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Lexi Colvin ist eine hartgesottene New Yorker Kopfgeldjägerin - und eine mächtige Hexe. Doch auch sie ist machtlos gegen den dunklen Dämon, der sie töten und die Weltherrschaft an sich reißen will. Nur einer kann ihr bei ihrer riskanten Mission zu Hilfe eilen: Darius, einer der legendären Krieger aus dem alten Ägypten. Gemeinsam müssen sie einen Fluch brechen, gegen eine mächtige Armee antreten - und der Versuchung widerstehen, einander ihre wahren Gefühle zu zeigen ...

 

  Autor: Robin T. Popp
Verlag: Droemer-Knaur
Erschienen: 12/2008
ISBN: 978-3-426-50151-1
Seitenzahl: 358 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Darius wird gegen seinen Willen seit Jahrhunderten in Ravenscroft, welches sich in einer anderen Dimension befindet, aus übertriebener mütterlicher Sorge heraus von der ägyptischen Göttin Sekhmet festgehalten. Er ist einer der fünf Unsterblichen; Halbbrüder, die einst erschaffen wurden um das Verhältnis zwischen Lebens- und Todesmagie auf der Erde im Gleichgewicht zu halten. Eines Tages wird er von einem Rufzauber kurzzeitig in die reale Welt gezogen, was ihm verrät, dass dort etwas höchst Bedenkliches vor sich geht und seine Hilfe erforderlich macht. Das Bedürfnis, seiner Bestimmung zu folgen, ist übermächtig. Doch noch immer weigert sich seine Mutter ihn gehen zu lassen. Enttäuscht lässt sich der – ansonsten eher sanftmütige – Unsterbliche zu einer wütenden Tat hinreißen, was bewirkt, dass er direkt vor ihren Augen verschwindet. Noch ist es Darius nicht bewusst, dass diese Handlung lebensbedrohliche Folgen für ihn haben wird. Außerdem wird ihm ein, von der überbesorgten Mutter ausgesprochener, Fluch noch einiges Kopfzerbrechen bereiten.
Lexi ist von Beruf Kopfgeldjägerin. In einer Seitenstraße in New York City geht sie gerade ihrer Arbeit nach, als sich Darius neben ihr materialisiert. Sofort weiß die junge Werwölfin mit wem sie es zu tun hat, da sie am Rufzauber des Hexenzirkels mitwirkte und dabei einen kurzen Blick auf den Unsterblichen erhaschen konnte. Sie nimmt ihn mit in ihre Wohnung und ermöglicht ihm telefonischen Kontakt zu seinem Bruder Adrian aufzunehmen. Von diesem erfährt Darius, dass ihr gemeinsamer Bruder Tain vor 700 Jahren von einem mächtigen Dämon, der entschlossen ist die Weltherrschaft zu übernehmen, indem er sämtliche Lebensmagie auslöscht, entführt wurde. Fassungslos gewahrt Darius, dass Tain seit sieben Jahrhunderten grausam misshandelt wird und dadurch offenbar den Verstand verloren hat, denn mittlerweile ist er dem Ewigen sogar behilflich. Darius willigt ein, sich zu Adrian nach Seattle zu begeben. Dort wollen sie auf die Ankunft ihrer Brüder Hunter und Kalen warten, um gemeinsam gegen den Dämon vorgehen zu können.
Unglückliche Umstände verhindern jedoch den Abflug und als Darius zudem erfährt, dass sich Tain und sein Entführer in New York aufhalten, macht er sich daran, ihren Aufenthaltsort herauszufinden. Der Kampf, bei dem Lexi ihm tatkräftig zur Seite steht, ist genauso unvermeidlich wie die Liebe, die zwischen den beiden entflammt.


