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Als Óscar Drai das Mädchen Marina trifft, ahnt er nicht, dass sie sein Leben für immer verändern wird. Mit ihrem Vater lebt sie in Barcelona, in einer alten Villa, wie in einer vergangenen Zeit. Marina bringt Óscar auf die Spur einer mysteriösen Dame in Schwarz, und bald befinden sich die beiden mitten in einem Albtraum aus Trauer, Wut und Größenwahn, der alles Glück zu zerstören droht.

 

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Originaltitel: Marina
Autor: Carlos Ruiz Zafón
Übersetzer: Peter Schwaar
Sprecher: Andreas Pietschmann
Verlag: argon
Erschienen: 12.04.2011
ISBN: 978-3-8398-1073-6
Spieldauer: 445 Minuten, 6 CDs; ungekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Durch einen Zufall lernt der 15jährige Internatsschüler Óscar Drai die gleichaltrige Marina kennen, die mit ihrem Vater Germán Blau in einer alten Villa in Sarrià lebt. Marina wird von ihrem Vater unterrichtet und lebt dadurch zurückgezogen in dem Haus, das seine besten Jahre schon lange hinter sich gelassen hat. Ihr einziger, scheinbar ständiger Gefährte ist ihre Katze Kafka. Doch in Óscar findet Marina einen neuen Freund – und umgekehrt, denn auch Óscar fühlt sich oft einsam und nicht so recht zugehörig in diese Welt. Schon bald treffen sich die beiden täglich und kommen dabei einem Geheimnis auf die Spur – ein Geheimnis, das sie in große Gefahr bringt. Was aus Neugier begann, hat Óscar Drai schon bald fest im Griff …


Darstellung des Hörbuchs
Dies war meine erste Begegnung mit dem Sprecher Andreas Pietschmann, der bereits einige andere Titel – unter anderem „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón – eingelesen hat. Die junge, ja fast schon jugendliche Stimme des knapp über 40-jährigen Sprechers passt sehr gut zur Hauptfigur Óscar Drai, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Pietschmann fängt die Atmosphäre des Schauplatzes durch eine passende Akzentuierung und Betonung einzelner Worte oder Buchstaben – wie das leichte Rollen des „R“ in dem Namen „Marina“ – ein, und nimmt den Hörer mit in Zafóns Barcelona.

Pausen werden dabei dramaturgisch geschickt gesetzt, Gemütslagen wie Belustigung, Aufregung und Trauer werden glaubhaft über die Stimme transportiert. Überhaupt versteht Pietschmann es, jeder Figur durch leichte Variationen in Stimmlage und Aussprache Konturen zu verleihen und sie unterscheidbar zu machen, ohne es zu übertreiben. Er trifft Floriàns autoritäre „Strafzettel-Stimme“ ebenso perfekt wie Marinas sanfte, ruhige Art oder Germáns in sich gekehrten Charakter. Mal spricht er bestimmt, dann wieder zögerlich oder verträumt. Mit viel Gefühl gelesen, kann man sich in Zafóns neuestem Roman regelrecht verlieren.


Aufmachung des Hörbuchs
In der stabilen Klappbox sind die sechs CDs einzeln in Papierhüllen verpackt. Neben dem Gesamtverzeichnis 1/2011 findet sich zudem ein achtseitiges Booklet in der Verpackung, das neben den bibliographischen Daten ein Vorwort des Autors, ein „Verzeichnis der Personen in der Reihenfolge ihres Erscheinens“ und ein paar Worte zum Schauplatz Barcelona enthält.

Die Gestaltung der Klappbox entspricht der der Romanvorlage und besticht durch ihre Schlichtheit. Das Motiv – ein Steinhaus vor finster dahinter aufragenden Bäumen – ist in Schwarz-Weiß gehalten, lediglich das Fenster in der Ecke erscheint in einem gemütlichen Gelbton. Ein Lichtblick in der tristen Umgebung. Passend dazu ist der Titel „Marina“ in einem nahezu identischen Ton gehalten, wohingegen der Name des Autors in einem kräftigen Pink abgedruckt wurde.


Fazit
„Marina“ ist eine Geschichte, die trotz der teilweise sehr spannenden und temporeichen Szenen dennoch auf ruhige Töne baut. Andreas Pietschmann hat Zafóns persönlichsten Roman souverän eingelesen und entführt den Hörer mit seiner angenehmen Stimme in ein geheimnisvolles, mysteriöses Barcelona.


4 5 Sterne


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