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Das Fantasy Abenteuer führt uns in eine fremde Welt, in der sich die magisch begabten Waisen Tess, Hakon und York auf eine gefährliche Reise begeben. Sie wollen dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur kommen und dem Terror in MORLAND Einhalt gebieten. Doch die Zeit drängt: Ein Luftschiff steuert geradewegs auf die Stadt Morvangar zu. An Bord befindet sich eine tödliche Fracht. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt.

 

 


Autor: Peter Schwindt
Sprecher: Ulrich Noethen, Jan-Gregor Kremp, Matthias Koeberlin, Bastian Pastewka, Benjamin Degen, Helmut Krauss u.v.m.
Verlag: Headroom
Erschienen: Februar 2011
ISBN: 978-3-934887-94-7
Spieldauer: 263 Minuten, 3 CDs; Hörspielbearbeitung
Altersempfehlung: empfohlen ab 12 Jahren

Hier geht's zur Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
Die zweite Folge von Morland beginnt übergangslos dort, wo Folge 1 endete. Wieso auf dem Klappentext eines Szene vom Ende des Hörspiels angedeutet wird, ist mir schleierhaft, sollte dies doch ein absolutes Tabu sein, gibt der Text vielmehr einen Ausblick auf die nächste Folge anstatt auf die aktuelle.

Daher zunächst ein kleiner Abriss, um was es in dieser Folge gehen wird: Nachdem Swann bei der Schießerei im Zugabteil erschossen wurde, ließen die Eskatay zunächst von einer weiteren Verfolgung der drei Gist Hakon, York und Tess ab. Auch deren Begleitern, Hagen Lennart der Polizist und Henriksson sowie Eliasson, die der Armee der Morgenröte angehören, gelingt die Flucht. Doch Lennarts Töchter wurden von Egmont, der wie York über die Gabe des "Springens" verfügt, verschleppt. Lennart macht sich daher auf den Weg zurück in die Stadt, denn er möchte versuchen, seine Töchter zu befreien. Tess begleitet ihn; sie hofft, ihn mit ihren Kräften beschützen zu können, aber die beiden zerstreiten sich, bevor sie ankommen und gehen fortan getrennte Wege. Der Rest der Gruppe beschließt herauszufinden, was es mit der geheimnisvollen "Station 9" auf sich hat. Sie machen sich zu Fuß auf den Weg nach Norden. 

Wie bereits die erste Folge, so hat man auch den zweiten Teil der Morland Trilogie mit viel Aufwand als Hörspiel vertont. Der Originaltext wurde sehr behutsam an das Medium "Hörspiel" angepasst und inhaltlich wurden keine Kürzungen vorgenommen. Lediglich eine Begebenheit wurde in dieser Folge komplett verändert. Da diese Begebenheit aber eh keinen Einfluss auf die Handlung hat, ist dies nicht weiter schlimm. Wer sich dafür interessiert, der kann am Ende der Rezension nachlesen, was verändert wurde.


Darstellung des Hörspiels

Das Hörspiel verfügt über sehr ausgedehnte Erzählerpassagen, welche zu einem Großteil Wort für Wort mit der Buchvorlage übereinstimmen. Der Part des Erzählers muss dabei sehr viele Informationen vermitteln, was sich auf keine andere Art und Weise hätte machen lassen. Verfügte die erste Folge noch über viele rasante Szenen mit hohem Tempo, so ist der zweite Teil insgesamt deutlich ruhiger. Peter Schwindt nimmt sich die Zeit, sehr viele Zusammenhänge zu erklären und seiner Welt die nötige Tiefe zu geben, um den Ansätzen aus dem ersten Teil gerecht zu werden. Dabei offenbaren sich ausgesprochen komplexe Zusammenhänge, ohne dass dabei alles schon aufgeklärt wird. Im Gegenteil, das ganze Mysterium um die Eskatay und die Gist gewinnt an Tiefe und die Spannung steigt massiv an.

Die ganze Atmosphäre dieser kurz vor einem Staatsstreich stehenden Welt wird sehr glaubhaft transportiert. Sowohl durch die Wahl der Geräusche als auch durch das glaubwürdige Agieren der Sprecher wird die Angst und die Perspektivlosigkeit, die überall herrscht sehr schön zum Ausdruck gebracht.

