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Ragnarök ist geschlagen, die Menschen irren ziellos umher. Niemand weiß wohin, niemand weiß, was nun geschehen wird. Die Götter schweigen, seltsame Gestalten und Wesen ziehen über die Reste von Midgard.

Leif Erlingson ist einer der Umherziehenden, sein Weg führt ihn durch eine unwirtliche Welt, einzig begleitet von wenigen Getreuen. Verbannt ...

Lokis Fluch von Thomas Vaucher ist der erste Band der Staffel "Aegirs Flotte" aus der Reihe "Drei Welten - Ein Feind".

Tauchen Sie ein in einen spannenden Beginn einer neuen Ära, in eine phantastische Fortschreibung der germanischen Legenden!

 

Lokis_Fluch 

Autor: Thomas Vaucher
Illustrationen: Kristina Ruprecht
Verlag: Arcanum Fantasy Verlag
Erschienen: Juli 2010
ISBN: 978-3-93913960-7
Seitenzahl: 59 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als Ragnarök ausbricht, rutscht Leif Erlingson ein respektloser Kommentar heraus, der darin resultiert, dass die Götter beleidigt sind. Nachts erscheint ein grausames Wesen namens Hrafnir in Leifs Dorf und metzelt die Menschen dort nieder. Im Morgengrauen wird Leif verbannt, bis er Hrafnir getötet hat, denn durch ihn wurden alle um ihn herum verflucht. Auf der Reise begleiten ihn Freunde, die ihm beistehen. Doch es wird gefährlich für alle, als weitere Prophezeiungen Leifs Weg pflastern, denen er sich nicht entziehen kann, und die grausame Auswirkungen haben.


Stil und Sprache
Der knappe Roman liest sich sehr rasch, denn die Handlung wird rasant vorangetrieben. Großteils gelingt es dem Autor auch, die Erzählperspektive, die aus Leifs Sicht dargelegt wird, einzuhalten. Nur zweimal rutscht er aus der ersten Person, denn Leif würde folgendes nie von sich selbst wissen: "[...] in meinen Augen lag ein beinahe schon wahnsinniges Glitzern [...]" (Seite 57). Das reißt den Leser unwillkürlich aus dem Lesefluss. Leif berichtet aus einer späteren Zeit von seinen Abenteuern, so dass er Sätze einflechten kann wie "Wir hatten es tatsächlich geschafft! Dachten wir." (Seite 20) oder "Ich wollte die Verbannung aufheben, Hrafnir töten und den Ruhm dafür einstreichen. Wie naiv ich doch war." (Seite 17). Diese Rückbesinnung wirkt weise und traurig. Seltsamerweise werden seine Handlungen im Bericht aber sehr kühl und in einem Stil dargestellt, als ob er immer noch vollständig hinter seinen Entscheidungen stehen würde. Dieser Bruch in der Figur hinterlässt Verwirrung.
Die Geschichte an sich ist bereits sehr blutrünstig, was sich auch in den Beschreibungen der Kämpfe niederschlägt. Zartbesaitete werden sich hier unwohl fühlen, denn Vaucher packt nicht nur Grausamkeiten hinein, sondern sogar eine Vergewaltigung.

Zwei ganzseitige Bilder lockern die Erzählung auf. Das erste auf Seite 6 zeigt einen verdorrten Baum auf einer rissigen Erde, die sich weit in den Horizont erstreckt. Ein Schädelknochen eines Tieres liegt davor. Die zweite Zeichnung befindet sich auf Seite 48 und zeigt die einzige weibliche Figur an einen Baum gefesselt, während sie dem Leser halb den Rücken zuwendet und in die Ferne blickt. Die Bilder sind schwarz-weiß und haben einen comicartigen Charakter.


Figuren
Leif Erlingson ist ein widersprüchlicher Charakter, wie bereits erwähnt. Obwohl man ihn nie einen Feigling schimpfen könnte, trifft er die gesamte Geschichte über Entscheidungen, die ihn unsympathisch machen, grausam wirken lassen und ihn eher zu einem Bösewicht stempeln als zum Helden der Geschichte. Es ist nicht klar, ob das vom Autor beabsichtigt und Leif als Antiheld konzipiert wurde, denn dafür wiederum reicht die Antipathie nicht wirklich aus. Sich mit Leifs Vorgehensweisen zu identifizieren oder ihm sogar Erfolg auf seiner Reise zu wünschen fällt sehr schwer.
An Leifs Seite reisen einige Figuren, die aber nicht besonders charakterisiert werden. Leifs Vater und Bruder erhalten wenig Aufmerksamkeit, was wohl auch an der Kürze der Geschichte liegt. Dag, Leifs bester Freund, ist derjenige, der am längsten bei ihm ist. Aber auch dieser handelt auf eine Art und Weise, dass der Leser - möglicherweise gibt es hier Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Lesern - ihn nicht besonders sympatisch findet.

Die faszinierendste Figur, Loki, der nordische Gott und Schelm der Götter, tritt nur kurz auf, was sehr schade ist, denn seine Beschreibung hätte Raum für mehr geboten.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um einige gedruckte Seiten, die von einem farbigen Umschlag umschlossen und durch Heftklammern zusammengehalten sind. Auf dem Cover befindet sich ein Bild von einem kahlen Baum, vor dem zwei Raben hocken. Der Mond steht hoch am Himmel. Der Titel ist sehr leicht lesbar. Auf der Rückseite ist die Inhaltsangabe enthalten und der ISBN-Code.


Fazit
Ein unsympathischer Held schlägt sich durch die verwüstete Welt nach Ragnarök und lädt dabei eine Schuld nach der anderen auf sich. Es gelingt dem Autor nicht, Mitgefühl oder Neugier auf den Helden zu wecken, so dass seine Abenteuer dem Leser zumeist egal sind.


1 5 Sterne


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