. Kann die Gefahr aus dem Netz gebannt werden?


Stil und Sprache
Das Buch wird in erster Person aus Sicht von Linda erzählt, was zu einer sehr persönlichen Sichtweise auf den Fortgang der Geschichte führt. Auch gibt es lediglich eine lineare Handlung und keine Nebenhandlungen. Die Sprache wirkt aufgrund des jugendlichen Alters der Protagonistin oft sehr frech, aber auch nachdenklich, wenn sie sich in einer Art Monolog verliert. Anfangs ist die Ausgangssituation sehr verwirrend, als Linda in ihrem Zimmer mit blutenden Verletzungen aufgefunden wird. Doch dann kommt Licht ins Dunkel und ihr Leidensweg, auf dem sie sich schon längst befindet, wird rückblickend erzählt.
Man muss sich zunächst zurechtfinden, bis man ganz in das Geschehen einsteigt. Es wird dabei immer spannender und das gemein-gute an dem Buch ist: Immer genau dann, wenn man kurzfristig glaubt, es sei alles wieder in Ordnung und man kann durchatmen, kommt der nächste Schock. Mehrere Höhe-/Wendepunkte lassen die Spannungskurve schier ins Unermessliche steigen und bis zum Schluss nicht abreißen. Gerade dann, wenn wieder der Atem fast stillsteht, macht sich dies auch in der Sprache bemerkbar, nämlich durch kürzer werdende Sätze oder nur Satzfragmente; z.B.: "Ich habe nach Hinweisen gesucht. Nach Andeutungen. Versteckten Fingerzeigen. Nichts." (Seite 38).

Ansonsten stellt das Buch – Jugendbuch genau genommen – keine hohen Ansprüche an den Leser. Eine einfache klare Sprache sichert einen durchgehend guten Lesefluss und kann bis zum Schluss fesseln. Gegen Ende allerdings werden einige Tatsachen offenbart, die – in meinen Augen – ein wenig zu konstruiert und zu weit hergeholt erscheinen.


Figuren
Hauptperson ist ganz klar die 15-jährige Linda, die mit mit ihren Eltern und Zwillingsschwester Louise zusammen wohnt. Es fällt relativ leicht, sich mit Linda zu identifizieren, weil man sich entweder im selben Alter befindet oder die Teenie-Zeit bereits hinter sich hat. Linda kommt zwar sehr gut mit ihrer Familie klar, trotzdem zieht sie sich oft in ihr Zimmer zurück. Durch Zufall – und vielleicht auch ein wenig Langeweile – lernt sie „Kaktus" im Chat kennen. Viel erfährt sie über ihn allerdings nicht. Dafür wird die Atmosphäre so vertraut, dass sie persönliche Details, wie Name oder Email-Adresse, herausgibt. Dies wird ihr zum Verhängnis.
Immer an ihrer Seite steht die beste Freundin, genannt Julchen. Sie scheinen sich alles erzählen zu können, doch im Laufe des Buches gerät die Freundschaft ins Wanken und Linda meint, niemandem mehr vertrauen zu können. Ist diese Angst berechtig und steckt Julchen am Ende mit dem irren Stalker unter einer Decke? Woher sollte er sonst intime Details und Fotos haben? Die Eltern von Linda und Louise kümmern sich toll um ihre beiden Töchter, wobei Linda eher eine stärkere Bindung zur Mutter und Louise zum Vater hat. Auch gibt es noch Louises Freund Phillip, der jedoch eine untergeordnete Rolle spielt.

Alle Figuren, auch die Nebenfiguren, wirken gut durchdacht, absolut glaubwürdig und dreidimensional. Am besten gelungen sind dabei Linda und Julchen, aber auch Louise. Die Identität von „Kaktus" oder dem Stalker bleibt bis weit gegen Ende des Buches in der Schwebe, ein sehr gelungener Schachzug.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein Taschenbuch, das als Klappbroschur gefertigt wurde. Das Cover ist mit weißen Punkten auf schwarzem Hintergrund sehr auffallend gestaltet. Zudem lacht dem Leser ein Clown entgegen. Ich persönlich finde die Gestaltung eher befremdlich; da aber viele vor Clowns Angst haben, passt es wiederum zum Inhalt und Titel des Buches.


Fazit
„Ein atemloser, temporeicher Psychothriller." – Dieses Fazit des Klappentextes kann ich durchaus so unterschreiben, wenn man von einigen Enthüllungen am Ende des Buches absieht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Mädels und Jungs ab 14 Jahren sowie alle jung gebliebenen Erwachsenen.


4_Sterne


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