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Um 1800: Jessamine lebt mit ihrem Vater in einer verlassenen Kapelle im Norden Englands. Sie führen ein stilles, von Jahreszeiten geprägtes Leben. Jessamines Vater ist Botaniker, seine Leidenschaft sind Heil- und Giftpflanzen. In einem verborgenen Giftgarten züchtet er mächtige tödliche Gewächse, sorgsam darauf bedacht, seine Tochter von der Gefahr fernzuhalten. Als eines Tages Weed auftaucht, ein rätselhafter Fremder mit absinthgrünen Augen, verfällt Jessmine ihm sofort. Doch kaum haben die beiden zueinander gefunden, wird das Mädchen sterbenskrank. Was ist Weeds dunkles Geheimnis? Ist er ihre Rettung oder bringt er den Tod?

 

Die_Poison_Diaries 

Originaltitel: The Poison Diaries
Autor: Maryrose Wood (nach einer Idee der Herzogin von Northumberland)
Übersetzer: Alexandra Ernst
Verlag:  Fischer FJB
Erschienen:  08.Juni.2011
ISBN:  978-3-8414-2124-1
Seitenzahl: 266 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext gibt die grundlegende Idee gut wieder: Die 16-jährige Jessamine lebt mit ihrem Vater Thomas Luxton alleine in er ehemaligen Kapelle. Dort gibt es viele Gärten, in denen zahlreiche Pflanzen angebaut werden. Das Leben der beiden ist recht eintönig, bis ein fremder Geschäftsmann ein Findelkind – Weed – in die Obhut von Thomas Luxton abgibt. Nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten verlieben sich Weed und Jessamine ineinander, wollen sogar heiraten, bis sie am Verlobungsabend zusammenbricht, bewusstlos wird und alle um ihr Leben bangen müssen. Was verbirgt Weed - und kann er Jessamine retten? Welche Rolle spielt dabei der Giftgarten ihres Vaters? Spannung, Magie und Mystik pur!


Stil und Sprache
Das Buch wird zu Anfang in der Ich-Perspektive aus Sicht von Jessamine geschrieben. Fast jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen tagebuchartigen Eintrag (= Gartentagebuch; dieser Begriff taucht später im Buch auf), der kurz wiedergibt, was Jessamine im Laufe des Tages erlebt. Die Sichtweise ist sehr persönlich dargestellt und ermöglicht einen Einblick in Jessamines Gedankenwelt. Weiter hinten im Buch wechselt die Perspektive plötzlich, als Jessamine bewusstlos ist, und es wird aus Sicht von Weed weiter erzählt. Dies bietet einen neuen Blickwinkel auf den Fortgang der Geschichte und sorgt zusätzlich für Spannung. Daneben gibt es auch immer wieder Szenen, die aus Jessamines Sicht geschrieben sind, die sie in ihrer Bewusstlosigkeit erlebt.
Anfangs dauert es ein wenig bis Spannung aufkommt, da zunächst einmal ausführlich das Umfeld, die tägliche Arbeit und der Umgang mit den Pflanzen beschrieben werden. Das ändert sich, sobald der Fremde mit Weed auftaucht. Man beginnt zu rätseln, sich ein Urteil über das Findelkind zu bilden, ob er gut oder böse ist, welches Geheimnis er verbirgt. Von da an steigt die Spannung immer weiter und hat ihren vorläufigen Höhepunkt, als Jessamine krank wird und in die Bewusstlosigkeit fällt. Daneben gibt es weitere kleinere Höhe- und Wendepunkte, auch Ungeahntes tritt zu Tage. Die Sprache ist zunächst noch sehr detailreich und eher beschreibend, wird dann immer temporeicher und atemloser.


Figuren
Im Zentrum des Geschehens steht die 16-jährige Jessamine. Sie wirkt anfangs noch sehr kindlich, reift aber im Verlauf des Buches immer mehr zu einer jungen Frau. Behütet von ihrem Vater, der sie nicht in die Nähe der Giftpflanzen lassen will, wächst sie auf. Doch sie kann auch rebellieren und testet in Eigenregie die Wirkung von Belladonna. Man kann sich in sie wirklich sehr gut hineinversetzen.
Ihr Vater ist, was man heute wohl einen Apotheker nennen würde - ein heilkundiger Mann eben, der sich auf das Heilen mit Pflanzen versteht. Wann immer ihn jemand benötigt, zieht er aus und kümmert sich um die Kranken. Seine Hilfe ist oft willkommener, als die der Ärzte, weil er nicht gleich zur Amputation greift. Er hat sich den Respekt der Leute und auch seiner Tochter verdient. Dennoch ist auch er nicht fehlerfrei.

Weed wurde von einem Mönch gefunden und aufgezogen. Er kam in einem Irrenhaus unter, wo er angeblich mit Tee und dergleichen die Kranken geheilt hat. Gut für die Menschen, schlecht für den Betreiber der Irrenanstalt, dem die Patienten ausgehen. Daher wird er zu Thomas Luxton geschickt. Weed hat eine starke Bindung zu Pflanzen und zur Natur. Anfangs weigert er sich jegliche Nahrung zu essen, die lebt, inklusive Obst, Gemüse, etc. Er hat eine besondere Gabe, die ihn einzigartig macht, von der zuerst Jessamnie, später dann auch ihr Vater erfährt. Allerdings gehen beide unterschiedlich damit um.

Diese drei Figuren sind die wichtigsten und als solche sehr überzeugend, ausführlich und absolut dreidimensional dargestellt. Daneben gibt es wenige Neben- und Randfiguren, die nicht weiter wichtig für den Fortgang sind und daher auch nur knapp beschrieben werden. Außer den „menschlichen" Figuren tauchen auch noch personifizierte Pflanzen auf.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch selbst ist Schwarz und hat einen Schutzumschlag. Auf dem Cover ist schemenhaft der Kopf eines Mädchens zu erkennen, vermutlich Jessamine. Im oberen Bereich verschwimmt dieser mit Bäumen. Die Gestaltung ist betont grün-türkis gehalten, was gut zum Inhalt des Buches passt, in dem es vorwiegend um Pflanzen geht. Die Schrift des Titels ist golden und hebt sich gut ab.
Im Inneren beginnt jedes Kapitel mit einem kunstvoll geschwungen Blatt-Ornament und einzelne Abschnitte sind mittels kleiner Blumen voneinander abgetrennt. Die Gestaltung ist sowohl im Buch, als auch vom Cover her sehr gelungen und ansprechend.


Fazit
Das erste Buch ist als Auftakt zu einer Trilogie sehr gelungen, und wenn man von ein paar anfänglichen „Anlaufschwierigkeiten" absieht ist es absolut spannend und empfehlenswert. Vor allem die Thematik rund um die verschieden (Gift-)Pflanzen hat mich sehr angesprochen.


4 5 Sterne


Hinweise
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