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King Aroo ist eine fast vergessene Kostbarkeit unter den amerikanischen Zeitungscomics.

Gezeichnet und getextet von Jack Kent, gelang diesem ungewöhnlichen Strip eine Laufzeit von anderthalb Jahrzehnten, 1950 bis 1965. King Aroo ließ Jung und Alt mit einer phantasievollen Mischung von klugen und witzigen Wortspielen, visuellem Humor und gutem alten Slapstick gleichermaßen schmunzeln, lächeln und lachen.

Das winzige Königreich von Myopia wird von dem freundlichen König Aroo regiert, unterstützt von seinem getreuen (wenngleich manchmal widerborstigen) Gefolgsmann Yupyop. Zu seinen Untertanen gehören weiter Mr. Pennipost, ein Känguru-Briefträger (mit „natürlicher“ Posttasche), der vergessliche Mr. Elephant, der weise Professor Yorgel und eine unberechenbare Zauberin, die Hexe Wanda. Kents leichter und fließender Zeichenstil passt vorzüglich zu den locker-frechen Lausbubengeschichten. Die Episoden sind voll gepackt mit einnehmenden Charakteren, witzig-schlagfertigen Dialogen und Geschichten, die sich über Wochen entwickeln.

Band I feiert den 60. Geburtstag des Strips, indem er jeden erschienenen Strip von 1950 bis Ende 1952 präsentiert, gedruckt nach den Originalzeichnungen und zahlreichen Proofs. Herausgeber ist der Eisner Award-Gewinner Dean Mullaney. Ergänzt wird der Band durch einen biographischen Essay von Bruce Canwell und eine Einleitung von Sergio Aragones.

 

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Originaltitel: King Aroo 1950-1952
Autor: Jack Kent
Übersetzer: Wolfgang J. Fuchs
Illustration: Jack Kent
Verlag: Bocola
Erschienen: April 2011
ISBN: 978-3-939625-34-6
Seitenzahl: 340 Seiten
Altersgruppe: ab 6 Jahren (Empfehlung des Verlags)

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Die Grundidee der Handlung
König Aroo ist Regent des Königreiches Myopia. Mit ihm wohnen dort sein Gefolgsmann Yupyop und diverse Einwohner, die alle einzigartige Fähigkeiten und Ansichten haben. Dadurch kommt es immer wieder zu witzigen Episoden, die von Jack Kent eingefangen wurden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Nach einem Vorwort von Sergio Aragones und einer Biografie von Bruce Canwell, der den Lebensweg Jack Kents nachzeichnet, geht es sofort mit den Tagesstreifen von King Aroo los. Die einführenden Seiten sind in einem schicken Lila gehalten, das selbst dann ins Auge sticht, wenn das Comic geschlossen ist. Die Bilder der Comicstrips sind alle schwarzweiß gehalten. König Aroo und seine Freunde sind zwar sehr einfach gezeichnet, allerdings fallen beim Lesen die vielen Einzelheiten auf, die Jack Kent in die Bilder setzt. Kein Vorhang oder Tischdecke bleiben einfach nur durch graue Rasterfolie abgesetzt, sondern erhalten Verzierungen. Bodenfliesen werden ausgearbeitet, Mosaike, Hintergründe ebenso. Manchmal (selten) lässt Kent den Hintergrund weiß, wodurch er die Geschehnisse klarer hervorheben kann - meist liegt es dann daran, dass etwas auf den ausgestalteten Fußboden fallen würde, was dann aber untergehen würde. Dieses Problem vermeidet er durch das Weglassen. Spielen die Strips in der Natur, wird der Hintergrund weniger ausgearbeitet, besitzt aber dennoch seinen eigenen Charme.

Die Figuren erhalten alle sehr individuelle Züge, so dass jeder Leser sofort erkennen kann, wen er vor sich hat. König Aroo besitzt seine Krone und seinen Schnurr- und Kinnbart, Yupyop seine runde Brille. Yupyop übernimmt gerne alle anfallenden Rollen für das Königreich - Zauberer, Minister, Elchjäger, etc -, die er dann mit passendem Gewand darstellt. Unter den restlichen Figuren befindet sich unter anderem ein Känguruh namens Mr. Pennipost, das Postbote ist, oder die amüsante Hexe Wanda. Vor allem letztere sorgt immer für Episoden, die zum Schmunzeln einladen, denn Wanda sieht aus wie ein Mumin mit Haaren und Hexengewand.

Die Panels sind in der Höhe immer gleich, während sich bei den Tagesstreifen am Ende jeder Zeile ein Gag befindet. Diese wurden jeden Tag gedruckt und mussten daher bereits einen Höhepunkt enthalten. Die Geschichte geht aber meistens weiter. Darauf folgen die Sonntagsstreifen, die jeden Sonntag erschienen sind. Das Konzept bleibt allerdings das Gleiche. Bei den Sonntagsstreifen ist der Strich von Kent etwas dynamischer, was sich auch in den Tagesstreifen gegen Ende abzeichnet.


Aufmachung des Comics
Dieses Comic kann man gar nicht genug loben. Nicht nur besteht es aus einem überaus stabilen Hardcovereinband, nein, es gibt sogar ein Lesebändchen! Einige der Bilder in den einleitenden Textteilen sind in Farbe, während der restliche Band in schwarzweiß gehalten ist. Auf dem Cover des Bandes sind König Aroo zu sehen, der mit hoch erhobener Nase und in königlichem Gewand dahin schreitet, gefolgt von Yupyop, der seinen Mantel hält. Auf der Rückseite befindet sich ein Bild von König Aroo, daneben einige Strips aus dem Inhalt, die einen Blick auf die Zeichenart geben, und zwei Zitate. Schlägt man das Buch auf, sieht man vorne das erste Bild der Comics auf englisch und auf violettem Papier gedruckt. Hinten befindet sich ein englischer Comicstreifen.


Fazit
Wer bisher die amüsanten Wortspiele und knuddeligen Zeichnungen von Jack Kent verpasst hat, hat hier die einmalige Gelegenheit, zuzuschlagen und sich mit König Aroo, seinen Gefolgsleuten und deren abgedrehten Abenteuern zu unterhalten.


5 Sterne


Hinweise
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