David Peppin liebte seine Frau seit dem ersten Augenblick ihrer Begegnung. Auch nach dreizehn Jahren Ehe kann er sich ein glückliches Leben ohne Alice nicht vorstellen. Und doch spielt ihr Ableben in seiner Fantasie eine große, geradezu obsessive Rolle. Als Alice dann auf tragische Weise vor seinen Augen erstickt, ist er nicht nur zutiefst erschüttert, sondern auch der Hauptverdächtige ...
Originaltitel: Mister Peanut |
Die Grundidee der Handlung
Im Mittelpunkt der sarkastischen und lebensecht geschilderten Geschichte steht ein Ehepaar, das bereits viele Höhen und Tiefen eines gemeinsamen Lebens bestritten hat. Während sie nach etlichen Fehlgeburten mit Depressionen und Essattacken zu kämpfen hat und nach 13 Jahren Ehe stattliche 130 kg auf die Waage bringt, versucht er seine Hoffnungen und Zweifel in einem Roman zu verarbeiten, der autobiografische Züge trägt. Dabei wird er immer wieder von seltsamen Visionen heimgesucht, in denen seine Frau Alice stirbt. Eine zugleich befreiende, wie auch erschreckende Aussicht. Plötzlich aber ist es soweit. Als David Pepin nach Hause kommt, findet er Alice in der gemeinsamen Küche vor, wie sie verzweifelt nach Atem ringt. Alle Versuche sie zu retten, schlagen fehl und so erblicken die eintreffenden Detektive Sheppard und Hastroll im Hause Pepin eine grausam erstickte Ehefrau, die von Tellerscherben und Erdnussresten umgeben, auf dem Küchenboden liegt. Ein Anblick, der eine Menge Fragen aufwirft. Denn wie auch Alice wusste ihr Ehemann David von deren Erdnussallergie und niemand kann sich erklären, wieso diese Erdnüsse verzehrt hat und warum ihr hinzukommender Ehemann nicht die notwendigen Medikamente verabreicht hat.
Im Verlaufe der nun folgenden Handlung werden eine Menge von Fragen aufgeworfen, Ermittlungen angestellt und Szenen einer Ehe beleuchtet und immer wieder müssen die beteiligten Detektive erkennen, dass ihr eigenes Leben gar nicht so sehr von dem der Pepins abweicht. So findet sich der Hörer, ehe er sich´s versieht, in den Beziehungen der beiden Ermittler wieder und muss erfahren, dass auch deren Zusammenleben nicht anders verläuft. Eine gelungene Charakterstudie, die mit viel Sarkasmus erzählt, es wunderbar versteht, den Hörer über eigene Unzulänglichkeiten nachdenken zu lassen.
Darstellung des Hörbuchs
„Mister Peanut“ wird von dem Schauspieler und Sprecher Boris Aljinović gelesen, der unter anderem als Berliner Kommissar Felix Stark in der sonntägliche Tatort-Reihe zu sehen ist. Mit einer wandelbaren Stimme und unterschwelligem Humor schafft er es hervorragend, die Rolle des Mister Paenut auszufüllen. Jederzeit nimmt man ihm den tagträumenden, ahnungslosen, fremdgehenden, seine Frau über alles liebenden und an sich und der Welt zweifelnden Ehemann ab, der seine wunderschöne Frau im Laufe der gemeinsamen Jahre immer weniger versteht. Dabei leidet er mit ihm, lacht mit ihm und verstrickt sich immer mehr in dessen Träumen, bis Fiktion und Wirklichkeit kaum noch voneinander zu unterscheiden sind. Aber auch der labilen Ehefrau schenkt er eine passende Stimme, die ihre Emotionen gut widerspiegelt, allerdings ab und an etwas gekünstelt erscheint. Ein Schwachpunkt, der seinen Ursprung eher in der männlichen Stimme des Sprechers hat, als in seiner Qualität als Schauspieler und Sprecher. Neben der Lesung der interessanten und außergewöhnlichen Geschichte sind keine weiteren Einspielungen, wie Musik oder Hintergrundgeräusche zu hören.
Aufmachung des Hörbuchs
Das Coverbild des Hörbuches zeigt einen Teil des Kopfes einer dunkelhaarigen Frau, deren Augen geschlossen sind. Der Name des Autors, der Hörbuchtitel sowie Angaben zum Sprecher und Verlag sind in roter, weißer und hellgrauer Schrift aufgebracht und bilden einen guten Kontrast zum grau-schwarzen Hintergrund. Die Rückseite des Pappschubers zeigt neben dem Klappentext ein Bild von Boris Aljinivic während dieser das Hörbuch einliest, sowie jeweils eine Meinung zum Buch und zur Leistung des Sprechers. Anlehnend an das Cover ist der Innenteil der aufklappbaren Pappbox ebenfalls in Rot und Grau gehalten, während die 6 CDs mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund beschriftet sind. Eine Farbkombination, die dezent erscheint und trotzdem zum Hinschauen animiert.
Fazit
„Mister Peanut“ ist eine faszinierende Geschichte dreier moderner Ehen, die es hervorragend versteht, alltägliche Situationen auf den Punkt zu bringen. Ein Hörbuch, das gut unterhält, allerdings aber auch aufmerksam verfolgt werden sollte, um die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit erkennen zu können.
Hinweise
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