Stil und Sprache
Ich muss gestehen, ich war neugierig auf diesen zweiten Teil der Immortal-Serie, da ich erfahren wollte, wie gut die Koordination von den Fortsetzungen verschiedener Autoren gelungen war – und bin positiv überrascht! Denn die Handlung knüpft nahtlos an die Geschichte des Vorgängers an und Geschehnisse aus dem ersten Band, die Erwähnung finden, sind korrekt wiedergegeben.
Der Schreibstil der Autorin Robin T. Popp ist ähnlich dem von Jennifer Ashley, denn auch dieses Buch liest sich angenehm flüssig. An manchen Stellen bin ich jedoch gestolpert, was möglicherweise an der Übersetzung liegen mag. Wenn man “das“ anstatt “als“ verwendet (auf Seite 117, Zeile 29) oder ein neues Wort erfindet (das Wort “Blutrunst“ auf Seite 181 existiert laut Duden nur als Adjektiv!), ist es nicht verwunderlich, dass der Leser ins Stocken gerät, weil er solch einen Satz 10 bis 20 Mal lesen muss.
Was mir außerdem negativ auffiel, sind gewisse Parallelen zum Vorgänger. Denn auch hier hilft zu Beginn der Unsterbliche der Heldin in einer brenzligen Situation und sie nimmt ihn mit in ihre Wohnung. Und, genau wie in Teil 1, gibt es eine beherzte Heldin mit einer guten Freundin und einen Vampir, der der Besitzer eines Nachtclubs ist.
Ansonsten gelingt es Popp erst relativ spät Spannung aufzubauen. Das heißt jedoch nicht, dass ich gelangweilt mit den Augen rollte, denn auch die Missverständnisse und Streitereien zwischen den Hauptprotagonisten, die dem Show-down vorausgehen, sind recht unterhaltsam.


Figuren
Darius ist eine sehr sympathisch gezeichnete Hauptfigur. Anders als sein Bruder Adrian ringt er sich oftmals ein Lächeln ab. Er benimmt sich seiner Liebsten gegenüber weniger dominant und besitzergreifend, verfügt aber trotzdem über einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Interessant fand ich die vielen wandelbaren Tattoos auf seinem Körper.
Da der Vollmond kurz bevorsteht, ist Werwölfin Lexi nervös und ihre Hormone spielen verrückt. Deshalb leidet sie – und der Leser leidet mit. Nichtsdestotrotz agiert sie konsequent und keineswegs unüberlegt.
In Tains Gefühlswelt darf man dieses Mal etwas tiefer eintauchen und erhält eine Ahnung von seinem inneren Konflikt.
Unter den Nebencharakteren hat Lexis ehemaliger Sexpartner Ricco das Potenzial zu einer meiner Lieblings-Nebenfiguren zu avancieren, denn, obwohl er als Vampir der dunklen Magie angehört, ist er äußerst hilfsbereit und ausgesprochen nett. Ich würde mich freuen, wenn ihm auch in einem späteren Teil ein Auftritt gegönnt wäre. Die weiteren Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet.
Wie im richtigen Leben sind (fast) alle Akteure mit mehr oder weniger Fehlern behaftet und großen und kleinen Schwächen versehen (man denke nur an die “Übermutter“ Sekhmet).


Aufmachung des Buches
Das Cover dieses Taschenbuches ist dem des Vorgängers sehr ähnlich. Man erkennt im Hintergrund die gleiche Skyline und die verschnörkelten Verzierungen am oberen und unteren Rand sind ebenfalls identisch. Was nicht unbedingt negativ zu werten ist, da man auf den ersten Blick sieht, dass es sich hier um Teile einer Serie handelt. Unterschiede stellen die in dunklen Rottönen gehaltene Hintergrundfarbe, sowie das Gesicht eines etwas wild aussehenden Mannes mit Dreitagebart am rechten Rand dar. Obwohl ich mir Darius in meiner Phantasie etwas anders vorgestellt habe, könnte es sich - gemäß Personenbeschreibung der Autorin - bei dieser Abbildung tatsächlich um ihn handeln. Der helle Nebel, der in der oberen Hälfte zu erkennen ist, erinnert an eine Szene, bei der freigesetzte Lebensmagie in die Höhe steigt. Mit der Gestaltung des Einbandes ist es auf jeden Fall gelungen einen Bezug zum Inhalt herzustellen.
Positiv hervorheben möchte ich noch die angenehm große Schrift, mit der das Buch gedruckt ist, was in hohem Maße zu einem entspannten Lesen beiträgt.


Fazit
“Geliebter der Nacht“ ist nicht ganz so blutrünstig, spannend und sexlastig wie der Vorgänger. Auch humorige Elemente sind rarer gesät, fehlen aber nicht gänzlich. Das Buch lässt sich – nicht nur wegen des ausreichend hohen Schriftgrades – angenehm lesen und unterhält gut. Für Leser, die die Immortal-Serie weiterzuverfolgen gedenken, ist es fraglos ein Muss.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Dunkle Leidenschaft

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