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Ich heiße Rebecca und bin sechseinhalb.
Meine Eltern haben sich getrennt und Mama hat einen neuen Freund, der unsere Familien-Zelle infizieren möchte.
Aber zum Glück ist Ernest da. Er ist supernett und die mächtigste Mikrobe von allen.
Er will mich zu einer richtigen kleinen Mikrobe ausbilden, damit ich die Parasiten vertreiben kann, die um meine Mama kreisen.

 

 

Originaltitel: Ernest & Rebecca 2 - Sam le repoussant
Autor: Guillaume Bianco
Übersetzer: Thomas Schöner
Illustration: Antonello Dalena, Cecilia Giumento
Verlag: Tokyopop
Erschienen: März 2011
ISBN: 978-3-8420-0030-8
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 10 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Rebeccas Eltern haben sich nun getrennt und sie kämpft tapfer gegen die Infizierung der Familien-Zelle durch Sam, den möglicherweise neuen Freund ihrer Mutter. Ihren Vater liebt Rebecca nach wie vor über alles und genießt die Wochenenden, die sie mit ihm verbringen darf. Da sie immer noch krank ist und ständig Besuche von Doktor Fakbert über sich ergehen lassen muss, ist Ernest der einzige Lichtblick, der sie nach wie vor als Mikrobe trainiert und den nur sie sehen kann. Coralie, Rebeccas ältere Schwester, hat sich inzwischen in ihren Klassenkameraden Freddy verliebt, den Megastar der Schule, für den alle Mädchen schwärmen. Dabei funkt ihr aber ihre Familie immer wieder gehörig dazwischen - es ist nicht leicht, Teenager in dieser verrückten Familie und vor allem mit dieser kleinen Schwester zu sein.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Rebecca ist in diesem komplett in Farbe gehaltenen Comic mit ihren beiden kleinen Rattenschwänzchen und ihren rosafarbenen Haaren ein absoluter Hingucker. Ihre kleine runde Nase lässt sie besonders niedlich wirken, und ihr breites Lächeln bezaubert. Auch ihre kleinen Gummistiefel, die sie gerne benutzt, um durch den Schnee zu stapfen oder sich wieder mal eine Erkältung einzufangen, damit Ernest nicht verschwindet, unterstreichen diesen putzigen Charakter. Wie immer wird die Geschichte durch Rebeccas kleine Zeichnungen eingeleitet, in denen sie die handelnden Personen aus ihrer Sicht vorstellt. So beginnt auch die eigentliche Handlung, in der Rebecca erst mal erklärt, dass ihre Eltern nun getrennt sind.

Die zu späte Ankunft ihres Vaters für das gemeinsame Wochenende gibt gleich Gelegenheit, Rebeccas Mutter in ihrer besten Furien-Version zu beobachten und beweist auch gleichzeitig, wie einfallsreich die Künstler im Gestalten des Hintergrundes sind, denn da gibt es so viele Einzelheiten zu sehen, dass man länger für den Band braucht als eigentlich geplant, will man alle Witze und Details mitbekommen. Besonderer Running Gag sind die Frösche, die jederzeit durch's Bild hüpfen können und die Rebecca mit Vorliebe in Eimern sammelt, um sie nichtsahnenden Opfern über den Kopf zu kippen. Die meiste Zeit werden die Hintergründe ausgearbeitet, werden aber manchmal zugunsten von beschreibenden Gedanken der Handelnden und größeren Sprechblasen weggelassen.

Ernest, die Supermikrobe, wie sie von Rebecca genannt wird, ist ein kleiner grüner Zwerg mit einem langen antennenartigen Fühler auf dem Kopf. Seine wippenden Augenbrauen lassen jede Gefühlsregung sofort erkennen. Manchmal kann man ihn mit den Fröschen verwechseln, und seine sarkastischen und witzigen Kommentare bringen immer wieder zum Schmunzeln.

Normalerweise gibt es pro Seite einen Gag, der oft im letzten Panel aufgelöst wird, danach kann der Handlungsort mit der nächsten Seite wieder wechseln. Interessanterweise ist der Illustrator der gleiche wie bei "Sybil, die Taschenfee", der Stil ist jedoch die meiste Zeit unverwechselbar für die kleine Mikrobe und ihre kleine Freundin. Nur bei Coralie, Rebeccas Schwester, ist manchmal zu erkennen, dass es der gleiche Zeichner ist.

Besonders heftige Gefühle werden durch besonders übertriebene Gesichter dargestellt, was schon mal dazu führen kann, dass Rebeccas Mutter die Augen untertellertassengroß aufreißt oder Coralie scheinbar das Gesicht auseinanderfällt, als Freddy sie anruft.

Sehr nett sind Insider-Gags, wie auf S. 22, auf der als Spielzeuge eine kleine Puca-Figur zu sehen ist oder ein kleines Stofftier aus dem Studio Ghibli-Film "Mein Nachbar Totoro". S. 27 punktet mit Postern von Puca und von Maggie aus den Simpsons und einem Stofftier von "Lilo & Stitch". Mit Lilo lässt sich Rebecca auch perfekt vergleichen, auch wenn unsere kleine Mikrobe-im-Training bei weitem unberechenbarere Stimmungsschwankungen hat. Auch ein Wall-E Spielzeug darf nicht fehlen.

Die Panels sind dabei stets wunderbar nachzuvollziehen und klar voneinander getrennt. Die Geräusche wurden in die Handlung eingefügt und vermutlich aus dem Französischen so gut wie beibehalten.


Aufmachung des Comics
Auf dem Cover des DIN A5 großen Hardcoverbandes ist Rebecca in einem Mikrobenkostüm zu sehen, darunter der grüne Ernest und eine Reihe anderer Mikroben. Auch der obligatorische Frosch darf nicht fehlen. Auf dem Buchrücken liegen Ernest und Rebecca im Schnee. Zu ihnen führen Fußspuren von einem Baumstumpf, auf dem Frösche sitzen. Die Inhaltsangabe wurde in einer Schrift gehalten, die wie Schreibschrift aussieht. Klappt man das Buch auf, sieht man das Behandlungszimmer von Doktor Fakbert, in dem Rebecca mit Ernest wartet. Auch hier gibt es viele Andeutungen auf andere Zeichentrickfilme, wie "Ice Age", "König der Löwen" oder "Findet Nemo". Auch gibt es kleine Figuren aus der Comicreihe "Monster Allergy" (erschienen bei Ehapa), die Insider zum Schmunzeln bringen werden.


Fazit
Wer mit Band zwei einsteigt, verpasst zwar das Zusammentreffen von Ernest und Rebecca, kann aber der Geschichte nach wie vor wunderbar folgen. Für alle anderen bietet der Band weitere geniale Witze, herrliche Ideen von Rebecca und abgedrehte Einfälle, mit denen sie ihre Eltern halb in den Wahnsinn treibt. Nie war krank sein so lustig!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Mein Freund, die Mikrobe

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