Die sparsam eingesetzten Streicherakkorde, die immer wieder das Geschehen untermalen, verströmen einen Hauch von Zerfall und aufkommender Gefahr. Sehr schön sind auch die Szenen, in denen das Kollektiv miteinander kommuniziert. Ein wildes Durcheinander von Stimmen und Flüstern, begleitet von einem rhythmischen Hauchen und sphärischen Tönen. Interessant sind auch die Passagen, in denen der Erzähler Informationen zum Umfeld oder andere Informationen vorträgt, währende die Interaktion der handelnden Person überwiegend mit Geräuschen dargestellt wird. Der Kopfkino-Effekt, der dabei entsteht, beschert dem Zuhörer viel Hörvergnügen. Allerdings muss man sich dabei gänzlich auf das Zuhören beschränken, denn nur dann kann man alles erfassen und verstehen.

Einige der Soundeffekte lassen ein sattes Dröhnen im Bassbereich aus den Lautsprechern erklingen. Insgesamt fällt auch die hohe Dynamik auf, welche die Aufnahmen auszeichnet. Hört man während des Autofahrens, so wirkt sich dies eher nachteilig aus, denn immer wieder gehen etwas leiser gesprochene Dialoge im Fahrzeuglärm unter. Stellt man einfach lauter, so kommt es immer wieder zu unangenehm lauten Passagen. Beim Hören in stiller Umgebung stellt dies jedoch kein Problem dar. Der dynamische Klangteppich ist gar ein echtes Hörvernügen, hebt er sich doch sehr deutlich von Produktionen ab, die über das gesamte Klangspektrum voll ausgelevelt sind. Dies erhöht zwar die Verständlichkeit von Dialogpassagen bei lauter Hörumgebung, geht aber auch zu Lasten der leisen Töne, die für ein natürlicheres, authentischeres Klangbild sorgen.


Aufmachung des Hörspiels
Die Aufmachung des Hörspiels ist relativ schlicht und hätte ruhig etwas spektakulärer ausfallen können. Die drei Datenträger stecken in einer flachen, aufklappbaren Papphülle, die durchgängig mit schneebedeckten Gipfeln bedruckt wurde. Die dabei verwendete Pappe ist recht dünn, so das nach dem Versand mit der Post, das ganze völlig plattgequetscht bei mir ankam. Mit Ausnahme einer kompletten Besetzungsliste, wurden keine weiteren Informationen zum Hörspiel auf dem Folder aus Pappe abgedruckt. Ein Booklet gibt es ebenfalls nicht.

Bemerkenswert ist, das die Silberlinge randvoll sind. Beinahe 90 Minuten hat man auf jeden der Datenträger gepackt und die auf der Verpackung angegebenen 250 Minuten Spielzeit sind in Wirklichkeit sogar satte 263 Minuten.  


Fazit
Eine hervorragende, sehr komplexe Geschichte, die Schritt für Schritt offenbart, dass weit mehr in ihr steckt als man zunächst erahnte. Wer nach Folge 1 glaubte, bei Morland handele es sich um eine Fantasy Geschichte, der wird in Folge 2 sehr schnell merken, das sie weit mehr als das ist. Für Hörspielfans eine Produktion, die man unbedingt gehört haben sollte. Der vielschichtige Stoff kann auch Erwachsene so richtig begeistern und die Inszenierung des Hörspiels lässt keine Wünsche offen.


5_Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Headroom für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist:
Folge 1: Die Rückkehr der Eskatay

Hier nun der veränderte Handlungsverlauf:

Bei einem Experiment in Station 9 wird in der Gegenwart von Mersbek und dem Wissenschaftler Haxby ein starker elektromagnetischer Impuls erzeugt. Mersbek bricht zusammen und wacht in der Krankenstation wieder auf. Haxby, der von dem Impuls völlig unbeeindruckt bleibt, wird neugierig und beginnt Fragen zu stellen. Strashok handelt unverzüglich und infiziert ihn mit einem Eskaton. Im Hörspiel wird berichtet, Haxby sei bei der Infektion gestorben, doch dem ist nicht so. Haxby überlebt die Infektion und ist zunächst bewusstlos. Als Haxby dann sein Bewusstsein wieder erlangt, manifestieren sich seine gewaltigen Kräfte. Seine unheimliche Präsenz dominiert den Geist aller Eskatay und als Mersbek sogleich ins Zimmer von Haxby rennt, erfasst er erst das gesamte Ausmaß der gewaltigen Kräfte die Haxby als Eskatay erworben hat. Er kann die Lebenskraft anderer Menschen absorbieren, wobei er sie regelrecht aussaugt und darüber hinaus kann er die Kräfte anderer Eskatay adaptieren. Dadurch ist er zu einem nahezu unverwundbaren Supermenschen mutiert. In einem spektakulären Kampf gelingt es Mersbek durch den Einsatz eines gewaltigen elektromagnetischen Impulses, Haxby völlig zu zerfetzen.


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