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Ein Butler folgt seinem Herrn wie ein Schatten!

Eine neue Serie mysteriöser Überfälle erschüttert London und zwingt den jungen Herrn Ciel und seinen Butler Sebastian, den gemütlichen Landsitz der Phantomhives zu verlassen. Bei ihren Ermittlungen treffen sie auf einen jungen indischen Prinzen und auf dessen Diener. Angesichts dieses tadellosen indischen Butlers beginnen Sebastians makellos weiße Handschuhe zu wirbeln. Und wie sie wirbeln!

 

Black_Butler_04 

Originaltitel: KUROSHITSUJI Vol. 4
Autor: Yana Toboso
Übersetzer: Claudia Peter
Illustration: Yana Toboso
Verlag: Carlsen Manga
Erschienen: 12/2010
ISBN: 978-3-551-75306-9
Seitenzahl: 194 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Kaum ist die Angelegenheit mit Jack the Ripper beendet, da platzt ein indischer Prinz und sein Butler in neue Ermittlungen von Ciel und Sebastian – und stellen deren Leben in der Stadtvilla mächtig auf den Kopf. Sie suchen nach einer vermissten Bediensteten, die aus dem Palast des Prinzen nach England verschleppt wurde. Doch haben sie auch etwas mit den eigenartigen Überfällen auf hohe Adlige und Militärs Londons zu tun?

In dem dritten Band von Black Butler webt Yana Toboso in eine spannende, in erster Linie aber sehr unterhaltsame Story Wissen über die englischen Kolonien in Indien, die britische Gesellschaft und den hinduistischen Glauben ein, so dass man neben dem Spaß am Lesen gleich noch etwas lernt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
In den vielen Bildern, in denen die Charaktere hervorgehoben sind und dominieren, sind sie sehr schön und mit gewaltigem Detailumfang inszeniert. So hat beispielsweise der attraktive indische Prinz schöne, große Augen, während die Verzierungen seiner Kleidung bis in jede Einzelheit ausgearbeitet wurden. Auch Ciel, der Earl Phantomhive, wird oft wieder mit fein gezeichneter Kleidung und ausdrucksstarken Augen dargestellt. Der Diener des Prinzen ist ebenfalls attraktiv, seine Haut von einem dunklen Teint, seine rechte Hand – bis auf einige Kampfszenen – ständig bandagiert.

Doch trifft man – besonders zu Beginn des vierten Bandes – auch auf recht viele Bilder, die dicker konturiert wirken und denen der filigrane Strich fehlt, den man von Yana Toboso gewohnt ist. Diese Arbeiten wirken dichter, sind immer noch in vielen Einzelheiten dargestellt, haben aber insgesamt einen gröberen Look. Sie zeigen Szenen teils aus der Vogel-, teils aus der Normalperspektive, in denen der Earl und Sebastian sowie die Statisten innerhalb des Bildes nur recht klein erscheinen.

Yana Toboso nutzt auch hier wieder regelmäßig die für Manga so typische Verniedlichungsform, in der die Charaktere zwergenhaft dargestellt werden, wenn sie besonders baff, dreist oder peinlich berührt sind. In Szenen, in denen die Figuren erst begreifen müssen, was gerade vor sich geht – z.B. der schnelle Meinungswechsel des indischen Prinzen – werden sie sogar so vereinfacht dargestellt, dass Körper, Köpfe und Arme an eine Mischung aus Strichmännchen und der reduzierten Verniedlichungsform erinnern. Mit diesen Stilmitteln unterstreicht die Mangaka einmal mehr den humoristischen und unterhaltsamen Charakter der Story.

Geraten Personen in Zorn, wird dies durch zoomartige Speedlines auf das Gesicht und Schraffierungen der Gesichtszüge ausdrucksstark vermittelt. Extrem dynamisch sind die Kampfszenen, sie explodieren förmlich vor Speedlines. Dies reißt mit, allerdings führt es auch dazu, dass der eine oder andere Verlauf nicht bis ins Letzte mitverfolgt werden kann – Manga-Neulinge könnten hier etwas überfordert sein.

Das Interieur von Ciels Villa und ihr Äußeres sind in der Regel wunderschön und sehr fein ausgestaltet, gerade der Speisesaal mit dem riesigen Kamin und den stilvollen Kerzenhaltern ist erstaunlich anzusehen. Doch diese markant gezeichneten Hintergründe begegnen einem nur in etwa einem Drittel der Bilder, in den anderen Fällen sind sie entweder weiß, mit Schwarz-Grauverläufen versehen oder mit Sternchen und anderen, teils exotischen Mustern aufgefüllt.

Rückblicke und Erklärungen – gesellschaftliche wie historische – zu Beginn des vierten Bandes werden in einer Art Besprenkelung von dem gegenwärtigen Handlungsstrang getrennt. Erneut erfährt man in zwei Szenen auch weitere Puzzlestücke zu den Phantomhives, ihrer Rolle in England und zur Vergangenheit von Ciel. Als die Ereignisse um den Prinzen den jungen Earl Ciel zwingen, in die Vergangenheit zu blicken, sind die verwischten Stege schwarz und trennen so das Zurückliegende von der Gegenwart.

Normale Gespräche sind in der bei Comics und Mangas typischen Großschrift gehalten. Eine weitere Schriftform kommt hinzu, wenn der Sarkasmus trieft oder der Zorn brodelt, und unterstreicht diese Szenen gezielt. Wenn Eindrücke oder Aussagen parallel zu den Hauptdialogen gemacht werden, tauchen sie in kleinerer Schriftgröße, Groß- und Kleinschreibung und ohne Sprechblase neben den Figuren auf. Die Soundwords gibt es immer nur in einer Form, entweder wurden sie – der Geschichte entsprechend – im englischen Original belassen oder gegen entsprechende Übersetzungen ausgetauscht. Im Fall eines Pamphlets überdeckt die deutsche Übersetzung den englischen Originaltext unleserlich, hier hätte es mir besser gefallen, den deutschen Text neben dem Brief zu haben.


Aufmachung des Mangas
Der vierte Band reiht sich nahtlos in die Aufmachung der Serie ein. Auf dem Cover des in japanischem Stil von hinten nach vorn zu lesenden Taschenbuchs ist Sebastian zu sehen, der sich scheinbar einen Handschuh mit den Zähnen anzieht. Auf der Buchrückseite finden sich neben der Inhaltszusammenfassung zwei Handschuhe sowie eine Rosenranke, gedruckt in halbglänzendem Silberlook.

Die erste Seite des Manga ist farbig gehalten, zeigt auf der Vorderseite ein Gruppenportrait von Sebastian, Ciel, dem Prinzen und seinem Butler in einer Color-Key-Variante, auf der Rückseite wurde das Inhaltsverzeichnis gedruckt.


Fazit
Ciel und Sebastian sollen die Ermittlungen in einer mysteriösen Serie von Überfällen übernehmen und stoßen auf einen indischen Prinzen und dessen erstaunlichen Diener – das verspricht turbulent zu werden.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 01
- Band 02
- Band 03

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