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Julie Wallon - 1,67 Meter groß, 56 Kilo leicht, 17 Jahre alt, energisch, humorvoll und schelmisch - ist mit dem Ziel nach Tokyo gekommen, dort einen Neuanfang zu wagen. Den Kopf voller Vorurteile und Klischees versucht sie, ihren Platz in dieser fremden Welt zu finden.

Tokyo, mon amour!

 

 

Originaltitel: Tokyo Home
Autor: Thierry Gloris, Cyrielle Claire
Übersetzer: Thomas Schöner
Illustration: Thierry Gloris, Cyrielle Claire
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Mai 2011
ISBN: 978-3-8420-0140-4
Seitenzahl: 224 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Angefangen bei ihrer Ankunft in Tokyo begleitet der Leser Julie Wallon über fünf Kapitel in ihr neues Leben. Nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter, dessen Grund später eröffnet wird und für Groll gegenüber der Mutter beim Leser sorgt, packt Julie ihre Sachen und eröffnet ihrem Vater, dass sie zu ihm nach Tokyo zieht, wo er nach der Scheidung lebt. Kaum angekommen beginnen die Abenteuer auch schon, denn ihr Vater hat vergessen, sie vom Flughafen abzuholen. Also bleibt Julie nichts anderes übrig, als sich selbst einen Weg durch Tokyo zu bahnen. Ihr Vater eröffnet ihr dann, dass sie nur bleiben darf, wenn sie Japanisch lernt. Und damit beginnen Julies Probleme erst - giftige Klassenkameraden, romantische Liebe, Unverständnis und Sprachprobleme begleiten unsere mutige Heldin.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das Comic ähnelt einer schwarzweißen Graphic Novel und wird komplett von Julie erzählt. Beschreibende Kästen enthalten daher ihre Sichtweise und ihre Beobachtungen oder Gedanken. Verwirrend dafür sind die japanischen Schriftzeichen und japanischen Worte, die eingeflochten werden und ohne Übersetzung auskommen. Leser, die des Japanischen nicht mächtig sind, sind hier richtig aufgeschmissen.

Die Hintergründe wurden die meiste Zeit weiß gelassen oder nur mit wenigen Schraffuren versehen. Dann wieder gibt es Panels, die viele kleine Einzelheiten zeigen, wie z.B: auf Seite 25, in der Julies Einsamkeit durch die sie umgebenden Menschenmengen richtig zum Vorschein kommt, oder auf Seite 27 durch einen Blick auf den Zug, in dem Julie in die Stadt fährt. Tokyo selbst würde man dort weniger erkennen, denn die Stadt wirkt kleiner und wie "auf dem Land" gelegen. Später erhält die Schule ein wenig Aufmerksamkeit, aber der Fokus liegt definitiv auf den Figuren.

Diese wirken auf den ersten Blick einfach und mit wenigen Strichen gezeichnet, verbergen aber einen Charme, der sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Julie fällt mit ihren blonden gelockten Haaren und ihren großen Kulleraugen auf, während die Japaner mit kleineren Schlitzaugen versehen werden. Zwischendurch schleicht sich eine etwas unsaubere Darstellungsweise ein, bei der es fraglich ist, wodurch sie verursacht wird. Eine Möglichkeit wäre folgende: Die Schatten werden durch Aquarellfarben gemalt, die vor allem bei feinen Zeichnungen wie bei größerer Entfernung auf die Figuren schwerer anzubringen sind. Errötende Gesichter werden durch feine Striche über der Nase gezeigt, die manchmal durch Aquarell unterstützt werden.

De Panels sind sehr übersichtlich und werden immer durch weiße Stege voneinander getrennt. Das einzige Manko sind wirklich die japanischen Schriftzeichen ohne Übersetzung, die das Leseerlebnis trüben.


Aufmachung des Comics
Das Cover des von links nach rechts zu lesenden Hardcover-Bandes im DIN A5-Format beeindruckt durch ein strahlendes Gelb. Dieser Hintergrund erhält zusätzlich ein geriffeltes Muster, das man erspüren kann. Julie in der Tracht einer Geisha grinst frech aus dem Bild, während sie auf der Rückseite, die sonst genauso wie die Vorderseite gestaltet wurde (nur mit Inhaltsangabe statt Titel), ihre normalen Kleider trägt. Das verwendete Papier innen ist schön robust. Die Kapitel werden durch ganzseitige Bilder eingeläutet und zwischendurch finden sich Erklärungen wie zu Cosplay (Seite 117) oder zum Kirschblütenfest Hanami (Seite 137).


Fazit
Der in sich geschlossene Einzelband unterhält Leser, allerdings führt die Sprachbarriere zwischendurch zu Frust. Die Zeichnungen dürften ebenfalls nicht jedermann ansprechen, allerdings haben sie einen amüsanten Charakter, der den Inhalt perfekt transportiert.


3 5 Sterne


Hinweise
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