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Originaltitel: Gil Jourdan: L´intégrale, 4 |
Die Grundidee der Handlung
Der vierte und letzte Band der Jeff Jordan Gesamtausgabe aus dem Hause Ehapa enthält folgende Geschichten:
Diamanten:
Jeff und Teddy sind gerade auf dem Rückweg aus den Ferien. An einem Bahnübergang nehmen sie einen Seemann mit, der sie darum bittet, sie bis zur nächsten Stadt begleiten zu dürfen. Die beiden ahnen nicht, das ihm zwei Halunken auf den Fersen sind, die alles daran setzen, den Seemann zu schnappen. Dies gelingt ihnen auch alsbald und bei einer turbulenten Verfolgungsjagd auf einem See kommt ihr Mitfahrer dann ums Leben. Jeff Jordan beschließt der Sache nachzugehen...
Die unheimlichen Doppelgänger:
Jeff Jordan ist gerade dabei einen Fall zum Abschluss zu bringen, als er in einer Polizeistation in der Kleinstadt Meinertzhagen ein interessantes Gespräch mitbekommt. Ein Mann ist sich sicher, seinen Bruder gesehen zu haben, allerdings ist dieser beim Entschärfen einer Bombe vor wenigen Tagen in die Luft geflogen. Jeff, der dem Mann glaubt, beschließt die Sache ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Dabei machen Teddy und er eine überaus seltsame Entdeckung.
Jagd auf eine Schallplatte:
Teddy erwirbt in einem Plattenladen eine Schallplatte, die er Stiesel gerne zum Geburtstag schenken möchte. Als er aus dem Plattenladen stürmt, rennt er einem Mann ins Fahrrad. Beide fallen zu Boden und alle beide haben die gleiche Platte bei sich. Als Teddy bei Stiesel zu Hause ankommt, teilt ihm eine Frau mit, dieser sei mit seinem neuen Wohnwagen unterwegs, um ein paar Tage auszuspannen. Teddy, der die dämliche Platte unbedingt loskriegen will, ist frustriert. Wenig später lädt ihn Jeff zu einer kleinen Tour in seinem neuen Auto ein und die beiden beschließen Stiesel nachzufahren, um ihn eventuell zu finden und ihm sein Geburtstagsgeschenk überreichen zu können. In der Zwischenzeit hat der Mann auf dem Fahrrad festgestellt, das bei dem Zusammenprall wohl die beiden Platten verwechselt wurden. Auf seiner befand sich nämlich keine Musik, sondern etwas anderes. Zwei Typen machen sich auf den Weg, um Teddys Spur aufzunehmen. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd, bei der es so richtig rund geht.
Das verschwundene U-Boot:
Ein schrulliger Sammler bittet Jeff um Hilfe. Ihm ist ein fahrbereites U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg geklaut worden, denn er sammelt allerlei Kriegsgerät. Jeff übernimmt den Fall und seine Ermittlungen führen ihn auf die Spur einer gerissenen Diebesbande.
Weiterhin sind noch zwei Kurzgeschichten enthalten: Der Mann im weisen Pullover und Tödliche Erleuchtung. Der Bonusteil enthält zudem die Faksimiles: Die Spukglocke, Das schaurige Spielzeug, 15 kleine Dosen und Die Memoiren von Teddy
Auch die vierte Jeff Jordan Gesamtausgabe, ist wieder prall gefüllt mit jeder Menge Hintergrundinformationen und Bonusinhalten. Ein wahres Prachtstück. Selten sind Comics so üppig ausgestattet. Die Geschichten in diesem Band sind echte Kracher und gehören zu den besten Jeff Jordan Storys, die es gibt.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Abenteuer von Jeff Jordan gehören zu den absoluten Klassikern unter den franko-belgischen Comics. Ab 1970 betätigte sich Tillieux zunehmend als Szenarist. Da er in diesem Bereich überaus erfolgreich war, fand er keine Zeit mehr, seine Serie Jeff Jordan als Zeichner selbst fortzuführen. Er konnte Roland Goossens alias Gos als Zeichner gewinnen, der die Serie ohne einen Bruch im Artwork fortführte. Zum Glück, denn ohne ihn wären wohl einige der besten Jeff Jordan Geschichten niemals gezeichnet worden.
