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„Alle, die ich liebe, sterben!“

In einer verfallenen Brauerei im Süden Münchens findet die junge Fotografin Vicki die enthauptete Leiche einer Frau. Kommissar Dühnfort wird schnell klar, dass dies nicht der erste Mord eines Täters ist, der von Bildern besessen sein muss. Vicki, die auf eigenen Faust ermittelt, kommt dem Mörder schließlich nahe, sehr nahe.

 

 

Autor: Inge Löhnig 
Verlag: Ullstein
Erschienen: 02/2011
ISBN: 978-3548282084
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Auf dem Gelände einer stillgelegten Brauerei wird eine Leiche gefunden, eine junge Frau, geköpft und halb nackt, neben ihr liegt ein rosafarbener Strumpf. Da es keinerlei Spuren am Tatort gibt, tappen Kommissar Dühnfort und seine Kollegen ziemlich im Dunkeln, bis ein Hinweis auf einen sechs Jahre alten Mordfall auftaucht, bei dem ebenfalls ein rosa Strumpf gefunden wurde. Doch der damals Verdächtige ist wie vom Erdboden verschluckt - dafür gibt es bald eine weitere Tote …

Kommissar Dühnfort muss in seinem dritten Fall nicht nur einen offenbar wahnsinnigen Mörder stellen, sondern auch mal wieder sein Privatleben neu sortieren, denn da ist zum einen Agnes, die nach der Trennung vor mehreren Monaten nun erneut Kontakt zu ihm sucht, zum anderen fühlt sich Dühnfort seltsamerweise immer stärker zu seiner Kollegin Gina hingezogen, die seine Gefühle auch zu erwidern scheint.

Auch der dritte Fall für Kommissar Dühnfort ist komplex und spannend angelegt, leider gibt es zu wenige Personen, die als Täter in Frage kommen und man weiß relativ früh, wer es denn letztendlich sein wird. Davon abgesehen weiß Inge Löhnig mit ihrem sympathischen Protagonisten aber gut zu unterhalten.


Stil und Sprache
Inge Löhnig führt ihre Leser wie gewohnt zügig in den aktuellen Stand der Dinge um Tino Dühnfort ein, erklärt nebenbei, was seit der lebensbedrohlichen Szene am Ende des letzten Teils passiert ist, und so ist man flugs wieder „auf Stand“. Im zweiten großen Erzählstrang widmet sie sich Vicki Senger, dem jungen Mädchen, das am Anfang die Leiche findet, während es zu einer Fototour auf dem Brauereigelände unterwegs ist. Vicki ist nämlich neugierig und entdeckt auf einem ihrer Bilder ein Detail, das eventuell wichtig sein könnte. Sie telefoniert ein bisschen herum und gerät so letztendlich auch ins Visier des Mörders, so dass hier Spannung auf mindestens zwei Ebenen geboten wird.
Die dritte Ebene zeigt dann die Gedankengänge des Mörders, die immer wieder in kurzen Abschnitten geschildert werden. Das alles ergibt zusammen mit einem leicht zu lesenden Schreibstil eine runde Geschichte, bei der letztendlich die Identität des Mörders gar nicht so wichtig ist. Die Hintergründe seines Tuns und letztlich auch die Entwicklung von Dühnforts privater Geschichte sind da viel interessanter.


Figuren
Konstantin Dühnfort, genannt Tino, ist ungewollt Single, nach seiner Kurzbeziehung mit Agnes (Band 1) traut er sich nicht mehr zu, eine längere Beziehung einzugehen. Entsprechend unausgeglichen ist er oft, ein bisschen ruppig zu seinen Kollegen, aber nicht unsympathisch. Er ist der ideale Handlungsträger für eine Krimiserie, facettenreich dargestellt, niemals langweilig und immer mal für eine Überraschung gut.

In diesem Fall sind gleich drei Frauen um ihn herum, die ihm das Leben immer wieder spannend gestalten: Da ist Vicki, die pfiffige Auszubildende und Fotografin, die die Leiche findet. Sie lässt sich von Dühnfort nichts sagen, geht ihre eigenen Wege und will oft mit dem Kopf durch die Wand. Auch sie ist so lebendig dargestellt, dass man sie eigentlich gleich für die nächsten Teile der Serie verpflichten möchte, einfach weil man mehr von ihr lesen will. Agnes dagegen taucht so plötzlich wieder auf, dass Dühnfort überhaupt nicht weiß, was er von ihr halten soll. Sie bleibt allerdings auch eher eine Randnotiz in diesem Fall, etwas blass und konturlos und es wäre eigentlich nicht nötig gewesen, sie überhaupt wieder auftauchen zu lassen. Ja, und dann ist da noch Gina, Dühnforts engste Kollegin und gute Freundin, und genau das ist das Problem. Was macht man, wenn man sich plötzlich so zueinander hingezogen fühlt, dass es mehr werden könnte als bloße Freundschaft? Vor diesem Problem stehen beide nämlich plötzlich und wissen nicht weiter. Dieser Konflikt wird den schon in Planung befindlichen vierten Teil der Serie bestimmt noch begleiten …

Wie schon erwähnt lebt dieser Krimi nicht allein von der Suche nach dem Täter, es sind stattdessen die vielen kleinen Dinge, die das Besondere ausmachen. Die Figuren sind wichtiger Teil dieser Würze und Inge Löhnig weiß das genau und nutzt es auch. Dabei vergisst sie auch die Nebenfiguren nicht, findet für jede das passende Äußere und einige Kleinigkeiten, die sie echt wirken lassen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch entspricht optisch den beiden ersten Teilen und zeigt auf dem weißen Cover einen toten Vogel, der auf dem Rücken liegt. Der Titel ist wiederum in rötlichen Farbtönen und etwas verwischt gedruckt. Die Geschichte selbst ist unterteilt in die Tage, an denen die Handlung spielt. Am Ende gibt es noch eine kurze Leseprobe aus Tino Dühnforst nächstem Fall „Schuld währt ewig“.


Fazit
Wenn die Autorin ihren Täter nicht ganz so früh offensichtlich werden ließe, wäre „So unselig schön“ noch ein bisschen näher am perfekten Krimi. Trotz dieses kleinen Mankos wird die Geschichte aber all denen Spaß machen, die Serien mit sympathischen Protagonisten und viel Drumherum mögen. Wer auf blutrünstige Action und rasante Verfolgungsjagden spekuliert, ist hier allerdings falsch.


4 Sterne 


Hinweise

Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Der Sünde Sold
Band 2: In weißer Stille

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