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Gildwin wird in seinem Dorf nicht ernst genommen: Er glaubt an Feen, Kobolde, Trolle und Zwerge. Als er sich mit seiner geliebten Azilis streitet, geht er fort, um das Land der Ozeanischen Legenden zu finden. Auf dem Weg dorthin trifft er den Zaubermeister Kaarn, der ihn in der Wunderbaren Herberge mit seinen neuen Gefährten Peulvan, dem Riesen, und dem Kornik bekannt macht. Das Trio soll von seiner gefährlichen Reise sieben Beweise mitbringen, doch werden sie überhaupt lebend zurückkommen?

Philippe Luguy hat mit Gildwin eine neue, spannende Serie gestartet, auf deren weitere Bände wir gespannt sein dürfen.

 

Gildwin_01 

Originaltitel: Gildwin - Les Légendes Océanes
Autor: Philippe Luguy, A. Toriel
Übersetzer: Eckart Schott
Illustration: Philippe Luguy
Verlag: Salleck Publications
Erschienen: Mai 2010
ISBN: 978-3-89908-353-8
Seitenzahl: 64 Seiten
Altersgruppe: ab 12-13 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Gildwin, der Träumer, wartet mal wieder darauf, dass eine Fee erscheint, und vergisst darüber seine große Liebe Azilis. Diese nimmt das nicht besonders gut auf, was zu Streit führt. Als dann auch noch die Dorfbewohner Witze über ihn reißen, platzt er mit der Idee heraus, in die Welt der Legenden zu reisen und mit vielen Geschichten zurückzukehren. Auf dem Weg begegnet er seltsamen Gestalten und erlebt bereits die ersten Abenteuer, während daheim auf Azilis ebenso Herausforderungen warten.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Luguy, in Deutschland bekannt durch seine lange Serie "Tassilo", wagt sich hier an ein neues Projekt. Sein Stil ist wie immer unverkennbar durch die feingliedrigen Finger der Helden und die Falten in den Gewändern. Auch in den Umgebungen hat er sich vollkommen verkünstelt, was schon ab der ersten Seite deutlich wird. Nach einführenden Worten eines Erzählers, der mit der Feder auf ein Pergament schreibt, folgt eine große Seite mit dem Blick auf einen nahezu magisch anmutenden Wald voller hoher Bäume und breiten Wurzeln, die sich ihren Weg bahnen. Logisch, dass Gildwin bei dieser Umgebung auf die Idee kommen muss, dass es Feen und Zwerge gibt. Auch der Teich, an dem er wartet, wird durch hereinfallende Sonnenstrahlen und kleine Wellen auf dem Wasser geradezu mystisch in Szene gesetzt. Bei Gildwins Reise geht es in dieser Art weiter. Die wunderbare Herberge, in der er seine zukünftigen Begleiter kennen lernt, erhält viele Einzelheiten und wurde mit Dutzenden kleiner Details versehen. In der Herberge selbst gibt es mehrere Insider-Witze, so sitzen dort ein Hobbit und ein Zwerg beim Bier zusammen und unterhalten sich darüber, dass sie seit "Herr der Ringe" keine Angebote mehr hatten. Dort finden sich auch die beiden Hauptfiguren von Luguys anderer Serie "Tassilo", nämlich Tassilo und sein Freund Alwin, die darüber sprechen, ob ihren Schöpfern die Ideen ausgegangen sind für eigene Abenteuer.

Peulvan der Riese hat struppige rote Haare wie in einem Irokesenschnitt und eine schuppige grüne Haut. Zudem ist er nicht sehr intelligent, was er aber durch sein großes Herz wieder gut macht. Das Wesen Korni fällt durch die komplett schwarzen Augen auf, zwei spitze Vorderzähne, behaarte Hufe und einen gespaltenen Schwanz. Zudem ist es kleiner als die anderen und trägt einen schwarzen verknautschten Hut mit langer Spitze. Obwohl nicht so recht klar wird, wieso die beiden sich aus heiterem Himmel dazu bereit erklären, mit Gildwin zu reisen, beginnt ihre Freundschaft in der Herberge und führt sie an magische Orte, an denen Luguy sein komplettes Talent entfalten kann.

Die Aufteilung der Panels ist die meiste Zeit selbsterklärend, mitunter aber gibt es kleine schwarze Pfeile, die den Leser in die richtige Leserichtung lenken. Die Seiten selbst sind meist weiß, doch zwischendurch erstreckt sich ein Hintergrundbild über die gesamte Seite und die dazugehörenden Panels wurden direkt darauf angebracht, was die Darstellung auflockert und atemraubend wirkt, wie beispielsweise die Zeichnungen der ersten Seite oder auch einige Szenen unter Wasser, als die Gefährten bei einem versunkenen Schiff eine Krone bergen sollen.

Geräusche wurden, wie bei Luguy üblich, direkt in die Bilder eingeflochten und verschmelzen dadurch mit dem Hintergrund.

Im Anhang an die Geschichte gibt es einen Einblick in Luguys Skizzenbuch, der erste Entwürfe der Helden und Vorarbeiten für die Aufteilung der Panels des Comics zeigt, bei denen es aber schön gewesen wäre, die Seitenzahl der fertigen Seite zum Vergleich zu haben.


Aufmachung des Comics
Das Cover des komplett farbigen DIN A4 Comics zeigt Gildwin auf dem Rücken eines weißen Pferdes mit blauer Mähne, der auf Meereswogen reitet, verfolgt von einer gigantischen Welle und rechts im Bild die gruselige Gestalt eines Meerwesens. Auf der Rückseite befindet sich ein Bild von Azilis, Peulvan, Gildwin, Kaarn und Korni, die links unter der Inhaltsangabe auf einem kleinen Flecken Erde stehen, der von Wasser umspült wird.


Fazit
Luguys Zeichenstil setzt die magische Welt perfekt in Szene. Gildwins Abenteuer wecken große Erwartungen für die nachfolgenden Bände und enden mit einem gehörigen Cliffhanger, der Lust auf mehr macht und Fans von Luguys anderer Serie "Tassilo" eine angenehme Kost zwischen den einzelnen Bänden verschafft.


5 Sterne


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