Obwohl Gos zu dieser Zeit beinahe ausschließlich Schlümpfe zeichnete, merkt man überhaupt nicht, dass hier nicht mehr Tillieux selbst für das Artwork zuständig war. Gos konnte den Stil von Tillieux perfekt kopieren und dieser hatte nun die Möglichkeit, sich ausschließlich dem Szenario zu widmen. Dies merkt man sehr schnell, denn selten zuvor besaßen die Fälle von Jeff Jordan so viel Erzähltiefe. Die letzten vier Geschichten des erfolgreichen Privatdetektivs sind ungeheuer spannend und weisen viele überraschende Wendungen auf. Auch der Humor wirkt ausgereifter und selbst die Kalauer von Teddy sind nicht mehr so platt wie sonst.
Der Schwerpunkt der relativ schlichten Zeichnungen liegt auf der Interaktion der Figuren. Das Umfeld ist sehr schlicht und zweckmäßig dargestellt und weist nur die wichtigsten Details auf. Die Figuren und deren Handlungen stehen ganz klar im Vordergrund, doch auch deren Erscheinungsbild sowie ihre Mimik sind mit wenigen gekonnten Strichen zu Papier gebracht. Dennoch transportieren die eher schlichten Darstellungen sehr viele Emotionen. Ein aufs absolut Wesentliche reduzierter Zeichenstil.
Die Story wird mit sehr viel Text erzählt, wodurch die Sprechblasen sehr viel Raum einnehmen. Man empfindet dies aber aufgrund des eher simplen Artworks nicht als störend. Die Kolorierung ist stets flächig und kommt ohne Farbverläufe aus.In Sachen Lettering richtete man sich nach dem Genre-Standard. Verwendet wird eine Schriftart mit Buchstaben in leicht handschriftlichem Stil, wobei alles in Großbuchstaben geschrieben ist. Dieser ist gut und flüssig lesbar, ganz so wie es sich für ein Comic mit hohem Erzähltempo gehört. Leider haben sich beim Lektorat einige Fehler eingeschlichen, doch im ganzen Comic sind es weniger als zehn, was sich noch verschmerzen lässt.
Aufmachung des Comics
Alle vier Bände der Gesamtausgabe von Jeff Jordan werden von Ehapa Comic Colletion in einer sehr stabilen Hardcover-Ausgabe aufgelegt. Die mächtig dicken Buchdeckel sind aus einem sehr dicken Karton gefertigt und machen einen extrem stabilen Eindruck. Gedruckt wird das Ganze auf ein völlig mattes Papier, welches leicht cremefarben ist. Dieses Papier macht leider einen nicht ganz so wertigen Eindruck wie der Rest, dennoch ist es angenehm dick und griffig.
Das Cover zeigt diesmal Jeff Jordan, der leger einen Mantel über dem Arm hängen hat. Das Rückenmotiv zeigt wie immer die verkleinerten vier Covermotive der belgischen Originalausgaben. Diese findet man ebenfalls, und zwar im Vollformat, zu Beginn jedes Kapitels im Inneren des Comics.
Auf ingesamt 42 Bonusseiten findet man wieder einmal immens viele Informationen rund um Maurice Tillieux und die Entstehung von Jeff Jordan. Zusätzlich zu den vier Hauptgeschichten gibt es zwei Kurzgeschichten und einige Faksimiles.Die überaus üppige Ausstattung ist, wie auch schon bei den anderen 3 Bänden, absolut beispiellos. Hier hat Ehapa wirklich ganze Arbeit geleistet und liefert erneut einen absoluten Prachtband ab.
Fazit
Eine rundum empfehlenswerte Gesamtausgabe eines belgischen Comicklassikers. Hier kann man eigentlich blind zugreifen, denn soviel Comic für´s Geld bekommt man selten.
Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Ehapa Comic Collection für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Backlist:
- Jeff Jordan Gesamtausgabe 01: 1956-1960
- Jeff Jordan Gesamtausgabe 02: 1960-1963
- Jeff Jordan Gesamtausgabe 03: 1964-1970
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